verfaßt von baeuchlein, 12.02.2025, 17:05:15
> > Ich merk' nur, dass das in den Medien z.T. deutlich anders berichtet
> wurde
> > - nicht mit Zahlen, sondern eben mit der Behauptung, die Gruppe der
> > Nichtwähler würde anwachsen. Und da ich mich für gewöhnlich
> v.a.
> > aus dem Umfeld unserer öffentlich-rechtlichen Anstalten informiere,
> hatte
> > ich bisher kaum Anlass, daran zu zweifeln, dass diese Behauptungen auch
> > stimmen.
>
> Wenn das so behauptet wurde, dann war die Behauptung tatsächlich falsch.
Oder deine Quelle lag falsch. Is' aber auch egal - ich glaube nicht, dass du das aus einer unseriösen Quelle hast, also hat sich halt einer von uns auf eine Quelle verlassen, die eben Quatsch erzählt hat. Ist mir zu anstrengend, dem jetzt nachzugehen.
> Eine wie auch immer geartete Wahlpflicht lehne ich
> entschieden ab.
Halte ich auch nix von. Zwang und Wahl sind keine gesunden Partner. Und womöglich würden dann auch noch mehr Protestwähler bei bekloppten radikalen Parteien ihr Kreuzchen machen, und dann haben wir irgendwann den Salat.
> Druck führt selten zu positiven Veränderungen. Motivation ist da eher
> angebracht.
Da kenn' ich ja ein paar Parteien, denen man das auch mal bezüglich ihres Umgangs mit der Bevölkerung klarmachen sollte.
> Welche Gesetze (zu Wahlen und deren Folgen) hältst du denn
> für verantwortlich für die zu geringe Wahlbeteiligung?
Konkret kann ich's nicht sagen, aber es müsste Folgen für die Politiker haben, wenn zu wenig Leute sie wählen. Ich tu' mich aber schwer damit, die Folgen zu definieren, oder irgendwelche Prozentzahlen für "zu wenig".
> > Gewissenloser Politiker hätt' ich werden sollen...
>
> Es ist ja noch nicht zu spät. Hau rein!
Doch, es ist zu spät. In den letzten ca. 5 Jahren habe ich mindestens drei Radioberichte gehört, in denen jemand versucht hat, in eine Partei einzutreten und was zu verändern. Alle berichteten in etwa dasselbe: Die Parteien sehen erst mal zu, dass sie ihren Nachwuchs auf Linie bringen. Die ersten 10-15 Jahre dürfen die hoffnungsvollen Jungpolitiker dann zunächst mal Unterschriften sammeln und ähnliches Zeug, bei dem sie ihre eigene Meinung nicht zum Ausdruck bringen können. Haben ihre regionalen Kollegen älteren Semesters dann erfasst, dass jemand a) was kann und b) ein strammer Parteisoldat werden dürfte, dann kommen die nicht mehr so Hoffnungsvollen gaaanz, gaaanz allmählich in Positionen, wo sie Entscheidungen ansteigender Wichtigkeit treffen können. Und benehmen sie sich dann nicht parteikonform, werden sie nicht für Höheres von den Gremien gewählt und gammeln auf ihrem bis dann erreichten Posten ab.
Das System funktioniert (wahrscheinlich mit Absicht) so lahmarschig, dass man spätestens mit 30 Jahren loslegen muss, wenn man was Relevantes erreichen will. Ab Vierzig kann man es gleich bleiben lassen. Und 30 bin ich schon lange nicht mehr, also brauch' ich dort gar nicht mehr Zeit und Energie zu verschwenden.
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