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#473103 "Enthaltung" auf'm Wahlzettel (ot.politik)

verfaßt von Timbatuku, 11.02.2025, 01:15:26

> Offenbar willst du es nicht verstehen.

Ich glaube, ich verstehe sehr gut, worauf du hinauswillst, nur finde ich deine Erwartungen an die Wirkungen einer solchen Option zu hoch.

> Medien können die Menge an
> Nichtwählern ja mit melden, was sie auch gelegentlich tun.

Am Wahlabend wird das laufend gemeldet. Auf jedem Sender mehrfach. Meist in Form der Wahlbeteiligung in Prozent. Daraus kann jeder die Menge Nichtwähler errechnen. Alle, die sich für den Wahlausgang interessieren, nehmen das zur Kenntnis. Ändert das irgendwas? Nein. Die Meldung "X % stimmten mit Enthaltung ab" würde doch genauso wenig beachtet.

> Das könnte
> eben zu Unmut in der Bevölkerung führen, der sich dann breit macht.

Unmut?? In welcher Form Unmut? Würden große Teile der Bevölkerung im Anschluss an die Wahl in einer Demo ihre Empörung zum Ausdruck bringen, dass so viele Leute der Wahl ferngeblieben sind? Oder wie meinst du das? Es regt sich doch jetzt auch niemand auf, dass nur Dreiviertel der Wahlberechtigten ihrer demokratischen Verantwortung gerecht werden. Wieso sollte das anders sein, wenn die Wahlbeteiligung zwar auf 85 % steigt, aber 10 % "Enthaltung" ankreuzen?

> Ich merk' nur, dass das in den Medien z.T. deutlich anders berichtet wurde
> - nicht mit Zahlen, sondern eben mit der Behauptung, die Gruppe der
> Nichtwähler würde anwachsen. Und da ich mich für gewöhnlich v.a.
> aus dem Umfeld unserer öffentlich-rechtlichen Anstalten informiere, hatte
> ich bisher kaum Anlass, daran zu zweifeln, dass diese Behauptungen auch
> stimmen.

Wenn das so behauptet wurde, dann war die Behauptung tatsächlich falsch. Und ja, das kann dir auch beim ÖRR passieren.

> Andererseits: Wenn ein Viertel bis ein Drittel der Wahlberechtigten nicht
> wählen, hätte sich in der Tat längst mal was ändern müssen (was so
> auch gelegentlich von den ÖR verkündet wurde).

Nun, ich finde eine Wahlbeteiligung von ca. 75 % durchaus ok. Bei der Europawahl ist sie deutlich darunter. Da hatten wir um die Jahrtausendwende herum sogar einen Tiefpunkt von unter 50 %. Über 70 % waren wir dabei noch nie. Ändern kann man daran nichts, solange die Teilnahme an der Wahl freiwillig ist. Eine wie auch immer geartete Wahlpflicht lehne ich entschieden ab.


> Irgendwas an meiner Idee,
> der Druck würde zu Veränderungen führen, scheint in der Praxis nicht zu
> funktionieren - vielleicht, weil die Regierigen selbst es sind, die Gesetze
> zu Wahlen und deren Folgen einbringen und verabschieden.

Druck führt selten zu positiven Veränderungen. Motivation ist da eher angebracht. Welche Gesetze (zu Wahlen und deren Folgen) hältst du denn für verantwortlich für die zu geringe Wahlbeteiligung? Ich schrieb ja schon, dass ich eine Wahlpflicht entschieden ablehne. Wärst du dafür?

> Gewissenloser Politiker hätt' ich werden sollen... :angry:

Es ist ja noch nicht zu spät. Hau rein!

 

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