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#477025

Pahoo

bei Ingelheim,
07.12.2025, 13:37:21

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr (ot.haushalt)

Wir habe seit vielen Jahre hier in der Nachbarschaft eine Tradition, dass um Nikolaus herum einer den Carport frei macht und man sich dort gemütlich bei Bratwurst und Glühwein trifft.
Gestern wieder, dann gegen 22 Uhr Aufregung. Einer der Anwesenden wurde von einem Insekt in den Hals gestochen. Das Insekt flog dann gleich darauf einem anderen, der neben ihm stand, in die Kleidung und stoch diesen nochmal in den Bauch.
Keiner hat das Tier richtig gesehen und am Boden hat man es auch vergeblich gesucht.
Die Stiche waren ordentlich, beide haben über Schmerzen geklagt.

Was bitte ist im Winter und nachts unterwegs, was so austeilt? Ich habe seit Wochen keine Biene, Wespe oder Hummel mehr gesehen. Jemand eine Idee?

--
Wenn du etwas so machst, wie du es seit zehn Jahren gemacht hast, dann sind die Chancen groß, dass du es falsch machst. (Charles Kettering)

#477026

MaPa

07.12.2025, 15:05:27
(editiert von MaPa, 07.12.2025, 15:05:59)

@ Pahoo

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr (ed)

> Wir habe seit vielen Jahre hier in der Nachbarschaft eine Tradition, dass
> um Nikolaus herum einer den Carport frei macht und man sich dort gemütlich
> bei Bratwurst und Glühwein trifft.
> Gestern wieder, dann gegen 22 Uhr Aufregung. Einer der Anwesenden wurde von
> einem Insekt in den Hals gestochen. Das Insekt flog dann gleich darauf
> einem anderen, der neben ihm stand, in die Kleidung und stoch diesen
> nochmal in den Bauch.
> Keiner hat das Tier richtig gesehen und am Boden hat man es auch vergeblich
> gesucht.
> Die Stiche waren ordentlich, beide haben über Schmerzen geklagt.
>
> Was bitte ist im Winter und nachts unterwegs, was so austeilt? Ich habe
> seit Wochen keine Biene, Wespe oder Hummel mehr gesehen. Jemand eine Idee?

Hallo Pahoo,
Idee nicht wirklich, aber ich weiß, aus mehrfacher Erfahrung, das der Biss einer Kriebelmücke echt weh tut und es im sekundentackt sehr stark anschwillt. Die schaffen es auch bei milden Temperaturen bis in den Winter rein.
Google meinte es könne auch eine Wintermücke oder eine Stallfliege Stechfliege sein.
Netter Gruß von MaPa

--
“Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde.““
-Martin Luther King-

#477031

Pahoo

bei Ingelheim,
07.12.2025, 17:27:02

@ MaPa

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr

> Hallo Pahoo,
> Idee nicht wirklich, aber ich weiß, aus mehrfacher Erfahrung, das der Biss
> einer Kriebelmücke echt weh tut und es im sekundentackt sehr stark
> anschwillt. Die schaffen es auch bei milden Temperaturen bis in den Winter
> rein.
> Google meinte es könne auch eine Wintermücke oder eine
> Stallfliege Stechfliege sein.
> Netter Gruß von MaPa

Hallo MaPa,
das Insekt wurde als größer empfunden und beschrieben, als eine Kriebelmücke.
Ich habe nun auch nochmal recherchiert und da wurden Hornissen erwähnt (die auch noch bei niedrigen Temperaturen aktiv sind) und auch Wespenköniginnen, die im Winterquartier gestört wurden.

Wir werden es nie rausbekommen.  :-)

--
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#477039

Kleinalrik2021

08.12.2025, 11:21:49

@ Pahoo

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr

Sonst keinerlei Beschreibung?
Brummgeräusche? Färbung heller als schwarz? Spräche z.B. für eine Hornisse.
Auch eine Wespenkönigin käme in Frage. Beide müssten aber in Folge der Kälte sehr träge sein.
Irgendwie habe ich das Bild einer asiatischen Hornisse im Hinterkopf, die sehr aggressiv sind.

Hornissen können alle Töne zwischen Gelb und Kirschrot einnehmen - im Halbdunkel deswegen auch als braun wahrnehmbar.

Die Aggressivität und Stechen am Hals sprächen auch für eine sehr hungrige Pferdebremse. Aber passt auch nicht zur Jahreszeit und zum zweiten Angriff.

--
[image]

#477041

Pahoo

bei Ingelheim,
08.12.2025, 14:05:46

@ Kleinalrik2021

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr

> Sonst keinerlei Beschreibung?
> Brummgeräusche? Färbung heller als schwarz? Spräche z.B. für eine
> Hornisse.
Es war halt dunkel und laut, weil überall geredet wurde und auch noch Musik lief.

