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#463730 Vorsorge (ot.haushalt)

verfaßt von baeuchlein, 31.10.2023, 13:33:58
(editiert von baeuchlein, 31.10.2023, 13:37:19)

> vor 100 Jahren musste das ja auch so laufen.
> Dementsprechend war ja auch die Wirtschaftsleistung mit der heutigen nicht
> vergleichbar, ist doch logisch. Geht doch immer um das sog.
> "Wirtschaftswachstum" beim Fortschrott  :-D. Da kann ich ja letztes
> Jahrhundert nicht mit jetzt in Relation setzen. Das wäre ja das, was ich
> vorher sagte und Du mit "Quatsch" abschlugst.

Ich meinte auch eher, dass man ein sinnvolles "Dazwischen" anstreben sollte, für Notfälle. Sonst ist die Wirtschaftsleistung mangels (artikulierbarer) Nachfrage dann eh Null und das Wirtschaftswachstum auch nicht maximal.

> > Und was die Kommunikation angeht - ich habe bei uns im Aldi mal vor 2-3
> > Jahren mitgekriegt, dass da gar nichts bestellt werden kann von
> > Seiten der einzelnen Filiale. Die kriegen zu einem bestimmten Zeitpunkt
> > das, was irgendwer weiter oben in der Hierarchie wer-weiß-wo in
> > Deutschland festlegt. Ganz so viel Kommunikation braucht's vielleicht
> > gar nicht.
>
> Das kann in diesem speziellen Fall ja so sein. Allerdings auch nur, weil
> der Zentrale die elektronischen Informationen des Bedarfs der Filialen
> vorliegen. Merkste was?

Ja, nämlich dass ich dir nicht geschrieben habe, dass aus den Erklärungen der Mitarbeiterin auch hervorging, dass die eben nicht den tagesaktuellen Bedarf kennen. Da wird offenbar irgendwann mal geschaut, was die in den Filialen so im Durchschnitt brauchen, und das kriegen die dann bis zur nächsten Ermittlung (wann auch immer die ist) zu bestimmten Zeiten geliefert. Solche Bedarfsermittlungen kann man dann auch per Post u.ä. erledigen, darauf kommt's dann auch nicht mehr an.

Und wenn in solchen Fällen (also unter Normalbedingungen, noch gar nicht mal im Notfall) das Gelieferte nicht reicht, hat die Filiale Pech gehabt. Das war damals ein Grund für die coronabedingte Klopapierkrise. Ein anderer dürfte sein, dass auch Herstellerfirmen nicht unbedingt tagesaktuell bedarfsgerecht produzieren. Also, ganz so abhängig von dauerhafter elektronischer Kommunikation sind wir wohl doch nicht. Selbst die heute mit Tablet abrechnenden Handwerksfirmen u.ä. kommen bei uns bisher meist damit klar, dass in unserer Straße eine Art Funkloch herrscht.

> > Wenn ich das Gedönse um die Ramedetalbrücke seh', dann zweifel' ich da
> > sehr dran.
>
> Na ja, Optimierungsbedarf gibt es ja immer. Vor allem beim Brückenbau,
> nicht nur Lüdenscheid sondern auch bei Leverkusen. Dort wurden massenweise
> falsche Stahlkonstruktionen bestellt und als die Ramedetal-Brücke
> gesprengt wurde u.a. bekannt, dass sich die Sprengung um ein Jahr
> verzögerte, weil ein Anwohner gegen die geplante, temporäre Evakuierung
> seines Hauses erfolgreich geklagt hatte. Im Endeffekt musste die Baufirma
> dann dessen Grundstück mit haufenweise Übersee-Containern wie mit Lego
> zum Schutz einmauern.

Das ist mir als Grund neu. Und so richtig geklappt hat's mit den Containern ja auch nicht - einem Anwohner und noch einer weiteren Firma oder Person hat's ja unerwartet vierzig (!) Bäume weggehauen. Einem anderen Hausbesitzer hatten sie erst gesagt, "dein Haus bleibt stehen". Als der dann aber kostenintensiv renoviert hatte (weswegen er überhaupt mal intensiver nachgefragt hatte, wie das mit seinem Haus und Abreißen denn so wäre), da haben sie ihm dann gesagt, "oh Schuldigung, muss doch weg!" Da muss man sich nicht wundern, dass andere sich quer stellen, wenn man so doof mit Häusern und Kosten Anderer umgeht.

Wäre aber sonst auch nicht schneller gegangen. Mit "Gedönse" meinte ich nämlich: Die brauchten erst mal eineinviertel Jahre, ehe sie quasi die Planung der Planung (!) fertig hatten. So lange dauerte es, bis sie wussten, dass sie ein Planfeststellungsverfahren brauchen. Vorher können die nicht richtig planen.-facepalm- Dann wär's auch egal gewesen, wenn sie noch länger mit der Sprengung gewartet hätten.

Ich will ja nicht, dass sie alles ratz-fatz durchprügeln, wie die Italiener es bei der vielerwähnten Genua-Brücke gemacht haben (wo wohl auch die Feinheiten deutlich anders waren als bei der Ramedetalkrücke, drum haben die Italiener diverse Verfahren speziell für diese Brücke vereinfacht), aber wenn hier in Schland alles derartig lahmarschig ist, dann muss man sich ja nicht wundern, wenn hier nix mehr läuft - und die Bürger bei den Wahlen unangenehme bis unverständliche Wahlen treffen.

> Wäre bei der letzten Flutkatastrophe nicht die
> Bundeswehr zapzerapp angerückt hätte es noch viel übler ausgesehen.
> [...]
> Alles keine schönen Perspektiven und da haben wir's noch nicht mal mit
> Feindeinwirkung zu tun.

... wohl aber mit etwas, womit wir in Zukunft wahrscheinlich 10x so oft wie bisher klar kommen müssen. Und Katastrophen ist unser Wirtschaftswachstum sowie die heilige Bürokratie deutscher Nation sowas von egal... da müsste man Katastrophen eigentlich verbieten, dann hört sowas auf! :-D

Wir leben hier in einem Dorf an jenem Flüßchen namens Erft, das damals bis kurz vor hier kein "chen" mehr hatte. Bei uns stand ein Wald- und Auslaufgebiet vor'm Dorf unter Wasser, und ein paar Häuser hier kriegten Swimmingpools im Keller. Mehr war nich'. 20-30 Autominuten flussaufwärts von hier hat's dagegen damals in Erftstadt die Häuser weggerissen. Muttern wollte früher an jenem Tag eigentlich unbedingt was von 'nem Bauernhof ca. 2 km vom "Häuser futschikato" entfernt kaufen. Als ich im Radio hörte, dass die in dem benachbarten Stadtteil schon evakuierten, hab' ich gesagt, "nö, machen wir heut' nicht." Am Abend war dann die Straße unpassierbar, über die wir sonst möglicherweise gerade zur Flutwellenzeit gefahren wären. (Wär' aber nicht so schlimm gewesen, wir hatten den Wagen meines Bruders genommen statt unserem. :devil:) Die Häuser gingen dann etwas später schwimmen. Und nachts knatterten die Hubschrauber hier über's Dorf, die zur Bergung der die Leute von den Dächern dort hin flogen. (Woran man sehen kann, dass es auch mal ohne einen Herrn Pistorius gehen kann. :grins:)

 

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