verfaßt von zack, 18.12.2025, 13:18:28
> Die auf der Waldschlößchenbrücke von April bis Oktober in den
> Nachtstunden geltende Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 bleibt
> bestehen, um das Risiko von Kollisionen zwischen dem Fahrzeugverkehr und
> der Mopsfledermaus sowie weiteren Fledermausarten zu verringern.
Gab es dazu Studien oder wissenschaftliche Untersuchungen oder Gutachten?
> Ich bin mir sicher, dass die Mopsfledermaus den Autos locker ausweichen
> kann. Habe auch noch nie davon gehört, dass auf Autobahnen, also bei
> Geschwindigkeiten größer als 30km/h, Massaker an Fledermäusen
> angerichtet werden.
Weißt Du da Näheres? Ich weiß nur, dass für Wild tatsächlich nach Untersuchungen 80 km/h eine Grenze sein sollen, unter der sie mehr Chancen haben, auszuweichen. Der Bremsweg ist natürlich auch kürzer. Und wie man das mit der abschreckenden Wirkung dieser blauen Reflektoren an den Leitpfosten herausgefunden hat, das würde mich auch mal interessieren.
Es mag Geschwindigkeiten und Verkehrsbereiche geben, wo Fledermäuse besser oder schlechter zurechtkommen. Diese orientieren sich an Ultraschallsignalen, die man sich wohl auch als Bilder vorstellen muss - so denn man kann. Es kann also sein, dass eine Autobahn grundsätzlich gemieden wird, weil es ein Warnbild ist oder da nachts keine Beute rumfliegt.
Das ist nach kurzer Recherche aber nicht ausführlich erforscht. "Das klatscht so weg, verendet Meter weiter und wird von anderen Tieren gefressen." -Ja. Andernortst entschied man sich für ein Limit von 50 km/h.
> Ich bin ja unbedingt dafür, unsere Umwelt zu schützen. Gar keine Frage.
> Aber so??
Da gibt es noch viel zu erforschen. Auch z.B. dass die roten Wegschnecken, die sich durchgesetzt haben, keine invasive Art sind, musste erst erforscht werden.
> So kommen wir sicher nicht aus dem Bürokratiewahnsinn raus.
Genau. Einfach auf alle vom Aussterben bedrohten Arten verzichten und hoffen, dass schon andere den Lebensraum besetzen.
Zur Feststellung von Beständen: Fledermäuse sichtet man nicht unbedingt. Man kann ihnen mit einem Ultraschallumwandler (macht das hörbar für unsere tumben Ohren) auflauern, so könnte man auch einen Bestand abschätzen. (Will man sie stören, kann man sie mit einer guten Taschenlampe aufleuchten lasssen.)
Es kann natürlich sein, dass in den letzten 20 Jahren da um die Brücke keiner nachgeforscht hat, ob es einen Bestand gibt. Das wäre durchaus typisch für Politiker und verblendete Naturschützer.
Was hatten wir hier für einen schönen Bach. Schnurgerade mit befestigter Rasenböschung als Fließgewässer, aber so viele Pflanzen und Tiere - eine sehr schöne Kindheitserinnerung. Auch der Kläreffekt Wasser war eine echter Fall für einen Lehrpfad. Das denaturierte Biotop als fast stehende Gewässer ist nun praktisch leblos, es ist ein sumpfiger Tümpel, der im Sommer bei Niedrigwasser auch stinkt. Nun, pflegen muss man da wenig bis nichts. Bis irgendwann der Wanderweg abruscht. Politik und NABU sehen das immer noch als Aushängeschild. Zu Recht, wie ich ungerne konstatiere. Nicht alle beider Seiten sind so.
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Der Kapitalismus kennt keine Kosten - nur Umsätze.
Man kann hinkommen, wo immer man will - egal wie lange es dauert.
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