verfaßt von Timbatuku, 17.09.2024, 22:35:08
> Wenn man sich mal zu der Originalmeldung durcharbeitet, landet man bei
> einer Zusammenfassung von "Suffolk University/USA TODAY", die die Befragung
> durchgeführt haben. In der Zusammenfassung steht Folgendes:
>
> "Vice President Kamala Harris has engineered an eight-point turnaround
> in the race for president by overtaking former President Donald Trump,
> according to a new Suffolk University/USA TODAY national poll of likely
> voters for president taken immediately after the Democratic National
> Convention.
>
> Among likely voters, Harris (47.6%) led Trump (43.3%) with independent
> Cornel West (1.5%), Green Party Jill Stein (1.2%), and Libertarian Chase
> Oliver (0.7%) following, with 4.8% undecided."
Der - deutsche - Artikel von news.de, den ich in meinem Beitrag verlinkt hatte, schreibt von 48.6% für Harris und 45,6% für Trump. Andere Zahlen, aber er verweist auf die Originalquelle, die auch du zitierst. Das ist schon merkwürdig, oder?
> Das liest sich für mich so, als ob diese Wähler sich noch nicht 100%ig
> sicher sind, wen sie wählen werden - es ist ja noch ein Weilchen hin bis
> November, da könnten noch Dinge passieren, die die jetztige Meinung noch
> ändern.
Das gilt mehr oder weniger für fast alle Wähler. Inzwischen glaube ich, dass es in erster Linie eine falsche Wahl des Ausdrucks ist. Man hätte diese Wählergruppe nicht unentschieden, sondern unsicher, wankelmütig, o.a. nennen sollen. Erst wenn der ausgefüllte Stimmzettel in der Wahlurne versenkt ist, ist die Entscheidung endgültig. Für mich bedeutet jedenfalls unentschieden, dass man noch nicht die geringste Ahnung hat, welcher Seite man den Zuschlag erteilt. In dem Moment, wo man eine Seite in die engere Wahl zieht, ist ja bereits eine (Vor-)Entscheidung gefallen. Eine revidierbare zwar, aber trotzdem eine Vorentscheidung.
> 4,8% hingegen haben bisher überhaupt keinen Favoriten.
Eben diese und nur diese erkenne ich als unentschlossene Wählergruppe an. Aber weil sie eben überhaupt keinen Favoriten haben, kann man bei ihnen nichts messen. Das ist ja der Punkt, der mich irritierte.
> msn.com ist mir aber schon ein paar Mal insofern
> negativ aufgefallen,
In diesem Fall scheint es mir eher an der deutschen Übersetzung zu liegen. Ein klassisches "Stille Post"-Dilemma. So wie bei diesem Kinderspiel die Nachricht beim letzten Teilnehmer so verfälscht ankommt, dass sie keinen Sinn mehr ergibt, so ist es auch beim modernen Journalismus. Alle schreiben voneinander ab, dazwischen muss es noch in eine andere Sprache übersetzt werden, da kann am Ende nur noch Quatsch bei herauskommen, den kein Leser mehr versteht.
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