Ansicht:   

#473230

sansnom

22.02.2025, 12:14:53

ist das überhaupt......... (ot.politik)

noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
so wie "früher" ?

#473231

Timbatuku

22.02.2025, 15:19:42

@ sansnom

ist das überhaupt.........

> noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> so wie "früher" ?

Ja

#473232

sansnom

22.02.2025, 18:24:05

@ Timbatuku

ist das überhaupt.........

> > noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> > so wie "früher" ?
>
> Ja

Kurz und knapp, das ist lobenswert.
Wer möchte auch schon Doktorarbeiten, wie beispielsweise
weiter unten bei den "Königsberger Klopsen", lesen !
Somit gehe ich morgen mit einem ganz anderen Gefühl
zur Wahl................ :confused:

#473238

Adi G.

23.02.2025, 12:37:15

@ sansnom

ist das überhaupt.........

> > > noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> > > so wie "früher" ?
> >
> > Ja
>
> Kurz und knapp, das ist lobenswert.
> Wer möchte auch schon Doktorarbeiten, wie beispielsweise
> weiter unten bei den "Königsberger Klopsen", lesen !
> Somit gehe ich morgen mit einem ganz anderen Gefühl
> zur Wahl................ :confused:
Früher konntest Du mit Deiner Erststimme sicher sein, dass Du, falls
Dein Kandidat die Wahl, selbst wenn er nur 26,2% der Stimmen bekommen würde, da 4 Kandidaten um die 20% der Stimmen vereinigen, gewinnt,
dass er in den Bundestag kommt.
Das ist jetzt nicht mehr so.
Denn falls der Kandidat der Partei mit den fiktiven 26,2% gewählt wird, ist der dann raus, wenn er einer Partei mit zu wenig Zweitstimmen angehört, einer Partei also, die weniger Zweitstimmen als prozentualen Anteil am Gesamtergebnis hat, als sie Wahlkreise gewinnt.
Dies betrifft wohl vor allem "stimmgewaltige" Parteien mit größeren Direktmandatgewinnen als sie Zweitstimmen holen.

LG

Adi

--
Die FDP ist der Essig, der den rot-grünen Ampelwein verdirbt!

CADDY der bessere VW-Bus!

"Gerade das Unvollkommene bedarf unserer besonderen Liebe" frei uminterpretiert nach Oscar Wilde

Ich war dabei, bei 3 historischen Netz-Treff Treffen, die
insgesamt vom Freitag, den 25.6.2010 bis Sonntag, den 27.6.2010
in Bad Emstal und vom Freitag, den 17.06.2011 bis zum Sonntag den 19.06.2011 in Altdorf b. Nürnberg und vom Freitag, den 15.06.2012 bis zum Sonntag, den 17.06.2012 in Eisenach, dauerten.

Reparieren, Elektroschrott vermeiden! www.repaircafe-altdorf.de



ACHTUNG! Wer zu weit nach Rechts abkommt, landet im Straßengraben!

Auch der Kluge macht Fehler, nur der Dumme lernt daraus nicht.

Deine Apotheke um die Ecke: gut beraten und gut behütet!

#473239

sansnom

23.02.2025, 14:16:21

@ Adi G.

ist das überhaupt.........

> Früher konntest Du mit Deiner Erststimme sicher sein, dass Du, falls
> Dein Kandidat die Wahl, selbst wenn er nur 26,2% der Stimmen bekommen
> würde, da 4 Kandidaten um die 20% der Stimmen vereinigen, gewinnt,
> dass er in den Bundestag kommt.
> Das ist jetzt nicht mehr so.
> Denn falls der Kandidat der Partei mit den fiktiven 26,2% gewählt wird,
> ist der dann raus, wenn er einer Partei mit zu wenig Zweitstimmen
> angehört, einer Partei also, die weniger Zweitstimmen als prozentualen
> Anteil am Gesamtergebnis hat, als sie Wahlkreise gewinnt.
> Dies betrifft wohl vor allem "stimmgewaltige" Parteien mit größeren
> Direktmandatgewinnen als sie Zweitstimmen holen.
>
> LG
>
> Adi

Einerseits befürworte ich, dass durch die Reform die Sitze auf 630 beschränkt wurden, andrerseits
bedauere ich, dass man nun keine 2 "Parteien" (*) mehr wählen kann, bzw. es nicht mehr so
wie "früher" funktioniert.
Ich hatte nämlich eigentlich immer, mit der Erststimme eine (mir genehme) andere "Partei" (*)
gewählt, als mit der Zweitstimme.

