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#457486 Nachtrag (ot.haushalt)

verfaßt von DUMIAU, 06.11.2022, 14:05:05

> Das war schon in den 1980er Jahren so, da gingen viele meiner
> lehrlingskollegen nach der Lehre Studieren.
> Ergebnis war dann eine Ingeneurschwemme.

Und nicht selten waren es Leute die ihre Gesellenprüfung gerade so geschafft haben, zumindest bei Uns mehrfach der Fall gewesen. Ansonsten ist es faszinierend wie schnell die Jungs nach dem Studium ihr erlerntes Wissen aus der Lehre vergessen können.

> Heutzutage hast du aber Jungingeneure vor der Nase, die vorher keinen Beruf
> gelernt haben, sondern nach dem Abi sofort Sturdiert haben und außer dem
> Praxixsemester, Null praktische Erfahrungen haben!
> Solche Leute, liesen wir schön Auflaufen, vor allem wenn sie uns dumm
> kamen!
> Denn gegen über 40 Jahre Berufserfahrung, da kamen sie nicht gegen an.
> Da sah ich schon, beim Ansehen bestimmter Teile, dass das nicht halten
> kann.
> Da sagte ich dann auch den Ingeneuren, die es aber nicht zur Kenntnis
> nahmen.
> Und was soll ich sagen, genau da wo ich es gesagt habe, da gingen die Teile
> drauf.
> Und die herren Entwickler hatten dann Mühe, das Manko abzustellen, denn
> die Teile waren ja alle schon da und eine Änderung war nicht mehr
> möglich!
> So ist dann halt eine nach der anderen E-Achse mit dem selben Fehler
> ausgefallen.

Das Problem sind die Leute in der Teppichetage, da werden Jungingenieure zu Projektleitern weil Die nicht gleich sagen das das was die Oberen sich vorstellen nicht geht sondern versuchen es einfach. Und wenn absehbar ist das es ein Desaster wird schauen sie das sie weg sind bevor es auffällt. Bei einem Neuteil von Bosch hatte unsere QS mal 7 Projektleiter bevor das Teil offiziell in Serie ging, einzige Gemeinsamkeit war das Alle Jungingenieure waren. Der Letzte war wenigstens so Helle und hat auf die Leute gehört die seit Jahren an Einspritzanlagen arbeiten. War nicht das einzige Teil das noch im Prototypenstadium in Serie gehen musste was dann zu ständigen Zeichnungsänderungen führte und zu Reklamationen weil die Kunden-QS andere Zeichnungen hatte als Wir als Zulieferer.
Und was Änderungen angeht. Da haben sich die Hersteller mit ihrem Bemusterungswahn selbst ein Ei gelegt, denn bei jeder relevanten Änderung der Zeichnung muss das komplette Teil neu bemustert werden und ich gehe davon aus das es für die Person die diese Kosten verursacht kein Bonuspunkt sein wird, auch wenn er dann ein Problem löst. So doktert ein Kunde zb seit Jahren an Oberflächen, Winkeln und Ebenheiten rum weil sie das Ventil in dem das Teil verbaut wird nicht dicht bekommen, haben da wohl in der Montage viele Ausfälle. Immer wieder kommen sie dann mit Musterteilen die aber dann nie wiederkommen. Liegt also wohl eher nicht an diesem Regelkolben sondern an was Anderem. Vermutlich müsste man das ganze Ventil neu konstruieren, aber das will Keiner eingestehen.
Gerade bei Mercedes hat das eine Autozeitschrift mal deutlich gezeigt welche Probleme die Bemusterung sein kann. Ging da um einen Michelinreifen und welche Unterschiede es zwischen einem Reifen aus dem Handel und demselben Reifen mit Mercedeskennung gab. Laut Michelin war das Modell mit der Kennung zum Zeitpunkt der Bemusterung identisch mit dem Modell des freien Handels. Aber mit der Bemusterung wurde der Entwicklungsstand auf diesen Zeitpunkt eingefroren und damit rutschte der Schlappen im Vergleich mit anderen Reifen immer weiter ab. Sie haben dann die Messwerte mit ihrem letzten Reifentest verglichen, der aus dem Handel wäre unter den Top 3 gewesen, der mit der Kennung aber nur noch im Mittelfeld weil eben noch auf dem Stand von vor 6 Jahren. Was aber wieder zeigt wo der Unterschied zwischen Erst-, Zweit- oder Drittmarke eines Konzerns liegt. Sie liegen technologisch einfach einige Jahre zurück.

 

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