verfaßt von Timbatuku, 08.05.2025, 08:13:09
> Es gab zwar schon knappe Wahlen, aber es ist trotzdem ein Novum, dass ein
> Kandidat nicht schon im ersten Wahldurchgang betätigt wurde.
Auf Bundesebene ein Novum. Auf Länderebene gab es das schon häufig.
> Und irgendwie kommt mir das auch etwas spanisch vor. Wenn man sowieso
> abstimmen lässt, bis der Kandidat endlich gewählt wurde, erscheint mir
> eigentlich der ganze Wahlvorgang obsolet.
Nein, obsolet ist es nicht. Das Gesetz schreibt vor, dass der Kandidat vom Plenum bestätigt (=gewählt) werden muss. Endlos viele Wahlgänge gab es dabei noch nie. Spätestens im vierten (das längste mir bekannte Wahlverfahren) gibt der Kandidat bzw. die Kandidatin auf. Siehe die bereits erwähnte Heide Simonis. Dann braucht man einen anderen Kandidaten oder gleich eine andere Koalition.
> Wobei ich mich frage, wie es dazu kommen kann. Die Regierungskoalition wird
> ja wohl eine Mehrheit haben? Merz scheint also in der eigenen Partei bzw.
> beim Koalitionspartner nicht ganz so beliebt zu sein.
So isses! Dass Merz nicht "everybody's darling" ist, war aber lange vor der Bundestagswahl bekannt. Man muss die Union fragen, warum sie trotzdem ausgerechnet den zum Spitzenkandidaten kürten.
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