(*) Anmerkung:
Ich bin mir bewusst, dass man mit der Erststimme nie eine "Partei" gewählt hat, sondern eine(n)
Kandidat(i)(e)n. Aber wer kennt denn schon diese speziellen Kandidat/innen ?
Also wählt man dann eben doch eine "Partei", der diese Person angehört, so sehe ich
es zumindest.

#473240

Timbatuku

23.02.2025, 21:01:00

@ sansnom

ist das überhaupt.........

> (*) Anmerkung:
> Ich bin mir bewusst, dass man mit der Erststimme nie eine "Partei" gewählt
> hat, sondern eine(n)
> Kandidat(i)(e)n. Aber wer kennt denn schon diese speziellen Kandidat/innen
> ?
> Also wählt man dann eben doch eine "Partei", der diese Person angehört,
> so sehe ich
> es zumindest.

Gerade habe ich einen Moment über das nachgedacht, was du schreibst, und einen möglichen Vorteil entdeckt, der mir noch gar nicht so bewusst war. "Wer kennt schon diese speziellen Kandidaten?" Richtig, wichtiger Punkt! Es ist nicht deine (des Wählers) Schuld, wenn du den nicht kennst. Der Kandidat selbst muss dafür sorgen, in seinem Wahlkreis die nötige Bekanntheit zu erreichen und sich in einem möglichst positiven Licht darzustellen. Möglichkeiten hat er dafür genug. Vielleicht weniger lukrativen Nebenjobs nachgehen und mehr im Wahlkreis präsent sein? Sich kümmern um Dinge, die im Argen liegen. Davon hat jeder Wahlkreis mehr als genug. Nach dieser Wahlrechtsreform, wo es nicht mehr nur darum geht, den Wahlkreis zu gewinnen, sondern ihn mit einem möglichst guten Wert zu gewinnen, haben es die Kandidaten noch nötiger als zuvor, den Bürgern einen Grund zu liefern, warum sie und nicht der Konkurrent die Stimme bekommen soll. Das kann nur gut sein!

Wir hatten hier jahrelang einen von der SPD, der gewann den Wahlkreis immer mit >70%. Unangefochten, sozusagen. Der hatte aber auch nie einen Nebenjob, war nahezu jedes Wochenende im Wahlkreis unterwegs, besuchte Veranstaltungen und hörte vor allem den Leuten zu! Fast jeder kannte den. Der brauchte sich um seinen Job bzw. sein Mandat wirklich keine Sorgen machen. Leider ist der schon lange in Rente. Ich weiß nicht mal, ob der überhaupt noch lebt. Aber dieses Beispiel zeigt, dass ein Politiker durchaus beliebt sein kann in der Bevölkerung.. Dann wird er auch gewählt.

#473233

MudGuard zur Homepage von MudGuard

München,
22.02.2025, 18:43:33

@ sansnom

ist das überhaupt.........

> noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> so wie "früher" ?

Welche soll denn Deiner Meinung nach wegfallen?

Wenn die Zweitstimme wegfiele, kämen nur die Direktkandidaten in den Bundestag.
Wenn eine PDG (Partei Dumm Gelaufen) dann beispielsweise in allen Bezirken hinter verschiedenen Parteien jeweils den zweiten Platz belegt mit 49 vs. 51 Prozent, wäre knapp die Hälfte der Wähler dafür, daß diese PDG nicht gerade wenig Einfluß hätte - aber dummerweise wäre sie nicht vertreten.

--
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#473234

sansnom

22.02.2025, 19:46:11

@ MudGuard

ist das überhaupt.........

du hast die Absicht meiner Frage missverstanden.
Ich stelle Erst-und Zweitstimme nicht prinzipiell in Frage,
ich wollte nur wissen, ob es auch bei dieser Wahl
noch sinnvoll ist, Partei X mit einer und Partei Y mit
der anderen Stimme zu wählen.
Was man so liest, hat es ja bei dieser Wahl 2025 nicht
mehr die Bedeutung wie früher bzw. könnte
sogar kontraproduktiv sein............

#473236

Timbatuku

23.02.2025, 06:31:30

@ sansnom

ist das überhaupt.........

