So, wie ich das verstehe, soll daraus ja wohl eine Hinweissammlung werden für diejenigen, die auf ein Linux (Ubuntu und auch andere) umsteigen wollen. Da dabei auch einige sein werden, die sich zum ersten Mal an sowas \'ranwagen, sollte man auf jeden Fall versuchen, das Thema \"Parallelinstallation\" (von Windows und Linux) nicht nur anzureißen, sondern eher zu erschlagen. Gerade für Linux-Neulinge lohnt sich sowas sehr, denn die können dann an ihrem Linux arbeiten, wann es ihnen passt, und mit Windows weitermachen, wenn\'s unter Linux klemmt oder wenn sie halt gerade keine Zeit haben, sich in irgendein komplexes Thema einzuarbeiten.
Bei mir z.B. hat es drei Jahre gedauert, bis ich mit Linux so richtig was anfangen konnte. Das lag halt auch daran, dass ich noch was anderes zu tun hab als nur zu schauen, warum denn jetzt wieder was nicht so funktionierte, wie ich es mir vorstellte. Und selbst heute, nochmal fünf Jahre später, konnte Linux mein Windows nicht komplett ersetzen, und das nicht nur wegen irgendwelcher zu alter oder zu neuer Hardware, oder weil Linux für Computerspiele eher ungeeignet ist. Andererseits habe ich auf allen von mir benutzten Rechnern mittlerweile Linux *und* Windows installiert - für mich lohnt sich die Parallelinstallation.
Das größte Problem eines Neulings mit einer Parallelinstallation ist vermutlich das Neupartitionieren der Festplatte, insbesondere wenn alle eingerichteten Partitionen bereits einen Haufen Daten enthalten. Kommt v.a. bei PC-Systemen vor, die man entweder nicht selbst eingerichtet hat, oder die man vor einer Ewigkeit nur mit Blick auf Windows eingerichtet hat und wo es daher jetzt keinen unpartitionierten Platz auf der Platte mehr gibt. Und wenn dann noch die vor einigen Jahren sehr verbreitete Angewohnheit, alles nur in eine einzige C: - Partition zu stopfen, auf diesem Rechner Einzug gehalten hat, steht der Neuling vor einem größeren Problem.
Sicher, es gibt Programme wie Partition Magic u.ä., die bestehende Partitionen verkleinern können, aber man hört auch immer wieder von Problemen damit, die bis zum Datenverlust reichen. Sprich: Hier muss man sowohl vom Neupartitionieren sprechen als auch von einem sinnvollen (und tatsächlich restaurierbaren!) Backup. Wobei Letzteres ja auch sonst keine schlechte Idee ist...
Für einen Teil dieser Dinge könnte sich die \"System Rescue CD\" eignen, die man unter http://www.sysresccd.org/ findet (und die auch auf Linux basiert). Ein oder zwei Partitionierprogramme sind dabei, aber auch ein Programm namens partimage, was Festplattenpartitionen in Image-Dateien verwandelt, die man dann z.B. auf CD oder DVD (oder CD-RW, DVD+/-RW, ...) schreiben kann. Leider hatte ich vor 2-3 Jahren schon mal mit der damals auf dieser CD vorgefundenen partimage-Version Ärger: Sie konnte ein von ihr selbst erstelltes Image leider nicht in jedem Fall auch wiederherstellen. Und da man das erst *nach* Erstellung des Images merkte, war das schon recht ärgerlich. Ob die heutige partimage-Version zuverlässig funktioniert, weiß ich aber bisher nicht.
Wenn dann die Partitionierungs-Hürde überwunden ist, sollte man noch über die Art und Weise, wie dann Linux (und evtl. Windows) gebootet wird, sprechen. Heutzutage ist vermutlich GRUB sehr verbreitet, früher war\'s wohl LILO. Das Booten von Linux mit Hilfe einer Diskette wird dagegen wohl bald aussterben - neuere Kernels passen normalerweise nicht mehr auf eine Diskette. Vielleicht kann man sich aber eine passende CD-RW schreiben, von der gebootet wird. Vorteil: Die Bootvorrichtung von Windows wird überhaupt nicht angetastet, im Gegensatz zu GRUB- und LILO-Lösungen.
Anschließend kommen dann die beliebten Fragen wie \"Was soll ich denn jetzt installieren?\" oder \"Warum kommt jetzt nur so eine Fehlermeldung?\". Die zu \"erschlagen\" dürfte den Rahmen des Forums vermutlich sprengen - Links ins Internet könnten aber sinnvoll sein.
Ferner kann man auch mal über Bücher zu Linux reden. Ich persönlich komme recht gut mit dem \"Kofler\" (\"Linux - Installation, Konfiguration, Anwendung\", von Michael Kofler) zurecht und kann den auch Leuten empfehlen, die bisher v.a. mit Windows gearbeitet haben, ohne allzutief in die tieferen Geheimnisse des PCs einzutauchen. Für die blutigsten aller Anfänger dürfte der \"Kofler\" aber immer noch zu wenig in die Tiefe gehen - eine Alternative kenne ich dann aber nicht mehr. Diese kleine Warnung muss sein, denn der \"Kofler\" ist ein ziemlich dicker Schinken (mehr als 1200 Seiten, wenn ich mich nicht irre) und hat demzufolge auch einen entsprechenden Preis.
Hier sollten andere Nutzer dann mal über ihre Erfahrungen mit Büchern berichten und auch erwähnen, welchen Kenntnisstand sie vorher hatten. Wer 20 Jahre Erfahrung mit PCs und Betriebssystemen hat, kauft vermutlich andere Bücher als jemand, der seit 5-10 Jahren nur mit Windows arbeitet.
Was dann noch in diese Rubrik \'rein soll, ist vermutlich umstritten. Am Besten bespricht man mal die Einrichtung von Internetzugang und E-Mail, wobei man auch über DSL-Zugang (mit einem PC oder auch über einen Router) und Modem-Zugang (ja, sowas gibt\'s noch... bei mir im Schrank z.B.

) reden sollte.
Die Einrichtung der grafischen Oberfläche kann man wohl nicht mehr im Detail besprechen (es sei denn, man einigt sich auf einen oder zwei Window- oder Desktop-Manager, wie KDE, Gnome, fluxbox etc.), aber ich würde den Anfängern einen über VESA laufenden X-Server vorschlagen, am Besten noch mit DDC-Abfrage des Monitors (das ist das, was unter Windows \"Plug & Play-Monitor\" heißt). Das nämlich sollte recht kompatibel sein, d.h. wer nicht gerade sehr exotische Hardware hat, kriegt damit zumindest schon mal ein laufendes System hin. Danach kann er/sie ja immer noch versuchen, die Einrichtung auf die tatsächlich im Rechner eingebaute Hardware abzustimmen.
Sinn dieser Idee von mir: Der Linux-Neuling sollte so weit an die Hand genommen werden, dass er unter Linux schon mal das Internet nutzen kann. Denn früher oder später kommt der Augenblick, wo man auf der Suche nach einer Problemlösung eben im Internet herumwühlen muss, und dann kann man das gleich von Linux aus tun und muss nicht dafür bereits zwischen Windows und Linux hin- und herwechseln. Sowas vergrault Anfänger sonst vielleicht.
Soooo... das reicht vielleicht erst mal. Falls ich noch weitere bombastische Ideen habe, kann ich das Forum ja immer noch vollquasseln...