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#455967 Neuwagen teurer, aber schlechter? (verkehr.kfz)

verfaßt von DUMIAU, 14.08.2022, 13:49:16

> Mal von der reißerischen Schlagzeile abgesehen ist die grundsätzliche
> Qualität der Autos heute schon deutlich besser. Alleine wenn du die
> Abstände/ Umfänge der Inspektionen nimmst.

Naja, viele Fachleute halten diese langen Intervalle für viel zu lang. Die sind rein auf die wenigen Vielfahrer ausgelegt die dann trotzdem mehrfach im Jahr in der Werkstatt stehen. Die Masse der Fahrzeuge fahren dann aber wegen der zu langen Intervalle usw zb mit Öl das einfach Fertig ist noch ein Jahr rum. Im Netz gibt es ein Video wo Einer den Motor seines M5 V10 den er günstig gekauft hatte zerlegte um vorsichtshalber den Motor zu überholen. Die Überraschung war das alle Lager noch in einem guten Zustand waren und das bei fast 400000km und einem Motor der regelmässig schon deutlich vor der 100000er Marke Lagerschäden hat. Grund dafür war vermutlich das der Vorbesitzer trotz Langstreckenbetrieb alle 10000km das Öl gewechselt hat und nicht nach Vorgabe des BC, Das bei Wartung nach Vorschrift stellen aufmerksame Werkstätten öfters Verschleißschäden fest die man mit häufigerem Wechsel des Öls hätte vermeiden können. Auf der anderen Seite stellen Instandsetzer auch fest das die Hersteller selbst bei neuen Blöcken recht ungenau arbeiten. KW-Lager mit Null Spiel, Zylinder die um mehrere Zehntel mm seitlich versetzt sind usw. Wichtig ist nur noch das die Gewährleistungskosten geringer sind als die Einsparung durch die vergrößerten Toleranzen und wer mal mitbekommen hat welchen Aufwand Werkstätten haben um selbst nach wenigen Kilometern einen Motorschaden auf Garantie abzurechnen merkt das die wissen welchen Pfusch sie da ausliefern.


Allerdings merkt man in den
> letzten Jahren auch die Einsparungen der Hersteller. Bestes Beispiel
> aktuell die Umstellung auf die Touchbedienung. Bewährte und gut
> funktionierende Bedienungen werden dem Touchwahn geopfert.


Diese Entwicklung ist äussert bedenklich, vor Allem wenn Funktionen in Menüs versteckt werden die man durchaus beim Fahren öfters benötigen könnte, siehe den Fall des Teslafahrers der bei der Korrektur des Scheibenwischerintervalls von der Straße abkam.
Die US-Marine rüstet ihre High-Tech Schiffe von Touchscreen wieder auf konventionelle Bedienung um. Grund dafür sind die zu häufigen Fehlbedienungen die im Ernstfall Leben kosten könnten. Wenn schon Personal das nur eine bestimmte genau definierte Aufgabe hat und mit der Führung des Schiffes nichts zu tun hat und den Ablauf seiner Aufgabe ständig übt dabei unter Stress so viele Fehler macht das es kritisch wird wie soll da ein Autofahrer der sich mit den meisten Funktionen eher selten auseinandersetzt das während er sich aufs Fahren konzentrieren soll fehlerfrei hinbekommen?
Da geht es neben dem Sparen rein darum das Rad ständig neu zu erfinden und wohl auch die Hoffnung der Kundenbindung. Wenn Einer mal die Bedienung im Griff hat wird er hoffentlich bei der Marke bleiben. Aber letztlich haben die Medien die Chance die sie durch ihre Reichweite haben verpasst. Anfangs wurde das Konzept von VW noch kritisiert, aber schon beim ersten Vergleichstest war es nur noch eine Randbemerkung. Anstatt die VW wegen mangelhafter Bedienung abzuwerten und damit gegenüber der Industrie ein Zeichen zu setzen hat man diese Bedienungsmängel kleingeschrieben damit Produkte vom VW-Konzern weiterhin die Tests gewinnen. Auffällig das dabei andere Hersteller wegen "in Menüs versteckter Funktionen" abgewertet werden obwohl man diese Funktionen eigentlich nie mehr nach einer Grundeinstellung benötigt.

 

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