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Howie schrieb am 17.August.2019, 13:11:15 in der Kategorie ot.kultur

Ziel erreicht

Wenn ich die gesellschaftliche Diskussion über Fridays-for-Future im Allgemeinen und Greta Thunberg im Speziellen verfolge, die sich auch hier im Netztreff im Mikrokosmos widerspiegelt, fühle ich mich u. a. an die 68er-Zeiten erinnert. Damals ging eine höchst politische Studentenbewegung auf die Straße – wenn auch mit Mitteln über die man heute trefflichst streiten kann. Aber sie haben damals einen gesellschaftlichen Wertewandel angestoßen, von dem WIR heute noch profitieren. Wer mag, der kann hier z. B. nur mal nach dem Recht der Frau geschäftsfähig zu sein oder ein eigenes Bankkonto zu führen googlen.

Mit Rudi Dutschke hatte diese Bewegung eine Ikone, eine Identifikationsfigur. Und schon damals waren Vorwürfe zu hören, wie: Die sollen erst einmal was leisten. Die sollen studieren und arbeiten anstatt zu demonstrieren bis hin zu einsperren sollte man alle.

Nun gehen unsere Kinder auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen und was wird ihnen vorgeworfen? Schulschwänzer! Sie streiken für eine/ihre Zukunft, die wir aufbrauchen. Ich erinnere daran, dass wir schon seit einiger Zeit die Ressourcen für 2019 aufgebraucht haben. Natürlich leben sie auch schon auf Kosten ihrer eigenen Zukunft. Aber irgendwann muss man eben auch mal anfangen umzudenken und viele von ihnen haben angefangen.

Wem schaden sie denn, wenn sie streiken – im Gegensatz zu Arbeitnehmern, die für höhere Löhne auf die Straße gehen? Nur sich! Letztendlich müssen sie den Lernstoff, den sie für Prüfungen benötigen, nachholen.

Die ganzen Vorwürfe, die man nun gegen diese Bewegung inkl. Great Thunberg artikuliert, sind doch eher ein Zeichen dafür, dass man keine Argumente gegen sie hat. Warum auch? Der Klimawandel findet nun mal statt und es lässt sich nicht leugnen, dass er dieses Mal von Menschen angestoßen wurde. Aber jetzt werden – vermutlich aus lauter Hilflosigkeit – Erbsen gezählt, um Dreck in der F-f-F-Suppe zu finden. Das ist für mich völlig unverständlich. Wenn wir schon alles besser wissen, dann sollten wir unsere Kinder mit unserem Wissen unterstützen!

Bewegungen brauchen Menschen wie es hier Greta Thunberg ist. Sie ist mit Sicherheit kein Messias des Klimawandels. Sie ist nicht die F-f-F-Bewegung, aber sie ist ihr überregionales Gesicht. Und das braucht jede Bewegung und Greta bewegt! Ich hoffe sehr, dass die Fridays-for-Future-Bewegung ähnlich erfolgreich ein Umdenken auf dem Gebiet des Klimaschutzes anstößt, wie es damals die 68er-Generation auf gesellschaftlicher Ebene bewirkt hat. Unsere Generation hat es ja nicht geschafft.
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