Ansicht:   

#460686 OT: Corona-Umgang (nt.feedback)

verfaßt von baeuchlein, 17.05.2023, 02:54:11

> Ich hatte es nicht für möglich gehalten, dass so viel
> Ignoranz, Dummheit, ja ich finde da gar keine Worte für, bei so vielen
> Menschen vorherrscht. Die sehen die Särge, die Intensivstationen, die
> Zahlen und labern dummes Zeug, jahrelang.
> Wäre doch alles "nur 'ne Grippe". Am Besten noch getoppt mit "...und bei
> Grippe sterben ja auch viele.".
> [...] Wer nicht selbst betroffen ist hat oftmals gut
> reden.

Ich fürchte, man hat auch hierzulande verlernt, Dinge kritisch zu überdenken und zu hinterfragen, und dabei auch noch mit Antworten wie "das wissen wir nicht" umzugehen, geschweige denn mit Ereigniswahrscheinlichkeiten und zugehörigem Schadensausmaß. Dann gehen viele Leute zurück auf einfache Erklärungen, hängen daran dann aber komplizierte Gebilde dran - die sofort zusammenbrechen, wenn die einfache Erklärung doch nicht stimmt.

Mischt man das dann noch mit den eigenen Wünschen, dann kommt eben sowas 'raus wie Überlegungen, "jetzt endlich" mal ratz-fatz alle Beschränkungen auf einmal aufzuheben, ohne die potenziellen Folgen für die von Corona besonders gefährdeten Menschengruppen im Blick zu haben.

Unserer Familie blieben bisher Corona-Tote erspart. Das hat mit Zufällen zu tun, mit Infektionsmöglichkeiten, und auch mit Möglichkeiten zur Vermeidung nicht zwingend erforderlicher Mensch-zu-Mensch-Kontakte zu Zeiten, wo noch eindeutig gefährlichere Corona-Varianten in Umlauf waren als die derzeit verbreiteten. Man sieht auch sehr deutlich, dass ein Familienzweig, der die Impfungen ablehnte, zu einem bestimmten Zeitpunkt plötzlich komplett durchinfiziert war. Oder dass zwei Personen, die sehr vorsichtig waren und geimpft, in einer Wohnung lebten und die Infektion einer Person von der anderen fern hielten. Und dass diejenigen, die sich am Besten von anderen fern halten konnten (z.B. nicht arbeitende Personen), auch deutlich weniger betroffen waren als die anderen.

Es waren sicher nicht alle Dinge und Maßnahmen sinnvoll, aber oft wusste man's erst einige Monate nachher. Da ist Vorsicht angebracht. Bietet keinen 100%-Schutz, aber eine höhere Wahrscheinlichkeit, um Schäden drumrum zu kommen. Wenn du nicht weißt, ob auf deinem Teller ein Champignon oder ein Knollenblätterpilz liegt - beiß' lieber nicht 'rein.

Wir sind bisher mehrheitlich gut damit gefahren, vorsichtig zu sein. Aber es gibt eben viele, die vor allem ihre persönliche Freiheit haben wollen - und sei es die Freiheit, auch mal Mist zu bauen. Dumm nur, dass sie damit oft nicht nur sich selbst schaden, sondern auch anderen. Gilt natürlich nicht nur für Corona, sondern auch für riskantes Autofahren, den eigenen CO2-Ausstoß und andere Umweltbelastungen, und ganz allgemein im Leben.

 

gesamter Thread:

Ansicht:   
Auf unserer Web-Seite werden Cookies eingesetzt, um diverse Funktionalitäten zu gewährleisten. Hier erfährst du alles zum Datenschutz