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#474445 OT: Umgang mit & Co. (ot.politik)

verfaßt von Timbatuku, 09.05.2025, 01:13:48

> Es gibt Leute, die sehen es zumindest insofern anders, und sie sagen: In
> Europa haben wir so wenige Nuklearsprengköpfe, dass damit keine wirkliche
> Abschreckung gegen das viel größere Arsenal der russischen Föderation
> hinzukriegen wäre.

Zählst du dich denn auch zu diesen Leuten? Also ehrlich, ich kann so was nicht ernst nehmen. Sieh mal, die heutigen Atommächte sind in der Lage, die ganze Welt MEHRFACH zu zerstören. So viele Atomwaffen gibt es. Um ein einziges Land zu zerstören, oder um einen Kontinent (Europa) komplett zu zerstören, braucht es nur einen winzigen Bruchteil der insgesamt existierenden Atomwaffen. Es ist doch albern, einen Gegner, der meinen Lebensraum fünfmal oder gar zehnmal zerstören kann, für bedrohlicher zu halten als einen, der meinen Lebensraum nur einmal zerstören kann. Zerstört ist zerstört, darin stimmen wir doch hoffentlich überein.

> Außerdem wäre auch weiterhin das Problem da, dass die
> anderen Mitglieder einer solchen "Atomschutzschirmvereinigung" vielleicht
> ihre Waffen doch nicht einsetzen, wenn "nur" ein Nachbarland getroffen
> worden ist. Ein potenzieller Gegner braucht sowas nur zu glauben,
> und schon ist die Abschreckung weniger wirksam oder ganz "hinüber".

Da hast du einen Punkt! Deshalb ist es ja so wichtig, dass Europa mit einer Stimme spricht und das auch überzeugend nach außen zeigt.

> Oder eine Seite sagt sich: Jetzt ist eh schon alles zu spät. Wir sind
> hinüber, also können wir den anderen auch noch den ganzen Rest unseres
> Arsenals hinüber schicken, weil unser Land es ja eh nicht "überlebt".
> "Rache, Rache, Rache...!", so brüllt manches Menschlein gern, v.a. wenn es
> nix mehr zu verlieren hat.

Ja, könnte passieren, allerdings wird nach einem Atomschlag der Güte, wie ich ihn mir vorstelle, nicht mehr so viel funktionieren, dass das noch möglich wäre.

> Da ist schon was dran. Die europäischen Stretkräfte (und nicht nur die in
> Deutschland) wurden aber in den vergangenen Jahrzehnten auch
> "kaputtgespart", und da sind die Briten laut einigen Aussagen von Militärs
> noch viel schlechter dran als Deutschland. Es wird also 'ne Weile dauern,
> bis wir da was auf die Beine gestellt kriegen.

Korrekt! Je eher wir anfangen, desto eher ist diese "Weile" vorbei. Die Befürchtung ist allerdings, dass die "Weile" ewig dauern wird. So kennt man sie, die Eurokraten.

> Ich habe mal gehört oder gelesen, dass eine entsprechende
> Gesetzesänderung nur möglich wäre, wenn alle EU-Länder dem zustimmen
> würden. Das wäre dann also auch kaum machbar. So dumm wären Leute vom
> Schlage Orbans nicht, dass sie sich ohne Not quasi "selbst kastrieren".

Einer der größten Webfehler der EU ist dieser Zwang zum Einstimmigkeitsvotum. Das funktionierte noch in den Anfängen, als die EU (damals noch EWG) aus einer Hand voll Länder bestand, die sich sowieso immer einig waren. Heute, bei 27 Mitgliedern, ist das ein Unding. Du hast das Problem aber exakt benannt: Um diese Vorgabe zu ändern, müsste man ein letztes Mal dieses Einstimmigkeitsprinzip bemühen und deshalb wird nichts daraus.

> Eventuell wäre es möglich, die EU irgendwie zu "begraben" bzw.
> aufzulösen und gleichzeitig einen neuen europäischen Bund aufzustellen,
> dessen Gesetzgebung nicht mehr diese Probleme hätte. Wäre aber vermutlich
> auch schwierig.

Schwierig ist nicht gleich unmöglich. Wenn es eine Option ist, möglicherweise gar die einzige Option, dann sollte man das machen. So wie es aktuell ist, hat die EU keine große Zukunft. Denn dieses Einstimmigkeitsprinzip ist ja nicht das einzige Problem. Ein von den Bürgern gewähltes Parlament, das kaum was zu sagen hat, und eine Riege mächtiger Führer, die im Hinterzimmer ausgekungelt werden, ist nicht unbedingt das, was Max Mustermann unter "Demokratie" versteht, oder?

> Wo auch immer man hinguckt: In den vergangenen Jahrzehnten wurde gepennt
> und vergeigt, und es wird nur noch schlimmer, wenn man es jetzt nicht mit
> optimaler (und nicht zwingend maximaler) Geschwindigkeit angeht. Und
> die Bevölkerung muss man auch noch "mitnehmen", sonst ist bei den
> nächsten Wahlen vielleicht auch schon wieder Schluss mit dem Ausbessern
> gemachter Fehler.

Genau!

> Mal sehen, ob wir hier in Nordrhein-Vandalien wenigstens jetzt, wie gestern
> verkündet, den Neubau kaputter Brücken deutlich schneller hinkriegen als
> bisher gedacht. Das wär' ja schon mal was... :-|

Ach, noch gar nicht mitbekommen. Was ist denn passiert? Hat Rheinmetall einen Auftrag über 1000 neue Brückenlegepanzer bekommen?  :rotfl:

 

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