verfaßt von Timbatuku, 07.02.2025, 10:53:16
> 29 Parteien stellen sich zur Wahl, max. 5...6 schaffen die 5%-Hürde und
> mauscheln dann wieder ein Gemansche von (un-) echten Kompromissen
> zusammen, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung (v.a. Gewissens- und
> Wissens-Wählende) vor den Kopf gestoßen fühlt - wie selbander während
> der "Weimarer Republik" oder während des "Tausendjährigen Reichs".
Das Mauscheln und das Wählervordenkopfstoßen fängt ja bereits deutlich vor der Wahl an. Beispiel SPD: Da hocken sich Kanzler, Verteidigungsminister, die beiden Vorsitzenden und der Generalsekretär im kleinen Zirkel zusammen und beschließen, dass Scholz wieder antritt. Nicht der sechsfach beliebtere Pistorius, der seit Wochen die Liste der beliebtesten Politiker anführt. Warum? Weil Pistorius klarmacht, dass er nur zur Verfügung steht, wenn Scholz freiwillig verzichtet. Eine Kampfabstimmung will er auf keinen Fall. Scholz, vermutlich aus egoistischen Gründen oder aus Selbstüberschätzung heraus, verzichtet natürlich nicht. Was bedeutet das für den Wähler? Wer möglicherweise Pistorius gewollt hätte, aber Scholz auf keinen Fall weitermachen lassen will, der kann SPD nicht wählen. Wer den kapitalistischen Großkotz Merz nicht will, kann auch die Union nicht wählen. Und wer zu allem Überfluss auch noch mit der Energiewende finanziell überfordert ist, der kann auch den Habeck nicht wählen. Und nun? BSW und AfD scheiden wegen ihrer Russlandnähe und diversen anderen Gründen ebenfalls aus. Die Linke ist nahezu bedeutungslos geworden. Also bleibt nur Anarchie, oder was?
Ganz im Ernst: Zum ersten Mal in den über 50 Jahren, wo ich wahlberechtigt bin, weiß ich nicht, wo ich mein Kreuz machen soll. Auch die Instrumente Wahlomat oder Wahlkompass helfen mir nicht. Ich stehe komplett auf dem Schlauch.
gesamter Thread: