> So, wie ich das verstehe, soll daraus ja wohl eine Hinweissammlung werden
> für diejenigen, die auf ein Linux (Ubuntu und auch andere) umsteigen
> wollen.
Ja, auch, aber nicht nur. Es ist gedacht für:
- Neugierige
- wirkliche Interessenten, also potentielle Einsteiger (das muss noch kein Umsteigen implizieren)
- entschlossene Einsteiger
- Umsteiger
- \"Parallelnutzer\"
- aktive Nutzer von Ubuntu und/oder anderen Distris, die noch etwas hinzulernen wollen. Und das Thema ist so vielfältig, da kann man fast immer Neues hinzulernen.
> Da dabei auch einige sein werden, die sich zum ersten Mal an sowas
> \'ranwagen, sollte man auf jeden Fall versuchen, das Thema
> \"Parallelinstallation\" (von Windows und Linux) nicht nur anzureißen,
> sondern eher zu erschlagen.
Es soll
auch ein Schwerpunkt werden, ja.
> Gerade für Linux-Neulinge lohnt sich sowas
> sehr, denn die können dann an ihrem Linux arbeiten, wann es ihnen passt,
> und mit Windows weitermachen, wenn\'s unter Linux klemmt oder wenn sie halt
> gerade keine Zeit haben, sich in irgendein komplexes Thema einzuarbeiten.
Gerade Neulingen sollte IMHO aber erstmal ein vorsichtiger Umgang mit ihrer Festplatte, ihren Partitionen und den darauf befindlichen Daten erläutert werden - nicht, dass die Linux-Installation nachher im Desaster endet, weil sie ohne hinreichendes Grundwissen angegangen wurde. Daher sei zunächst empfohlen, Linux z.B. auf eine leere, \"frische\" Platte zu installieren.
> Bei mir z.B. hat es drei Jahre gedauert, bis ich mit Linux so richtig was
> anfangen konnte.
Ohne zu wissen, auf welchen Zeitabschnitt in der Vergangenheit sich Deine Aussage bezieht: Heutzutage ist ein Neueinstieg in verschiedene Linux-Distris schon deutlich, deutlich einfacher geworden, und die Hürde nicht mehr sonderlich hoch.
Allerdings, und das gilt eigentlich auch für Windows: Man sollte sich stets ein gewisses Maß an Grundwissen aneignen und es nicht nur beim Herumklicken auf bunten Buttons belassen - auch in dieser Richtung soll die Anleitung ermutigen.
> Das lag halt auch daran, dass ich noch was anderes zu tun
> hab als nur zu schauen, warum denn jetzt wieder was nicht so funktionierte,
> wie ich es mir vorstellte.
Frag mal einige Vista-User, die sich nach dem Umstieg von XP fragten, weshalb es denn nun hartnäckige Treiber-Probleme gab. Ich will jetzt damit keinesfalls Windows <-> Linux polarisieren sondern schlicht aufzeigen, dass letztlich unter keinem System ein stets reibungsloser Betrieb gewährleistet ist. Womit wir wieder beim notwendigen Grundwissen wären, das es zu vermitteln gilt.
> Und selbst heute, nochmal fünf Jahre später,
> konnte Linux mein Windows nicht komplett ersetzen, und das nicht nur wegen
> irgendwelcher zu alter oder zu neuer Hardware, oder weil Linux für
> Computerspiele eher ungeeignet ist.
OK, Computerspiele sind natürlich ein Argument. Aber dafür kann man halt auch ganz frei wählen, und mehrere Systeme parallel betreiben. IMHO ist das eine recht intelligente Lösung, wenn man weiß, was man will, und aus jeder Software die ihr eigenen Vorteile zieht.
> Andererseits habe ich auf allen von
> mir benutzten Rechnern mittlerweile Linux *und* Windows installiert - für
> mich lohnt sich die Parallelinstallation.
