verfaßt von RoyMurphy, Tübingen, 25.09.2024, 18:41:14
> > Es kommt bei Bewertungen und Kommentaren halt immer auf die jeweiligen
> > Menschentypen an: Greenhorn, Autodidakt oder Professional - oder Depp.
> >
>
> Es kommt noch auf viel mehr Dinge an. Emotionen, Gewohnheiten, um nur zwei
> zu nennen. Wenn der "Professional" ein Produkt verdammt und ein anderer es
> trotzdem gut findet, heißt das noch lange nicht, dass er blöd ist und
> keine Ahnung hat. Überdies setzt jeder Nutzer andere Prioritäten. Dem
> einen ist eine einfache Bedienung am wichtigsten, der andere wünscht sich
> ein hohes Maß an Funktionalität, usw.
>
> Selbst das Urteil hauptberuflicher Bewerter ist oft umstritten. Wenn z.B.
> die Stiftung Warentest ein Produkt testet, dabei einen großen Wert auf
> Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit legt und Eigenschaften
> diesbezüglich mit 40% des Gesamturteils bewertet, dann könnte ein
> Produkt, das bei diesem Punkt schlecht abschneidet, insgesamt durchfallen.
> Für einen Verbraucher, dem Nachhaltigkeit und Umweltschutz egal sind, kann
> es dennoch das Top-Produkt sein. Es kommt folglich auf die individuellen
> Kriterien eines jeden einzelnen an, sowohl auf der Seite der Bewerter als
> auch auf der Seite derer, die sich an Bewertungen orientieren wollen.
Danke für die Antwort.
Ich wollte kein Referat halten, nur die "Strömungen" andeuten, denen sowohl die Tester als auch die Interessenten ausgesetzt sind.
Ein Beispiel aus eigener Erfahrung:
Vor Jahren hatte ich mich auf Bewertungen der Stiftung Warentest verlassen und mir einen elektrischen Braun-Rasierer gekauft. Gewiss, das Rasierergebnis war tadellos, aber das nervöse Surren des Messerkopf-Schwingmagneten nervte. Nach relativ kurzer Zeit verschlissen die Lochblenden des Scherkopfs und mussten für relativ teures Geld ersetzt werden. Beim dritten Mal hatte ich die Schnauze voll und kehrte reumütig zu meiner ursprünglichen Marke Philips zurück. Das sanfte Motorgeräusch und die beweglichen Scherköpfe sind wieder eine Wohltat. Die tägliche Rasur reicht völlig aus, um mein "Babyface" zu wahren, denn ich werde nicht, wie einmal in einem Werbespot gezeigt, während des Tages eine Rasur durchführen und anschließend den Scherkopf zur Bewunderung der Bartnachwuchsreste abnehmen.
Einziger Wermutstropfen: Am Ende ihrer Lebenszeit kann man den Akku im Philips-Rasierer nicht selbst austauschen: Man bräuchte Spezialschraubendreher zum Öffnen des Gehäuses und ein Fein-Hartlötgerät zum Akkutausch, wobei das Gerät zerstört werden könnte (Überhitzung der Platine).
Solchen Finten soll ja abgeholfen werden:
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/nachhaltigkeit/elektrogeraete-reparieren-statt-wegwerfen-19974
Die Gewichtung komplexer Tests ist eine wichtige Entscheidungshilfe, um den/die eigenen Interessenschwerpunkte am beurteilten Produkt zu einer möglichen Kaufentscheidung zusammenzuführen.
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Vernetzte Treffgrüße ausTübingen
Reinhard
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