Das Haus hat vor 8 Jahren den Besitzer gewechselt. Im Carport sitzt Brennholz und auch der Vorbesitzer hatte das so ... und ich meine mich zu erinnern, dass der Vorbesitzer mal erzählt hatte, dass er zwischen dem Brennholz Hornissen hätte.
Es war ja recht mild Samstag Abend (so um die 8 Grad). Könnte sein, dass dadurch (+ die Unruhe) eine aufgeweckt wurde.

--
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#477054

zack

08.12.2025, 22:33:43

@ Pahoo

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr

> Es war halt dunkel und laut, weil überall geredet wurde und auch noch
> Musik lief.

Und Alkohol habt ihr natürlich keinen getrunken, schon gar kein Glühwein mit Schuss - richtig?

Hornissen brummen doch schon recht hörbar. Aber gut - war laut. Überdies fliegen schon die Einfachen (nicht die Queen) recht schlecht, ebenso wie Wespen.

Im Grunde genommen könnte man alle theoretischen Kandidaten aufgrund der Beobachtung ausschließen - auch wenn BILD und TON hier fehlen.

Es wird also etwas Invasives gewesen sein. Lautlos, tödlich ... aber erst nach 3 Wochen.

Kleiner Scherz. Ich las anno 2025, dass diese roten Mistschnecken zu unrecht "Spanische Wegschnecken" getauft wurden. Laut DNA-Analysen sind sie aber heimischen Arten entsprungen und frei von einem Migrationshintergrund.

Wen es interessiert - suche ich gern raus. Im Anderen Fenster offen. Hoffe ich ...

--
Der Kapitalismus kennt keine Kosten - nur Umsätze.


Man kann hinkommen, wo immer man will - egal wie lange es dauert.

#477067

Pahoo

bei Ingelheim,
09.12.2025, 14:25:06
(editiert von Pahoo, 09.12.2025, 14:25:43)

@ zack

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr (ed)

> Und Alkohol habt ihr natürlich keinen getrunken, schon gar kein Glühwein
> mit Schuss - richtig?

Nein, nur Glühwein aus der Aldi-Flasche. Ferner gab es noch warmen Pflaumenlikör mit Sahnehäubchen und Eierlikör.

> Im Grunde genommen könnte man alle theoretischen Kandidaten aufgrund der
> Beobachtung ausschließen - auch wenn BILD und TON hier fehlen.

Ja, hat sich angeschlichen wie ein Ninja, hat schnell zugeschlagen wie ein Ninja und ist dann blitzschnell wieder verschwunden wie ein Ninja. Könnte eine Ninja-Hornisse gewesen sein. Gibt's sowas?  :-)
>
> Es wird also etwas Invasives gewesen sein. Lautlos, tödlich ... aber erst
> nach 3 Wochen.
Ok, dann haben sie noch 2 Wochen Zeit, ihre Bestattung vorzubereiten, Ich sage ihnen Bescheid.  :-D

--
Wenn du etwas so machst, wie du es seit zehn Jahren gemacht hast, dann sind die Chancen groß, dass du es falsch machst. (Charles Kettering)

#477028

Hey_Joe zur Homepage von Hey_Joe

71229 Leonberg,
07.12.2025, 15:22:35

@ Pahoo

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr

> Was bitte ist im Winter und nachts unterwegs, was so austeilt? Ich habe
> seit Wochen keine Biene, Wespe oder Hummel mehr gesehen. Jemand eine Idee?

Hat das Insekt evtl. im Carport den Winterschlaf angetreten und wurde durch die Grillwurst gestört?

--
[image]

#477032

Pahoo

bei Ingelheim,
07.12.2025, 17:32:06

@ Hey_Joe

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr

> Hat das Insekt evtl. im Carport den Winterschlaf angetreten und wurde durch
> die Grillwurst gestört?

Das (Störung im Winterquartier) könnte passen. Vielleicht war es auch der Glühweindunst, der die Bestie in Aufregung versetzt hat.

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Wenn du etwas so machst, wie du es seit zehn Jahren gemacht hast, dann sind die Chancen groß, dass du es falsch machst. (Charles Kettering)

#477055

baeuchlein

08.12.2025, 23:52:07
(editiert von baeuchlein, 08.12.2025, 23:53:22)

@ Pahoo

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr (ed)

Wenn das hier bei uns (im westlichen Teil von NRW) passiert wär', hätte ich mit dem Finger auf die Asiatische Hornisse gezeigt. Die Viecher sind bei uns in der Straße seit ca. 2 Jahren ansässig, vermehren sich aber wohl wie die Karnickel.

Von Ende September bis Anfang November flogen die in großen Mengen hier im Garten 'rum, da einerseits in der Umgebung viel Efeu (Nektar!) wächst und andererseits bei uns zwei Pflanzen wachsen, deren Nektar die Jungs (na gut, sind evtl. auch mehr Mädels) äußerst gern für den Winter einlagern. Alle 20 Minuten kamen 1-3 von denen vorbei und ernteten die Pflanze ab, bis fast nix mehr von den Blüten da war. Die Abflugrichtungen deuten auf 2-3 Nester hin, gefunden oder gesehen habe ich aber nix.

