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#473620 Räder am Auto selbst wechseln (ot.haushalt)

verfaßt von Timbatuku, 10.03.2025, 10:31:29

> Man merkt, das du nur noch regional und im eher wärmeren Teil der Republik
> unterwegs bist.

Die Feststellung ist korrekt. Ich gebe zu, würde ich im Sauerland oder sogar in den Alpen leben, dann würde ich möglicherweise auch zwei Reifensätze vorhalten. Sicher bin ich nicht. Wahrscheinlich hätte ich mal Ganzjahresreifen ausprobiert und gesehen, wie ich damit klarkomme. Je nach Ergebnis hätte ich mich dann entschieden.

Allerdings gibt es auch hier, im "wärmeren Teil der Republik", eine Menge Winterreifenfetischisten. Das, obwohl wir schon mehr als 10 Jahre keinen richtigen Schnee mehr hatten und diese Leute auch nicht ins Gebirge fahren. Ist wohl mehr so ein "haben-wir-immer-so-gemacht"-Ding.

> Solltest du vielleicht mal drüber nachdenken und den Wunsch anderer
> Autobesitzer so akzeptieren.

Es ist keine Frage der Akzeptanz. Mich persönlich berührt das doch gar nicht - weder finanziell noch sonstwie. Also akzeptiere ich das. Von mir aus kann jeder mit seinem Auto machen, was er will. Aber ich muss das nicht vernünftig finden. Das ist der Punkt.

> Na und zum Drehmoment. Du hast also genau im Gefühl, ob es 120nm sind wie
> bei den meisten Autos im im VW Konzern oder 135nm wie bei vielen Ford-
> Modellen. Ich habs nicht.

Die Frage ist doch eher, wie wichtig der absolut korrekte Wert überhaupt ist. Klar ist, wenn die Bolzen zu lose sind, kann man das Rad verlieren und sind sie (viel) zu fest, kann sich im Extremfall was verziehen. Zwischen den Extremen gibt es eine Bandbreite. Zwar ist das vielleicht nicht immer der auf +/- 1 nm korrekte Wert, aber es gibt auch keine negativen Folgen. Wir hatten früher nie einen Drehmomentschlüssel. Wir haben die Räder nach Gefühl festgeschraubt, sowohl beim Pkw als auch beim Lkw, und keiner von uns hatte deshalb Probleme.

Dass Werkstätten durch die Bank einen Drehmomentschlüssel benutzen ist ja nicht unbedingt ein Beleg dafür, dass es ohne gefährlich wäre. Vielmehr müssen sich heutzutage Dienstleister aller Art nach allen Seiten absichern, weil jeder zweite Kunde die Adresse eines Anwalts mit sich trägt. Das heißt, die Werkstatt wird bei Nichtbenutzung des Drehmomentschlüssels verklagt, selbst wenn irgendein entstandener Schaden eigentlich gar nichts damit zu tun haben kann. Dienst nach Vorschrift erspart immer Ärger.

> Ich bin lieber mit Sommer- und Winterrädern unterwegs. Ich hab da zwar die
> "Mühe" des Räderwechselns. Aber es gibt mir die Sicherheit, im Winter mit
> den besseren Reifen unterwegs zu sein.

Eine "gefühlte" Sicherheit. Ja. Emotionen spielen beim Autofahren durchaus eine Rolle.

> Außerdem kenne ich genügend Autos,
> die GJR drauf haben und deutlich lautere Reifengeräusche haben.

Übertreibst du nicht etwas? "Deutlich"??

Bei meinem Auto höre ich nichts. Ja ok, kann auch am Alter liegen. An meinem, nicht an dem des Autos.  :-D Also fragt man am besten mal einen Reifenhändler. Zum "Test" habe ich jetzt gerade bei einem Internet-Anbieter Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen einer bestimmten Größe auflisten lassen und den Mittelwert der Rollgeräusche ermittelt.

Sommerreifen: Werte zwischen 68 und 72 dB – Mittel 70,667 dB
Winterreifen: Werte zwischen 69 und 72 dB – Mittel 71,042 dB
Ganzjahresreifen: Werte zwischen 69 und 72 dB – Mittel 71,542 dB

Demnach tun sich Winter- und Ganzjahresreifen nichts. Lediglich bei Sommerreifen findet man einen einzigen (!!) mit 68 dB.

> Dann hast du einfach Glück gehabt.

Streite ich nicht ab. Glück gehört beim Autofahren sowieso dazu. Du kannst der umsichtigste Fahrer der Welt sein und mit genug Pech im passenden Moment wirst du trotzdem in einen heftigen Unfall hineingezogen. Es ist aber zu beobachten, dass heutzutage viel mehr Leute als früher Glück haben mit ihren Reifen. Vielleicht wird das Glück großzügiger als früher verteilt, ich weiß es nicht, aber vielleicht liegt es auch daran, dass die Reifen durch Weiterentwicklung widerstandsfähiger geworden sind. Jedenfalls konnte man sich in den 70er Jahren noch mit anderen Autofahrern unterhalten und nahezu jeder hatte schon Erfahrung mit Reifenpannen gemacht. Heute findet man kaum mehr einen. Und um Missverständnisse zu vermeiden: Reifenpannen sind für mich Fälle, wo der Fahrer gezwungen ist, auf der Straße das Rad zu wechseln. Ein schleichender Luftverlust, mit dem man locker noch in die Werkstatt kommt, sehe ich nicht als Panne an.

 

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