verfaßt von bender, Strasshof an der Nordbahn, 07.01.2024, 19:52:01
(editiert von bender, 07.01.2024, 19:55:47)
> Es bleibt aber festzuhalten, dass gar nicht so wenige Hardware nicht oder
> nicht zufriedenstellend unter Linux läuft oder nur mit Verrenkungen zum
> Laufen zu bringen ist.
> Oder, um es etwas pointierter zu formulieren: Je nach Hardware (und eben
> auch Software) braucht man neben Linux auch noch Windows, in welcher Form
> auch immer. Man ist bei der Wahl seiner Hardware also auch nicht
> unabhängig, ähnlich wie bei der Software.
> Dem einen sind solche Einschränkungen eher egal, dem anderen wiederum
> nicht so.
Das kommt halt drauf an. Wenn ich einen zB HP-Drucker hab, stehen die Chancen daß der unter Linux läuft und ich dafür nicht mal einen Treiber ziehen muß relativ gut. Mein HP Laser 100 den ich hier stehen habe ist so ein Beispiel. Einzugscanner ist halt wieder eine andere Baustelle, der Hersteller (in meinem Fall Fujitsu) hat zwar einen Treiber für Ubuntu rausgebracht, allerdings für eine alte LTS-Version und dann auch nur direkt über USB. Und bei so einem Nischenprodukt findet sich halt auch keine Community, die dafür open source mal eben einen Treiber dafür baut. Wenn ich das vorher weiß, kaufe ich sowas einfach nicht. Dann suche ich mir eine Lösung, die direkt auf einen Share scannen kann, dann bin ich vom OS unabhängig.
Das ist etwas, worüber ich mit selber ärgere, sonst hätte ich hier gar kein Windows mehr laufen.
Was mich an Deiner Aussage da oben ein wenig stört, ist aber dieses pauschale "Windows ist die bessere Wahl". WIr haben das ja schon durchgekaut, aber es ist halt immer so ein "kommt drauf an".
Wenn wir von Laptops oder PCs reden, da ist die Treiberunterstützung auf Linux teilweise sogar schon besser als auf Windows. Während ich auf einem frisch installierten Win11 im Gerätemanager noch diverse Fragezeichen habe, läuft auf Linux alles out of the box, die Treiber sind entweder schon im Kernel oder werden als Modul nachgeladen. Schon oft genug erlebt. Natürlich gibts immer Ausreißer, irgendwelche exotischen Sachen vor allem in Consumergeräten, aber in aller Regel muß man sich mit einem aktuellen Linux-System so gut wie nie auf Treiberjagd begeben. Anders siehts aus mit diverser Peripherie, siehe oben. Da kann man sich aber normalerweise schlau machen, bevor man kauft oder umsteigt. Letzeres hab ich nicht gemacht, aber das ist mein Problem. Software: ja, wenn ich weiß ich bin auf Photoshop und Indesign oder von mir aus AutoCAD angewiesen, dann stellt sich die Frage nach einem Umstieg erst gar nicht.
Und die Sache mit dem Nachbarsjungen-Support... Naja, was für Support braucht man mit einem sagen wir mal Linux Mint? Grundlegende Bedienung? Softwareinstallation? Updates? Läßt sich alles auf den Webseiten der Distributionen, Wikis und Foren nachlesen, was sich nicht ohnehin intuitiv selber erledigen läßt, gerade Mint ist in letzterem ziemlich gut. Und in gefühlt 200000 Youtube-Videos anschauen. Wenns spezieller wird steht mal halt erstmal an, da wird aber vielleicht der Nachbarsjunge mit seinem Windows-Wissen genauso anstehen, wenn der unbedarfte Senior beispielsweise dauernd von einem Windows-Update genervt wird, das ständig einen Neustart will und nach dem 20 Neustart immer noch rummeckert. Da wird der Nachbarsjunge vermutlich nur sagen "Dann installier die Kiste halt neu".
Also von solchen Pauschalismen würde ich Abstand nehmen. Linux ist nicht der Stein der Weisen, Windows aber erst recht nicht.
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Grüße aus Strasshof an der Nordbahn (ja, da wo die Natascha im Keller lebte)
bender
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