> du hast die Absicht meiner Frage missverstanden.
> Ich stelle Erst-und Zweitstimme nicht prinzipiell in Frage,
> ich wollte nur wissen, ob es auch bei dieser Wahl
> noch sinnvoll ist, Partei X mit einer und Partei Y mit
> der anderen Stimme zu wählen.

Und du hast die Absicht des Wahlrechts missverstanden.
Mit der Erststimme wählst du keine Partei, auch nicht Partei X. Mit der Erststimme wählst du einen namentlich bekannten Menschen, der in deinem Wahlkreis als Direktkandidat antritt. Ganz egal in welcher Partei der ist.
Mit der Zweitstimme, die eigentlich die wichtigere ist, wählst du eine Partei und damit das Kräfteverhältnis im Parlament.

> Was man so liest, hat es ja bei dieser Wahl 2025 nicht
> mehr die Bedeutung wie früher bzw. könnte
> sogar kontraproduktiv sein............

Also, das, "was man so liest", habe ich noch nirgends gelesen. Bei der Wahlrechtsreform ging es in erster Linie darum, einen über die Maßen aufgeblähten Bundestag zu verhindern. Das halte ich persönlich für das genaue Gegenteil von "kontraproduktiv". Es hat sich ja nicht wahnsinnig viel geändert gegenüber früher. Nur dass nicht mehr alle siegreichen Direktkandidaten tatsächlich ein Bundestagsmandat erhalten. Es könnte sein, dass der eine oder die andere trotz Wahlsiegs leer ausgeht. Dieses sehr persönliche Pech ist für die parlamentarische Demokratie aber unerheblich, denke ich.

#473352

MaPa

26.02.2025, 14:12:08

@ MudGuard

ist das überhaupt.........

> > noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> > so wie "früher" ?
>
> Welche soll denn Deiner Meinung nach wegfallen?
>
> Wenn die Zweitstimme wegfiele, kämen nur die Direktkandidaten in den
> Bundestag.
> Wenn eine PDG (Partei Dumm Gelaufen)
 :rotfl: die Partei würde ich glatt wählen :-D
> dann beispielsweise in allen Bezirken
> hinter verschiedenen Parteien jeweils den zweiten Platz belegt mit 49 vs.
> 51 Prozent, wäre knapp die Hälfte der Wähler dafür, daß diese PDG
> nicht gerade wenig Einfluß hätte - aber dummerweise wäre sie nicht
> vertreten.

--
“Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde.““
-Martin Luther King-

#473362

MudGuard zur Homepage von MudGuard

München,
26.02.2025, 18:36:18

@ MaPa

ist das überhaupt.........

> > Wenn eine PDG (Partei Dumm Gelaufen)
>  :rotfl: die Partei würde ich glatt wählen :-D

Wenn die an die Macht kommt, wird sie als erstes das "Ministry of silly walks" eröffnen. (Monthy Python läßt grüßen)

--
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#473235

baeuchlein

23.02.2025, 03:56:36

@ sansnom

Erst- & Zweitstimme splitten

> noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> so wie "früher" ?

Das kann immer noch sinnvoll sein, aber man muss es anders machen als früher.


Ich hab' das in einigen Berichten der letzten Zeit so verstanden:

Die Zweitstimme ist die Stimme für eine bestimmte Partei. Die Zweitstimmen legen fest, wie viele Sitze im Bundestag eine Partei überhaupt hat.

Die Erststimme legt fest, welche der namentlich genannten Kandidaten der jeweiligen Parteien am Ehesten eine Chance haben, in den Bundestag einzuziehen. Bei einer bestimmten Partei A kommt derjenige mit den meisten Erststimmen als erster Kandidat in den Bundestag, der "Zweitplatzierte" kommt danach, usw.. Sind so viele Plätze, wie die Zweitstimmen für Partei A festlegen, im Bundestag durch Kandidaten der Partei A besetzt, dann kommen danach durch die weiteren Erststimmen keine weiteren Kandidaten mehr hinzu. Je weiter man also als Kandidat "hinten" in der Erststimmen-Rangfolge landet, desto unwahrscheinlicher wird es, dass man in den Bundestag kommt.

