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#465661 Patientendaten - hoffentlich besser als in Frankreich geschützt (pc.security)

verfaßt von Johann, 19.02.2024, 12:30:09
(editiert von Johann, 19.02.2024, 12:43:59)

> Um einen Schlaganfall sicher zu diagnostizieren braucht man nur ein CT oder MRT und
> Kontrastmittel. Das sollte in jedem "wenigstens mittelmäßig ausgestattete
> Krankenhaus" vorhanden sein. Das meinte ich mit o.a. Aussage. Voraussetzung
> ist natürlich, dass in der Krankenhaus-Aufnahme mit der Erstuntersuchung
> beauftragte Arzt die Anzeichen erkennt, richtig deutet und dann die Geräte
> auch benutzt.

Das ist nicht das Problem, ich sprach ja von der Ursache und in der Folge Behandlung/Therapie.
Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall ist oftmals durch zu hohen Druck eine Beschädigung intrazerebraler Arterien ursächlich.
Bei z.B. CAA (Cerebrale Amyloid Angiopathie) passiert das ebenfalls aber nicht durch Bluthochdruck sondern Degradation der Gefäßgewebe. Auf der MRT Aufnahme stellt sich da keine unterschiedliche Ursache dar, die Schäden sind ja basal identisch. Es wird üblicherweise in der T2* Sequenz der Aufnahme nach intrazerebralen Läsionen nahe zerebraler Arterien geschaut.
Das diese Gefäßverletzung jedoch auf eine CAA zurückzuführen ist, lässt sich nur durch eine Biopsie feststellen, weil es noch keine diesbezüglichen Indikatoren über z.B. Blutuntersuchungen gibt (Blut/Hirn-Schranken; da kommt nicht nur nicht alles ins Cerebrum sondern auch nicht alles wieder heraus).
Das Problem ist in der Folge, dass bei einem "standard" hämorrhagischen Schlaganfall meistens bei unbekannter Informationslage unmittelbar eine Cortison-Stoßtherapie eingeleitet wird, um die Schäden am Gefäß und Gewebe einzudämmen.
Bei CAA-ri muß aber eine immunosuppressive Therapie mit Corticosteroiden und Cyclophosphamiden eingeleitet werden. Unterbleibt dies, ist die Gefahr eines Rückfalls und einer Eskalation des Zustandes sehr hoch.
Kommt ein/e solche/r Patient/in erneut mit Schlaganfall-ähnlichen Symptomen in eine Klinik und die wissen nichts davon, ist das mglw. fatal.

> Nein, wir missverstehen uns kein bisschen. Wir haben nur konträre
> Ansichten. Du bevorzugst einen zentralen Datenpool, quasi den "gläsernen
> Bürger". Ich hingegen lehne das ab. Eine derart große Menge sensibler
> Daten weckt Begehrlichkeiten. Das führt dazu, dass die Daten ohne Wissen
> und Einverständnis der Patienten auf Wanderschaft gehen. Sie werden ganz
> offiziell für viel Geld verkauft (Forschung, u.a.) oder es wird sogar der
> Zentralserver gehackt und die Daten geklaut.

Ok, wenn Du da Befürchtungen hast, kein Problem. Beim Hausarzt und seinen tausenden Kollegen ist das ja vielleicht weniger problematisch.

> Und nun erzähl mir bitte, bitte nicht, die Daten seien doch sicher.

Der Bitte entspreche ich gerne und verweise auf den Satz: "Bei Fragen wenden sie sich bitte an ihre Ärztin, ihren Arzt oder ...".

 

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