verfaßt von RoyMurphy, Tübingen, 05.05.2024, 18:37:33
(editiert von RoyMurphy, 05.05.2024, 18:51:11)
> Auch ist es mit dem Dialekt so eine Sache.
> Da gibt es regionale Unterschiede, vor allem, wenn man sich weiter von
> Stuttgart weg bewegt.
> Je näher man z.B. der Schwäbischen Alb kommt, desto "Breiter" und
> teilweise unverständlicher wird das "Schwäbisch".
> Da habe sogar ich Schwierigkeiten es zu Verstehen.
> Ich und Roy sprechen quasi ein
Mittelschwäbisch.
=> ca. 40 km um Stuttgart rum auch "Honoratioren-Schwäbisch" genannt. In Tübingen stößt man als gebürtiger Esslinger dann auf die "Gôgen" mit ihrer kurz angebundenen Sprechweise:
"Gôgen oder Raupen sind die in der Tübinger Unterstadt ansässigen Weingärtner, die vor allem durch die derben Gôgen-Witze bekannt wurden."
Quelle: Wikipedia
"Ein Reutlinger Weingärtner, auch „Huser“ genannt, zieht einen Gôgen wegen der harten Tübinger Trauben auf: „Do miaßt-er halt d’Elefande vo d'r Wilhelma zom Träpple komme lao!“ – „Schao reacht“, erwidert der Gog, „mr hent au schao gschriebe, aber dia kennet net komme; se häbe noh wonde Fiaß vom letschde Johr her, dia Elefande, wo z'Reidleng' gwea seiet!“"
Ond no oiner:
"Ein Unterjesinger Wengerter schnauft schweigend mit seiner Frau die Wengertstiege hoch und sieht neben der Trepp' einen Rechen liegen. Zur Frau: "Do!" - Die Frau: "Em ra!"
Ond no oiner:
"Wieder gehen die Wengertleut' zom Donga die steilen Treppen hoch. Die Frau trägt ein Güllefässle und der Mann die Verantwortung. Leider stolpert die Frau an einer ograde Stufe und verliert das Güllefässle, das lustig hüpfend bergab rollt bis es zerbirst. "Oh Gott, oh Gott!" klagt die Frau: "Jetzt hemmer a ganz' Jâhr omsonst g'schissa!"
Tübingen verkündet stolz auf den Ortsschildern: "Universitätsstadt Tübingen".
Aber die Studiker (= Studenten und -innen) werden nicht immer mit Ehrfurcht gesegnét:
"Ein frühmorgens von einer Kneipe heimtorkelnder Student übergibt sich auf der Neckarbrücke. Ein Gôg, der gerade daherkommt, meint: "So isch's reacht, Herrle, no 's Arschloch gschont!"
Wer immer noch das Lachen "verhebt", lässt sich von Walter Schultheiß, dem ältesten schwäbischen Volksschauspieler weitere Gôgenwitze erzählen:
http://www.youtube.com/watch?v=jEomfOscs_Y
> Auch werden da bestimmte Begriffe nicht verstanden.
Älles v'rstanda?
--
Vernetzte Treffgrüße ausTübingen
Reinhard
Historisches Stadtwappen.
Das amtliche Wappen für
den Schriftverkehr kann man
in der Pfeife rauchen, es erspart
halt die Kosten für den Farbdruck.
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Notiz:
Ich verwende auf dieser Website allein aus Gründen
des Leseflusses das generische Maskulinum (oder "-ende")
und lege Wert darauf, dass alle Inhalte genderunabhängig
zu verstehen sind.
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