Wenn man also seine Stimmen splittet, bedeutet dass sozusagen, dass man eine Partei A im Bundestag stärken will, aber einem Kandidaten einer anderen Partei (B) auch gerne ermöglichen will, in den Bundestag zu kommen. Oder man will Partei A im Bundestag, aber den Kandidaten dieser Partei A im eigenen Wahlkreis will man aus irgendeinem Grund nicht im Bundestag haben.

Was du daraus an "strategischem Wählen" machst, musst du dir dann selbst überlegen. Vergiß' auch nicht, dass all das, was du von "Überhangsmandaten" weißt, jetzt nicht mehr zählt - diese Regelung wurde abgeschafft.

#473237

Timbatuku

23.02.2025, 06:55:33
(editiert von Timbatuku, 23.02.2025, 06:58:17)

@ baeuchlein

Erst- & Zweitstimme splitten (ed)

> Das kann immer noch sinnvoll sein, aber man muss es anders machen
> als früher.

Aha. Was genau muss man wie anders machen?

> Die Zweitstimme ist die Stimme für eine bestimmte Partei. Die Zweitstimmen
> legen fest, wie viele Sitze im Bundestag eine Partei überhaupt hat.
>
> Die Erststimme legt fest, welche der namentlich genannten Kandidaten der
> jeweiligen Parteien am Ehesten eine Chance haben, in den Bundestag
> einzuziehen. Bei einer bestimmten Partei A kommt derjenige mit den meisten
> Erststimmen als erster Kandidat in den Bundestag, der "Zweitplatzierte"
> kommt danach, usw.. Sind so viele Plätze, wie die Zweitstimmen für Partei
> A festlegen, im Bundestag durch Kandidaten der Partei A besetzt, dann
> kommen danach durch die weiteren Erststimmen keine weiteren
> Kandidaten mehr hinzu. Je weiter man also als Kandidat "hinten" in der
> Erststimmen-Rangfolge landet, desto unwahrscheinlicher wird es, dass man in
> den Bundestag kommt.

Etwas schräg erklärt, oder sogar missverstanden.

Die Erklärung über die Bedeutung der Zweitstimme ist absolut korrekt.

Mit der Erststimme wählt man einen Direktkandidaten. Jede Partei hat in jedem Wahlkreis maximal einen Kandidaten (oder gar keinen). Wer die meisten Stimmen auf sich vereint hat den Wahlkreis als Direktkandidat gewonnen. Früher zog jeder Wahlkreissieger ins Parlament ein. Die Zahl der Wahlkreissieger wurde von dem Kontingent Sitze, welche die Partei über die Zweitstimme errungen hatte, abgezogen. Die restlichen Sitze wurden dann von den Kandidaten der Landesliste besetzt in der Reihenfolge, wie sie dort standen.

Hatte eine Partei aber mehr Wahlkreissieger als ihr nach dem Zweitstimmenanteil zustanden, bekamen die auch alle ein Mandat. Die überzähligen Mandate, also der Anteil, der über dem eigentlichen Zweitstimmenanteil war, nennt man "Überhangmandate". Damit das Verhältnis zu den anderen Parteien getreu dem Zweitstimmenergebnis wieder hergestellt war, bekamen auch die anderen Parteien zusätzliche Mandate, genannt "Ausgleichsmandate". So kam der Bundestag statt der gesetzlich vorgesehenen 630 Sitze auf zuletzt 736 Sitze.

Die Wahlrechtsreform führt dazu, dass der Bundestag auf die 630 Sitze begrenzt bleibt. Erringt jetzt eine Partei mehr Direktmandate als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen, bekommen nicht mehr alle ein Mandat, sondern nur so viele, wie die entsprechende Partei Sitze gewonnen hat. Die Auswahl wird nach dem Ergebnis des Kandidaten getroffen, d.h., wer seinen Wahlkreis mit 49,5% gewonnen hat, wird dem Kollegen vorgezogen, der seinen Wahlkreis mit "nur" 49,3% gewonnen hat. Das mag für den Verlierer gemein sein, aber irgendwie muss man es ja machen.

An dem Prinzip Zweitstimmen/Erststimmen hat sich überhaupt nichts geändert. Das ist immer noch so wie es seit Beginn der BRD ist, nur gibt es eben keine Überhang- und Ausgleichsmandate mehr.

> Oder man will Partei A im Bundestag, aber den Kandidaten dieser
> Partei A im eigenen Wahlkreis will man aus irgendeinem Grund nicht
> im Bundestag haben.

