> Aus all diesen Gründen bin ich deutlichst für diese Proteste.

................dein gutes Recht...............

> Ein namhafter Anbieter von Molkereiprodukten wirbt damit, daß die
> Zulieferer großteils Kleinbetriebe aus dem Voralpenraum sind.
> Die bekommen von diesem Unternehmen deutlich unter 30 ct/l Milch.
> Verkauft wird diese Milch derzeit zu ca 1.60.
> Aber der Bauer wird als Raubritter hingestellt.

Hm, ich denka da an eine Großmolkerei mit klingendem Namen..........
Da kommt aber die Milch großteils von jenseits der Ostgrenze.
Der vermarktet sogar noch Molke als Trink im 0,5l Becher.
Von der Marke und zugehörigen Marken, nehme im Supermarkt meist Abstand und kaufe lieber was regionales.

--

Jeden Tag machen in Deutschland 3 Höfe dicht. Dann können wir ja künftig die tollen Bio Produkte aus China beziehen. Die sind heute schon der weltgrößte Spargelproduzent und Tomatenproduzent (obwohl Chinesen keine Tomaten essen).
Klar krankt dieses Subventionskonstrukt der Landwirtschaft. Aber daran sind nicht die Bauern schuld.

> Überall müssen sie Subventionen , Steuern und Abgaben am Ende des
> Geschäftsjahr an vielerlei unterschiedlichen Stellen beantragen.
> Würden all diese Abgaben erst gar nicht "abgezogen" hätten wir diesen
> aktuellen Protest gar nicht.

Den Landwirten selbst wäre es ja auch lieber wenn sie ohne Subventionen leben könnten. Interessanterweise sind die Bezieher der größten Subventionssummen nicht Landwirte sondern Ministerien und Behörden wie auch zb die NABU. Schon vor Jahren stand bei den größten Beziehern landwirschaftlicher Subventionen die Lufthansa weit vor den ersten Landwirten

> Ich kenne einige Landwirte ( vor allem Nebenerwerb) die die letzen 30 Jahre
> keine Rücklagen oder Invastitionen mehr bilden konnten.
> Sie machen zunehmend in ihrem Unternehmen nach Gewinnermittlung ein Minus.
> Die deutschen Finanzbehörden werten sowas als Liebhaberei und zwingen
> diese Unternehmer zur Aufgabe . Vollkommen absurd! 

Ist ja das Selbe bei den Mieten, kassiert ein Vermieter in Augen des Finanzamts zu wenig Miete kann er Aufwendungen nur noch zum Teil oder gar nicht mehr absetzen und ist deswegen gezwungen die Mieten anzuheben
>
> Wenn ich die Versprechen von div Händlern und Anbietern sehe wird mir
> schlecht.

Siehe Video von Wippenfürth, der hat Kartoffeln nach Anforderungen angebaut, ohne Pflanzenschutzmittel usw. Angebot des Handels, 3,50€/100kg. Er hat sie lieber verschenkt, bzw wer Welche mitnahm konnte zahlen was er wollte.
Und ähnliches haben schon einige Landwirte beschrieben, die Konzerne wollen höchste Standarts, aber nur die Preise für die Niedrigsten zahlen.
https://www.facebook.com/watch/?v=707464726436344
Oder Lohmeyer bei Lanz, Lanz kann es nicht fassen, Stegner zeigt die übliche Arroganz der politischen Klasse und das er keine Ahnung hat.
https://www.facebook.com/watch/?v=1453746958859226

Auf Youtube wird dies Sendung schon wieder massiv zensiert

> Dem Aufwand entsprechend müssten die ja mindestens das vier- bis
> fünffache kosten.

Würden sie ja wahrscheinlich auch, wenn es nicht so viel Subventionen
gäbe.
Alle diejenigen, die jetzt anerkennend hupend oder mit Daumen hoch
die Demos unterstützen, fahren dann abends zum Discounter,
um billigen Schweinebauch für ihren Grill zu besorgen !
Die Landwirte sollten nicht die Regierung bestreiken, sondern die Verbraucher.
Ehrlicherweise sollten sie einfach mal nix mehr produzieren, davor hätte
ich Respekt.

Ich fand den Artikel bei "Capital" ganz gut:

Es geht nicht (nur) ums Geld.

(Oder Der Artikel schon mal archiviert)

Vielmehr ist da ein Faß an gesammelter Unzufriedenheit übergelaufen.

Bei den Politikern muss man sich fragen, ob das Dummheit oder geplante Absicht war. Eine volle Breitseite zur einzigen Jahreszeit, wo die Landwirte Zeit haben - ungeschickter und undiplomatischer geht es nun kaum. Gegen das ständige Nachziehen von Daumenschrauben wird ja nun eher nicht protestiert ...

