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#460853 Kleinteile.... (ot.haushalt)

verfaßt von Adi G., 30.05.2023, 03:24:01
(editiert von Adi G., 30.05.2023, 03:25:40)

> > Es wird mittlerweile alles gedruckt, was sich anderweitig nicht
> beschaffen
> > läßt, sei es Ersatzteile aus Kunststoff, wo sich das Teil wegen seiner
> > eingebauten Obsoleszenz verabschiedet hat
 :ok:
> Das halte ich aber für ein Gerücht. So nett dieses Hobby des 3D Drucks
> auch sein mag, woher kommen die exakten Spezifikationen des "obsoleten"
> Teils in CAD Daten und vor allem: In welcher Kunststoffqualität
> (Festigkeit, Zähigkeit, Verwindungssteifheit, Toleranz usw.) kann ich das
> dann mit meinem Drucker XY anfertigen?
> Beispiel: Mir ist kürzlich mein Bügeleisen umgekippt, dabei hats in dem
> Multi-Drehschalter innen in einer Kunststoffkapsel einen Nippel
> abgerissen.
> Selbst wenn ich jetzt einen 3D-Drucker hätte und den in- und auswendig
> kenne, woher kriege ich die original CAD Daten dieser beschädigten Hülse
> und wie stelle ich sie in ausreichender Festigkeit, Verwindungssteifheit
> und geforderter Toleranz her?
> Anderes Beispiel: Am Auto bricht mir ein Kunststoffteil im Motorraum. Woher
> soll ich für einen Hobby-3D-Drucker die für die harsche
> Automotiv-Umgebung entsprechend festen Materialien bekommen? Ganz zu
> schweigen von den CAD Daten? Und da spreche ich noch nicht mal von
> irgendwelchen rechtlichen Patentproblemen bei der Bereitstellung diverser
> Konstruktionsdaten.
> Wie viel Materialien müsste ich da denn auf Lager haben, wenn überhaupt
> für den geforderten Zweck als 3D-Druck-Rohstoff verfügbar?
Die Bedenken mögen berechtigt sein. Aber was mein Sohn mit dem Drucker für 800 € hergestellt hat, nötigt mir höchsten Respekt ab. ZB. bei unserer GEFU-Gemüsemühle war an einem durchsichtigen Teil, wo die Durchsichtigkeit an der Stelle nicht wichtig war, eine von 4 großen Plastikhaltenasen gebrochen.
Ersatzteile wurden vom Hersteler nicht bereitgestellt. Also wäre nur der Neukauf für 69 € übriggeblieben. Nun hat mein Sohn das komplette durchsichtige Aufsatzteil mit Nasen in schwarz gedruckt und zwar in einer Variante, die erheblich stabiler als das Originalteil daherkommt und obendrein noch gut ausschaut. Desweiteren baute er einen passgenauen Regenrinnenüberlauf für den späteren Einsatz einer Regentonne usw.
Sollte mal ein Teil (zB wegen mangelnder Öl/Säurebständigkeit in einem Motorraum) kaputtgehen, druckt man es eben aus der gspeicherten Vorlage
einfach wieder neu. Auch für einen Microroller und diverse Spielzeuge hat er schon Dinge gedruckt und so gebrochene Plastikteile ersetzt. Als "Nachhaltigkeitshelfer" hat der Drucker jedenfalls ein ernstzunehmendes Einsatzgebiet.
Auch die Reparateure in unserem Repair-Café "scharren schon mit den Hufen".
Inwieweit Eigenschaften wie Biegsamkeit von so einem 3D-Drucker bedient werden können, entzieht sich, was die Unterschiedlichkeit der Materialien angeht, meiner Kenntnis.
Es können jedenfalls einwandige, dünne Teile oder durch Hohlrauminnenstrukturen verstärkte und trotzdem leichte bruchfeste Teile hergestellt werden.
> So einfach mit "etwas Kreativität" ist das alles nicht, sonst hätte euer
> Forum nicht tausende von Seiten die sich mit genau so vielen Problemen
> beschäftigen würden.
Das mag stimmen. Es bedarf schon einer hochmotivierten, kundigen
und beharrlichen Einstellung dazu. Auch CAD sollte einem nicht fremd sein.

LG

Adi

--
CADDY der bessere VW-Bus!

"Gerade das Unvollkommene bedarf unserer besonderen Liebe" frei uminterpretiert nach Oscar Wilde

Ich war dabei, bei 3 historischen Netz-Treff Treffen, die
insgesamt vom Freitag, den 25.6.2010 bis Sonntag, den 27.6.2010
in Bad Emstal und vom Freitag, den 17.06.2011 bis zum Sonntag den 19.06.2011 in Altdorf b. Nürnberg und vom Freitag, den 15.06.2012 bis zum Sonntag, den 17.06.2012 in Eisenach, dauerten.

Reparieren, Elektroschrott vermeiden!
www.repaircafe-altdorf.de

ACHTUNG! Wer zu weit nach Rechts abkommt, landet im Straßengraben!

Auch der Kluge macht Fehler, nur der Dumme lernt daraus nicht.

Deine Apotheke um die Ecke: gut beraten und gut behütet!

 

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