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#459030 Einige Daten zum Ende des Ost-West-Konflikts (ot.politik)

verfaßt von baeuchlein, 05.02.2023, 03:00:10

> > Dieser Thread ist leider eine Ausnahme, von dem man sich nicht
> verdrießen
> > lassen sollte.  :-)

> Viele von uns kennen ja Hausdoc und
> seine Präferenz für allerlei, sagen wir mal "fantastische Romantik". Aber
> der letzte Beitrag gab mir auch zu denken.
> Stammtisch-Philosophie-Politik-Wissenschaft ist ja das eine aber das klang
> gerade so, als hätte man das auf einer Querdenker/etc. Quelle beobachtet,
> fast, als hätt's ein Troll im Kommentarbereich von rt.com verfasst.

Ich sehe leider nicht, dass dieser Thread wirklich eine Ausnahme ist. Sowohl Inhalte, die verschwörungstheoretisch, querdenkerisch o.ä. anmuten, als auch Hausdocs übliche Postings, die ziemlich oft erkennbar rechts von der politischen Mitte liegen und von einem "ich weiß alles besser" und "man sollte mit mehr Härte 'rangehen" o.ä. durchzogen werden, sind seit 2018 immer wieder aufgetreten. Zwar hat bei allen diesen Dingen die Frequenz abgenommen, aber ich sehe da immer noch ein und dieselbe Linie, die bestimmte Forenteilnehmer stets weiter vertreten. Das ist Kontinuität, nicht Ausnahme.

> In einem Gespräch innerhalb der Familie wurde neulich auch geäussert:
> "Wenn man hätte Rußland gewähren lassen, wäre (für uns) doch alles
> wieder gut." - Bei so etwas stockt mir erst einmal der Atem. Auch dort ist
> Bedarf mindestens an sachlicher Argumentation.

Das klappt zumeist nicht. Wesentliche Lücken in den Ideen, Argumentationen und Plänen sieht man da stets bestehen. Ja, es wäre erst mal "alles wieder gut", für uns, aber nicht auf Dauer. Gerade die erste Phase der Invasion und die propagandamäßige Unterfütterung zeigt, dass irgendjemandes Weltbild hier krass schief liegt und durch ein "Einknicken" anderer Länder wahrscheinlich noch mehr Schlagseite bekommen hätte. Die Regierung der Russischen Föderation hätte sich sehr wahrscheinlich bestärkt gefühlt in ihrem Kurs: Was "Russland" (bzw. deren Führungsriege) will, ist der einzige Maßstab für alles Tun, und abgesichert wird das Ganze durch Militär und Atomwaffendrohungen, plus Propaganda mit Lügen.

Dass am Ende der Kampfhandlungen eher kein militärischer Sieg stehen dürfte, ist durchaus wahrscheinlich. Aber genauso wichtig wie Frieden ist, dass dieser auch dauerhaft und zu akzeptablen Bedingungen idealerweise für alle zustande kommen sollte. Sonst haben wir für eine Weile einen "eingefrorenen Konflikt", und am Ende geht's wieder von vorne los. Siehe Krim, 2014. Und diesen Punkt beachten viele, die vehement Frieden (im Prinzip um jeden Preis) fordern, nicht. Das ist deren schwacher Punkt. Der Gegenpunkt ist eben, dass diese Kriegshandlungen auch nicht ewig gehen sollten/können. Aber ich fürchte, wir müssen uns damit abfinden, dass eine wichtige Frage lautet: "Bis wann muss das so weiter gehen?"

 

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