Das Wahlrecht bietet keine Möglichkeit, einen Kandidaten "abzuwählen". Wenn dein Kandidat der Partei A über die Landesliste abgesichert ist (das nennt man so, wenn ein Direktkandidat eines Wahlkreises zusätzlich auf einem guten Platz auf der Landesliste steht), dann kommt er auch dann ins Parlament, wenn alle in deinem Wahlkreis den Kandidaten der Partei B wählen.

#473252

baeuchlein

24.02.2025, 14:45:42

@ Timbatuku

Vielen Dank für so viel Arroganz!

Vielen Dank für deine arrogante Art und Weise, mit meinem Beitrag umzugehen! Nicht nur, dass du wie so oft wieder die Weisheit mit Löffeln gefressen hast, du musst mich natürlich mit deinem Tonfall auch wieder 'runter machen!

Jetzt weiß ich wieder, warum ich oft keine Lust mehr habe, in diesem Forum jemandem zu helfen o.ä.. Jetzt weiß ich wieder, warum ich vor Kurzem jahrelang nicht mehr hier im Forum aufgetaucht bin. Da mach' ich mir die Mühe, dem Fragenden hier seine Frage kurz zu beantworten und verlasse mich bei dem, was ich hier wiedergebe, auf unsere öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten - und wenn es dann dem Herrn Timbadingsda nicht passt, kommt wieder so ein Posting wie hier!

SCHÖNEN DANK AUCH! :angry:

#473255

sansnom

24.02.2025, 16:00:13
(editiert von sansnom, 24.02.2025, 16:00:37)

@ baeuchlein

Vielen Dank (ed)

> Da mach' ich mir die
> Mühe, dem Fragenden hier seine Frage kurz zu beantworten und verlasse mich
> bei dem, was ich hier wiedergebe, auf unsere öffentlich-rechtlichen
> Rundfunkanstalten.............

vielen Dank dir und auch allen anderen..........

#473259

Hey_Joe zur Homepage von Hey_Joe

71229 Leonberg,
24.02.2025, 19:06:53

@ baeuchlein

Vielen Dank für so viel Arroganz!

> Vielen Dank für deine arrogante Art und Weise, mit meinem Beitrag
> umzugehen! Nicht nur, dass du wie so oft wieder die Weisheit mit Löffeln
> gefressen hast, du musst mich natürlich mit deinem Tonfall auch wieder
> 'runter machen!
>
> Jetzt weiß ich wieder, warum ich oft keine Lust mehr habe, in diesem Forum
> jemandem zu helfen o.ä.. Jetzt weiß ich wieder, warum ich vor Kurzem
> jahrelang nicht mehr hier im Forum aufgetaucht bin. Da mach' ich mir die
> Mühe, dem Fragenden hier seine Frage kurz zu beantworten und verlasse mich
> bei dem, was ich hier wiedergebe, auf unsere öffentlich-rechtlichen
> Rundfunkanstalten - und wenn es dann dem Herrn Timbadingsda nicht passt,
> kommt wieder so ein Posting wie hier!

>
> SCHÖNEN DANK AUCH! :angry:

Wetten das...

--
[image]

#473324

MaPa

25.02.2025, 23:32:32

@ baeuchlein

Vielen Dank für so viel Arroganz!

Hallo Bäuchlein,

und ich habe deine Beiträge und Hilfe auch lange Jahre sehr vermisst.
Hab mich riesig gefreut als ich dich wieder im Forum gelesen habe.
Und hoffe das du uns jetzt lange mit deinen Beiträgen und deiner Hilfe erfreust.

Netter Gruß von MaPa

--
“Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde.““
-Martin Luther King-

#473253

RoyMurphy

Tübingen,
24.02.2025, 15:37:13
(editiert von RoyMurphy, 24.02.2025, 15:47:50)

@ sansnom

ist das überhaupt......... (ed)

> noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> so wie "früher" ?