Die Kerlchen sind etwas kleiner als die "einheimischen" Hornissen, welche auf den ersten Blick wie etwas zu groß geratene Wespen aussehen. Die "Asiaten" hingegen sehen aus wie eine Hornisse in Trauerkleidung (sprich: knackschwarz, selbst die Flügel), mit einem gut sichtbaren großen gelben bis orangen ringförmigen Streifen rund um den Allerwertesten. Von den Flugfähigkeiten her sind die "Asiaten" den Wespen und einheimischen Hornissen deutlich überlegen. Die rasen so schnell an einem vorbei, dass man sie im Flug kaum identifizieren kann - am Ehesten noch über das laute Gebrumm. Sind also quasi die TIE-Fighter der Insektenwelt: Mordsmäßiger Fluglärm und irre Geschwindigkeit, dazu noch eine extreme Wendigkeit. Wenn so ein Vieh an dir vorbei düst, kriegst du nur ein vages Bild eines an eine Hummel erinnernden Insekts (schwarz mit gelbem oder orangem Fleck am Hintern) zu sehen, dann ist der biologische Düsenjäger meistens schon wieder weg. Im Flug findet man sie am Ehesten über das charakteristische Gebrumm, das man schön hört, wenn das Vieh noch gar nicht zu sehen ist. :lookaround:

Hornissen können auch in der Dämmerung noch sehr gut sehen. Selbst wenn es schon fast dunkel ist, können die noch fliegen, im Gegensatz zu nahezu allen anderen ähnlichen Insekten. Außerdem haben sie zwar relativ wenig Gift pro Stich (ich meine, etwas weniger selbst als die Wespen), wohl aber echte Schmerz-Mittel drinnen. Das würde in eurem Fall die schmerzhaften Stiche sowie die guten Flugfähigkeiten selbst bei Dunkelheit erklären. Im Gift können auch Sachen drin sein, die Stichwunden stärker anschwellen lassen als bei anderen Pieks-Viechern; ich weiß aber nicht, ob man dafür Allergiker sein muss oder ob das auch bei nicht gegen Stiche allergischen Menschen zu großen Schwellungen und Rötungen führen kann. Und ich probier' das garantiert nicht freiwillig selber aus. :grins:

Zum jetztigen Zeitpunkt dürften Hornissen (v.a. die Asiatische) ihr "Primärnest" für das nächste Jahr gebaut haben und der Staat bis auf die Königin langsam abnibbeln. Jene Primärnester sind bei den "Asiaten" wohl häufig in Bodennähe zu finden, was für dieses Brennholz passen würde. Die vom Vorbesitzer vor Jahren erwähnten Hornissen wären zwar wohl eher noch "einheimische" gewesen, aber heute kann sich da ja schon jemand anderes angesiedelt haben, zumal einheimische Hornissen wohl ihr Nest nur ein Jahr lang benutzen und dann abgammeln lassen. Wie Mietnomaden eben - die reinsten "Schrottimmobilien" sind das danach. :lol3:

Besonders aggressiv könnten solche und ähnliche Viecher in eurem Fall gewesen sein, weil einerseits eine große Ansammlung potenzieller Feinde nahe des Nestes herumstromerte und andererseits evtl. vom Grillen stammendes CO2 für solche Insekten ein Alarmsignal darstellt. Die reinste NINA-Warn-App, sozusagen. Schon Anpusten der Tiere kann reichen, damit sie sich aggressiv wie besoffene Fußballfans auf den "Puster" stürzen. :surprised: Falls sie dann noch den Fleischgeruch riechen, werden sie womöglich erst recht bekloppt - Großalarm und gleich 'n veritables Freßgelage plus viele Feinde in Sicht, da geht es dann rund... :hau:

Das Ganze würde also ein "rundes Bild" abgeben, aber ohne Gebrumm, deutliche Sichtung u.ä. wissen wir nicht, was da wirklich los war. Nun, vielleicht verzichtet ihr in eurem eigenen Interesse bis ans Ende des folgenden Sommers auf Grillen u.ä. an dieser "Location"... dann könnte sich das Problem von selbst lösen.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatische_Hornisse
https://de.wikipedia.org/wiki/Hornisse
und eigene Erfahrungen dieses und letztes Jahr im Herbst

#477066

Pahoo

bei Ingelheim,
09.12.2025, 14:19:30

@ baeuchlein

Gestochen am 6. Dezember um 22 Uhr

Danke dir für dieses Referat über die asiatische Hornisse.  :-)

Die kommt bei den Tatverdächtigen durchaus in die engere Wahl, da die Verbreitungsgebiet-Karte bei Wikipedia einen dunklen Fleck im nördlichen Rheinhessen zeigt und auch sonst alles zum Tathergang passt.

--
Wenn du etwas so machst, wie du es seit zehn Jahren gemacht hast, dann sind die Chancen groß, dass du es falsch machst. (Charles Kettering)

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