Ein neugieriger Anwender, der ausgiebig testen möchte, und das mittelfristig über einen längeren Zeitraum, der kann sich auch mehrere, verschiedene Linux-Distris auf einer (am besten separaten) Festplatte parallel installieren. Der individuellen Ausgestaltung sind hier kaum Grenzen gesetzt.
> Das größte Problem eines Neulings mit einer Parallelinstallation ist
> vermutlich das Neupartitionieren der Festplatte, insbesondere wenn alle
> eingerichteten Partitionen bereits einen Haufen Daten enthalten.
Sehe ich ebenso. In Verbindung mit einem möglichen Datenverlust, wenn er einfach drauflos agiert, ohne sich entsprechend vorzuinformieren.
> Kommt
> v.a. bei PC-Systemen vor, die man entweder nicht selbst eingerichtet hat,
> oder die man vor einer Ewigkeit nur mit Blick auf Windows eingerichtet hat
> und wo es daher jetzt keinen unpartitionierten Platz auf der Platte mehr
> gibt. Und wenn dann noch die vor einigen Jahren sehr verbreitete
> Angewohnheit, alles nur in eine einzige C: - Partition zu stopfen, auf
> diesem Rechner Einzug gehalten hat, steht der Neuling vor einem größeren
> Problem.
Das ist leider nicht nur bei älteren Zusammenstellungen, sondern durchaus auch auf neuen als Komplettpaket erworbenen Computern der Fall (inkl. Laptops).
> Sicher, es gibt Programme wie Partition Magic u.ä., die bestehende
> Partitionen verkleinern können, aber man hört auch immer wieder von
> Problemen damit, die bis zum Datenverlust reichen. Sprich: Hier muss man
> sowohl vom Neupartitionieren sprechen als auch von einem sinnvollen (und
> tatsächlich restaurierbaren!) Backup. Wobei Letzteres ja auch sonst keine
> schlechte Idee ist...
Richtig, Backups sollten ohnehin Pflicht sein. Ich denke, dieser Hinweis wird also keinesfalls fehlen dürfen. Von der Anwendung von Partition Image ohne zuvor angefertigtes Backup würde ich ohnehin prinzipiell abraten.
> Für einen Teil dieser Dinge könnte sich die \"System Rescue CD\" eignen, die
> man unter http://www.sysresccd.org/ findet (und die auch auf Linux
> basiert). Ein oder zwei Partitionierprogramme sind dabei, aber auch ein
> Programm namens partimage, was Festplattenpartitionen in Image-Dateien
> verwandelt, die man dann z.B. auf CD oder DVD (oder CD-RW, DVD+/-RW, ...)
> schreiben kann. Leider hatte ich vor 2-3 Jahren schon mal mit der damals
> auf dieser CD vorgefundenen partimage-Version Ärger: Sie konnte ein von
> ihr selbst erstelltes Image leider nicht in jedem Fall auch
> wiederherstellen. Und da man das erst *nach* Erstellung des Images merkte,
> war das schon recht ärgerlich. Ob die heutige partimage-Version zuverlässig
> funktioniert, weiß ich aber bisher nicht.
Ich werde es mal austesten. Man kann unter Linux allerdings prima 1:1-Kopien (Images) mittels \"dd\" erstellen. Dazu braucht man IMHO also nicht unbedingt ein zusaätzliches Programm.
> Wenn dann die Partitionierungs-Hürde überwunden ist, sollte man noch über
> die Art und Weise, wie dann Linux (und evtl. Windows) gebootet wird,
> sprechen. Heutzutage ist vermutlich GRUB sehr verbreitet, früher war\'s
> wohl LILO. Das Booten von Linux mit Hilfe einer Diskette wird dagegen wohl
> bald aussterben - neuere Kernels passen normalerweise nicht mehr auf eine
> Diskette. Vielleicht kann man sich aber eine passende CD-RW schreiben, von
> der gebootet wird. Vorteil: Die Bootvorrichtung von Windows wird überhaupt
> nicht angetastet, im Gegensatz zu GRUB- und LILO-Lösungen.
Sollte man sich aber dazu entschließen, eine Linux-Distri länger auf der Platte behalten zu wollen, ist IMHO eine Lösung wie GRUB praktischer. Ich sehe darin also kein großes Problem.
> Anschließend kommen dann die beliebten Fragen wie \"Was soll ich denn jetzt
> installieren?\" oder \"Warum kommt jetzt nur so eine Fehlermeldung?\". Die zu
> \"erschlagen\" dürfte den Rahmen des Forums vermutlich sprengen - Links ins
> Internet könnten aber sinnvoll sein.
Ich dachte eigentlich nicht so sehr vordergründig an Links - die gibt es nämlich wie Sand am Meer, und dem User fällt es schwer, qualitativ aus der Masse heraus zu selektieren. Außerdem sind Problemlösungen oft kompliziert beschrieben - auch das ist ein von mir angestrebter Ansatzpunkt zur Verbesserung.
> Ferner kann man auch mal über Bücher zu Linux reden.
Für Grundsätzliches: OK. Allerdings kommen laufend Neuerungen hinzu, sodass Bücher schnell veraltet sein können - zumindest im Vergleich zu den Möglichkeiten, die mal über das Web hat (unkompliziertes Einpflegen neuer Informationen). Was ich damit sagen möchte: Anstatt Bücher zu empfehlen, möchte ich eher darauf hinaus,
eigene Beiträge zu verfassen, die in Teilen ein Buch ersetzen können - und nicht umgekehrt.
> Hier sollten andere Nutzer dann mal über ihre Erfahrungen mit Büchern
> berichten und auch erwähnen, welchen Kenntnisstand sie vorher hatten. Wer
> 20 Jahre Erfahrung mit PCs und Betriebssystemen hat, kauft vermutlich
> andere Bücher als jemand, der seit 5-10 Jahren nur mit Windows arbeitet.
Nicht zwingend. Es gibt auch User, die befinden sich nach 20 Jahren auf dem \"gleichen\" Kenntnisstand wie Nutzer, die erst fünf Jahre dabei sind - hängt alles davon ab, wie kräftig der \"Wissensstaubsauger\" saugt.
> Was dann noch in diese Rubrik \'rein soll, ist vermutlich umstritten. Am
> Besten bespricht man mal die Einrichtung von Internetzugang und E-Mail,
> wobei man auch über DSL-Zugang (mit einem PC oder auch über einen Router)
> und Modem-Zugang (ja, sowas gibt\'s noch... bei mir im Schrank z.B.
)
> reden sollte.
ACK.
Und was die Grafik-Geschichte betrifft: Aktuelle Ubuntu-Distris haben in der Regel keine großen Probleme mit verschiedenen Grafikkarten, sodass in der Regel bereits die Standardkonfiguration greift.
> Sinn dieser Idee von mir: Der Linux-Neuling sollte so weit an die Hand
> genommen werden, dass er unter Linux schon mal das Internet nutzen kann.
> Denn früher oder später kommt der Augenblick, wo man auf der Suche nach
> einer Problemlösung eben im Internet herumwühlen muss, und dann kann man
> das gleich von Linux aus tun und muss nicht dafür bereits zwischen Windows
> und Linux hin- und herwechseln. Sowas vergrault Anfänger sonst vielleicht.
Aber nicht nur das: Entscheidend dabei ist auch, eine entsprechende Sicherheit und die Einsicht in die Notwendigkeit des Ansammelns von Grundwissen zu fördern.
> Soooo... das reicht vielleicht erst mal. Falls ich noch weitere
> bombastische Ideen habe, kann ich das Forum ja immer noch vollquasseln...
Alles auf einmal ist sicher nicht möglich. Aber viele Anregungen gefallen mir schon mal gut ...