Das dicke Ende ist bereits erreicht, denn es soll eine Reform der Wahlrechtsreform geben, da nun 23 Direktkanditaten (Erststimme) wegen zu geringen Stimmenanteils für ihre Partei (Zweitstimme) nicht in den Bundestag einziehen werden. Das Problem der Überhangmandate, die den Bundestag weiter aufgebläht hätten, ist damit gelöst, aber ungerecht. So hat unser Stimmenkönig (Wahlkreis Tübingen) kein Direktmandat erhalten, da sein Wahlergebnis hinter dem von Bewerbern anderer Wahlkreise zurückliegt.
Gerecht ist das nicht, denn das führte zu "weißen Flecken" in etlichen Wahlkreisen => keine Vertretung im Bundestag.

„Verwaiste“ Wahlkreise: Welche Gebiete nicht mehr im Bundestag vertreten sind

Experte: Wahlrechtsreform teils schwer nachvollziehbar

So geht's, wenn die Wahlstrategen weder den Dreisatz noch die Prozentrechnung beherrschen und beide nicht differenzieren oder integrieren können - duck und weg  :hau:

--
Vernetzte Treffgrüße ausTübingen
Reinhard
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Historisches Stadtwappen.
Das amtliche Wappen für
den Schriftverkehr kann man
in der Pfeife rauchen, es erspart
halt die Kosten für den Farbdruck.

------------------------------------------------------------------------
Notiz:
Ich verwende auf dieser Website allein aus Gründen
des Leseflusses das generische Maskulinum (oder "-ende")
und lege Wert darauf, dass alle Inhalte genderunabhängig
zu verstehen sind.

#473257

Timbatuku

24.02.2025, 18:40:35

@ RoyMurphy

ist das überhaupt.........

> > noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> > so wie "früher" ?
>
> Das dicke Ende ist bereits erreicht, denn es soll eine Reform der
> Wahlrechtsreform geben, da nun 23 Direktkanditaten (Erststimme) wegen zu
> geringen Stimmenanteils für ihre Partei (Zweitstimme) nicht in den
> Bundestag einziehen werden. Das Problem der Überhangmandate, die den
> Bundestag weiter aufgebläht hätten, ist damit gelöst, aber ungerecht. So
> hat unser Stimmenkönig (Wahlkreis Tübingen) kein Direktmandat erhalten,
> da sein Wahlergebnis hinter dem von Bewerbern anderer Wahlkreise
> zurückliegt.
> Gerecht ist das nicht, denn das führte zu "weißen Flecken" in etlichen
> Wahlkreisen => keine Vertretung im Bundestag.
>
> „Verwaiste“
> Wahlkreise: Welche Gebiete nicht mehr im Bundestag vertreten sind
>
> Experte:
> Wahlrechtsreform teils schwer nachvollziehbar
>
> So geht's, wenn die Wahlstrategen weder den Dreisatz noch die
> Prozentrechnung beherrschen und beide nicht differenzieren oder integrieren
> können - duck und weg  :hau:

Wie hätte man es besser machen können? Hast du da eine Idee?

Direktmandate ganz wegfallen lassen und nur noch auf Verhältniswahl via Zweitstimme setzen wäre eine Möglichkeit. Dann wären aber nicht nur ein paar, sondern sehr viele Wahlkreise ohne eine Vertretung im Parlament.

Nur auf Direktmandate setzen? Dann wäre möglicherweise die CSU, die nur in Bayern antritt, stärkste Partei im Bundestag. Jedenfalls wäre das eine Kräfteverschiebung, die nicht dem Wahlwillen entspräche.

Zur Debatte stand auch ein geänderter Zuschnitt der Wahlkreise, wenn ich mich recht erinnere. Weniger Wahlkreise hätte aber nicht das Problem mit den Überhang- und Ausgleichsmandaten gelöst.

#473263

RoyMurphy

Tübingen,
24.02.2025, 19:55:42

@ Timbatuku

ist das überhaupt.........

> Wie hätte man es besser machen können? Hast du da eine Idee?
>
> Direktmandate ganz wegfallen lassen und nur noch auf Verhältniswahl via
> Zweitstimme setzen wäre eine Möglichkeit. Dann wären aber nicht nur ein
> paar, sondern sehr viele Wahlkreise ohne eine Vertretung im Parlament.
>
> Nur auf Direktmandate setzen? Dann wäre möglicherweise die CSU, die nur
> in Bayern antritt, stärkste Partei im Bundestag. Jedenfalls wäre das eine
> Kräfteverschiebung, die nicht dem Wahlwillen entspräche.