Ein Sprecher der Klimakleber hatte sich mal auf die Frage hin verplappert, wie sie das sehen würden mit dem Hass und der Spalterei. Das wäre nicht schlimm, sondern Sinn der Sache.

Dass Kriege für militärische Supermächte notwendig sind, ist mir schon klar geworden. Sonst wären sie bald keine mehr.

Aber die Bürger? Will man wirklich Unruhen? Rechnet sich das? Ich weiß es noch nicht.

Mein Protest gegen die Bauern wäre dann FDH. Wenn das dann jeder machen würde?

--
Der Kapitalismus kennt keine Kosten - nur Umsätze.


Man kann hinkommen, wo immer man will - egal wie lange es dauert.

> Als Sohn eines Landwirtes sehe ich das eigentlich etwas anders....

Ich ebenfalls, da ich in einer sehr Landwirtschatlichen Gegend der Filderebene bei Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen, Neuhausen auf den Fildern wohne und da einiges mitbekommen, was Landwirtschaft angeht.
Bei uns an der Umgehungsstrasse war heute Morgen schon die Hölle los und heute Nachmittag ebenfalls, als die Teilnehmer wieder heimfuhren.
Störte mich allerdings nicht, da ich nur Innerorts unterwegs war.
Was störte war das Gehupe, vor allem mit den Presslufthörnern.
Ansonsten bin ich da bei den Landwirten!
Die teilweise weniger oder kaum mehr bekommen, wie sie reingesteckt haben.
Dank z. b. riesiger Schweinemastbetriebe, die nicht mal on Deutscher Hand liegen, sondern meist Holländern gehoren.
Oder großen Molkereibetrieben in Bayern, die ihre Milch aber in Polen oder Tschechien einkaufen.
Hier im Edeka bekomme ich teilweise auch regional erzeugte Produkte, wie Obst, Eier oder Gemüse.
Auch gibt es um Neuhausen rum, einigel Verkaufsstände lokaler Erzeuger, wo ich Obst oder Gemüse kaufen kann.
Auch wenn ich sehr gutes Fleisch für den Grill oder bräuchte, wüsste ich, wo kaufen.
Zwar nicht im Ort, aber zwei/drei Orte weiter.
Der holt sein Fleisch auch bei lokalen Erzeugern und kann deshal auch sagen, wo das Tier her ist und wie es aufgewachsen ist.
Für gute Ware und Qualität zahle ich gerne auch etwas mehr, da ich weis, was ich da habe!
Der Unterschied zwischem einem Guten Schweinehals und einem "Günstigen", sieht man auf dem Gril oder schmeckt ihn.
Der günstige Schweinehals, wird z.B. auf dem Grill schnell zusammenschrumpfen, weil er viel Wasser verliert.

--

> Mein Schwiegervater hat so seine eigene Meinung:
>
> "Was ist der Unterschied zwischen einem reichen und einem armen Bauer?
> Genau, der arme Bauer muss seinen Mercedes selber waschen......."
>  

Ich verstehe nicht ganz dieses "ihre protzigen Traktoren" Argument.
Was soll das heissen? Wird ggf. erwartet, dass moderne Landwirte heutzutage wie mein Opa damals in Ostpreussen die Äcker und sonstige Arbeiten mit einem einzigen Ackergaul bewirtschaften oder ausführen soll? Oder einen Kleintraktor nutzen, mit dem Privatleute mal eben einen Baumstamm aus dem Hauberg ziehen?
Ne ne, die Anforderungen sind da heutzutage ganz andere.
Einen Fendt Vario 800er Serie kriegt man neu nicht unter 300.000€ in der Basisversion mit kleinstem Motor, einen Vario 1000er Serie nicht unter 350.000€, ebenfalls mit kleinstem Motor.
Da sind dann noch nicht mal Sonderanbauten wie Frontlader, Zusatzgewichte, GPS Robotik oder Spezialräder (mit Gewichten) dabei. Mit einem Traktor alleine kommt man heutzutage sowieso nicht aus.
Und die Traktoren sind Peanuts. Richtig schwarz vor Augen wird's einem bei Mähdreschern oder Zuckerrüben/Mais-Erntern. Da kriegste im Groß-Segment mal nix unter 'ner Million.
Von den Betriebs- und Wartungskosten für diesen ganzen Fuhrpark mal zu schweigen.
Und da die Subventionen nach Betriebsgröße gestaffelt sind, besteht die Tendenz, "bigger, better, larger, more". Da machst Du als Hobby/Nebengewerbsbauer mit einem Kleintraktor aber gar nichts.

> "Was ist der Unterschied zwischen einem reichen und einem armen Bauer?
> Genau, der arme Bauer muss seinen Mercedes selber waschen......."

Warum kann ein Bauer nicht schwimmen?
Weil seine Armbewegungen immer in die falsche Richtung gehen.

--
mein privates Hobby. www.ffzell.at

> Mein Schwiegervater hat so seine eigene Meinung:
>
>
> "Was ist der Unterschied zwischen einem reichen und einem armen Bauer?
> Genau, der arme Bauer muss seinen Mercedes selber waschen......."
>  

Warum kaufen Bauern ihre Schuhe immer 2 Nummern zu klein?
Damit sie besser jammern können.

--
Gruß Hausdoc

Heizungsfragen?? - Hier klicken

> Mein Schwiegervater hat so seine eigene Meinung:
>
>
> "Was ist der Unterschied zwischen einem reichen und einem armen Bauer?
> Genau, der arme Bauer muss seinen Mercedes selber waschen......."
>  

Was für einen Mercedes???
Der arme Kerl fährt einen Lloyd aus den Fünfzigern und den muss er sich auch noch mit dem Nachbarn teilen 

--
DER kleine Punkt

> Denn mal unter uns Betschwestern, was macht Deutschland eigentlich noch
> allein?

Brot backen. Wir haben das geilste Brot und das diesbezüglich vielfältigste Angebot der Welt.
Aber wozu auch Autarkie (meint: Alles selber machen)? Nichts, aber auch wirklich gar nichts, geht heutzutage ohne Input aus anderen Regionen. Die Zeiten, dass man regional irgendeine Art von Autarkie betreiben könnte, sind seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten vorbei. Zu viele Menschen (und es werden immer mehr!), zu viele Abhängigkeiten in den Herstellungsprozessen, hohe Anforderungen an moderne Technologie, hoher Energiebedarf et ct., daraus resultierend hoher Ressourcen-, Material, Personal- und Geländebedarf. Tja, und derlei Güter sind begrenzt, überall. Da geht nüscht mehr ohne Import/Export.
Guck Dir mal den weltweiten Handel an, da weisste Bescheid.

Hallo,
ich bin auch Dorfkind, Jahrgang 1957.
Wir hatten zwar selbst keine Landwirtschaft im üblichen Sinn,
aber etwas vergleichbares mit vielen Tieren und wir mussten als
Jugendliche mithelfen.
Das war ein sehr kleiner Ort, aber schon sehr landwirtschaftlich
geprägt.
Ich habe bewusst dort niemals einen Bauern jammern gehört.
Mir ist schon klar, dass die heutige Landwirtschaft mit damals
nicht mehr vergleichbar ist und die Landwirte heute ganz andere
Aufgaben zu bewältigen haben.
Das wird ja auch von der Gesellschaft durchaus anerkannt und nicht
umsonst sind insgesamt etwa 50 % der Einkommen von den Landwirten
durch diverse Subventionen gedeckt.
Also ist es ja nicht so, als seien sie gänzlich vernachlässigt, anderen Sparten
geht es da nicht so gut.
Ich halte auch garnichts von solchen Aufschriften "wir ernähren euch......."!
Ja, das stimmt schon und ist auch ganz wichtig, aber sie machen es ja auch nicht
aus purer Menschenfreundlichkeit.
Was wären wir z.B. ohne das Baugewerbe, da sitzen wir dann ums Lagerfeuer
oder in Höhlen.
So liesse sich das beliebig fortsetzen, alle sind wichtig in einer Gesellschaft.
Die Sache mit dem Diesel und der Steuer war von der Regierung nicht gut gemacht
und es wurde ja dann teilweise zurückgenommen, aber man stürmt trotzdem morgen
Berlin mit Treckern, die ca. 50 Liter Sprit pro Betriebsstunde benötigen .
"Die Ampel muss weg" Traktate halte ich auch für vollkommen überflüssig,
es ist nicht die Sache der Bauern einen Regierungswechsel zu fordern!
Zwar sind die Umfragewerte für die "Ampel" nicht gerade gut, aber es ist eine
demokratisch gewählte Regierung, die man immerhin in 2 Jahren abwählen kann,
wenn gewünscht.
Und was kommt dann?

> Man muß auch bedenken, dass mit den Bauern auch die Pornoindustrie stirbt,
> wenn nirgends mehr vom Bauern produziertes Stroh herumliegt.  

Da würde ich mir keine Sorgen machen. Stroh wird in Pornos nur benötigt wenn irgendwer eine Maske auf hat.  

--
Grüße aus Strasshof an der Nordbahn (ja, da wo die Natascha im Keller lebte)
bender

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