Weil ich als (Politik-) Kalkulator nicht zu gebrauchen wäre, habe ich mich ja weggeduckt, in der Hoffnung, jemand hätte das Ei des Kolumbus parat.
>
> Zur Debatte stand auch ein geänderter Zuschnitt der Wahlkreise, wenn ich
> mich recht erinnere. Weniger Wahlkreise hätte aber nicht das Problem mit
> den Überhang- und Ausgleichsmandaten gelöst.

Deutschland ist ja wie die USA eine Föderation mit hoffentlich kooperativen Bundesländern. Was erschreckend seltsam bei Der Wahl herauskam: die "Neuen Bundesländer im Osten" gaben in 45 von 48 Wahlkreisen dunkelbraune Wahlzette ab, als wollten sie den Westlern eine Lektion in Demokratie vs. Patriotismus erteilen. Jetzt bin ich gespannt, ob endlich die blühenden Landschaften entstehen oder ob sie eines Tages heulend an die virtuelle Tür zum Westen klopfen, um die Mauer endgültig nieder zu reißen.

Diverse Wahlsysteme gelten ja als ausgeklügelt, ob sie auch gerecht sind, das bleibt die Frage (nur mal zwei offizielle Beispiele):

Wahlsysteme

https://www.bundeswahlleiterin.de/service/glossar/d/d-hondtsche-sitzverteilung.html[]dʼHondtsche Sitzverteilung

Die Vorgaben für die Reform des Bundeswahlgesetzes müssten sein:
1. Die Zahl der Wahlkreise ist zu reduzieren, z.B. bezogen auf die Bevölkerungsdichte von Großstädten vs. ländlichen Regionen
2. Die Erststimme wird wie bisher für Bewerbende der zugelassenen Parteien abgegeben.
3. Die Zweitstimme bestimmt anteilig die Anzahl der Abgeordneten einer Partei
4. Abhängig von der Streuung müssten sich evtl. Wahkreise für die Legislaturperiode zusammentun, um im Bundestag repräsentativ vertreten zu sein. Dazu müssten die Parteien miteinander reden, um die besten Lösungen zu finden, den Ergebnissen der Verhältniswahl gerecht zu werden. Einige Härtefälle dürfte es geben, die als Überhangmandate jedoch nicht für das seitherige Aufblähen des Parlaments sorgen würden.

Nobody is perfect, especially me - better ideas are still urgently required.  :help:

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Ich verwende auf dieser Website allein aus Gründen
des Leseflusses das generische Maskulinum (oder "-ende")
und lege Wert darauf, dass alle Inhalte genderunabhängig
zu verstehen sind.

#473269

Timbatuku

24.02.2025, 20:56:33

@ RoyMurphy

ist das überhaupt.........

> Was erschreckend seltsam bei Der Wahl
> herauskam: die "Neuen Bundesländer im Osten" gaben in 45 von 48
> Wahlkreisen dunkelbraune Wahlzette ab, als wollten sie den Westlern eine
> Lektion in Demokratie vs. Patriotismus erteilen.

Weder das eine noch das andere. Mein Eindruck ist eher, die wollen uns eine Lektion in "ihr könnt uns mal alle am Arsch lecken" erteilen.

> Diverse Wahlsysteme gelten ja als ausgeklügelt, ob sie auch gerecht sind,
> das bleibt die Frage (nur mal zwei offizielle Beispiele):

Eine Frage, die offen bleiben wird. Es gibt keine absolute Gerechtigkeit. Du weißt so gut wie ich, dass Gerechtigkeit immer auch eine Sache des jeweiligen Standpunkts ist.

#473271

RoyMurphy

Tübingen,
24.02.2025, 21:14:42
(editiert von RoyMurphy, 24.02.2025, 21:26:51)

@ Timbatuku

ist das überhaupt......... (ed)

> > Was erschreckend seltsam bei Der Wahl
> > herauskam: die "Neuen Bundesländer im Osten" gaben in 45 von 48
> > Wahlkreisen dunkelbraune Wahlzette ab, als wollten sie den Westlern eine
> > Lektion in Demokratie vs. Patriotismus erteilen.
>
> Weder das eine noch das andere. Mein Eindruck ist eher, die wollen uns eine
> Lektion in "ihr könnt uns mal alle am Arsch lecken" erteilen.

Das sollen sie mal machen, dann sind sie wirklich am Arsch, wenn die Pläne der "Feinde aller Werktätigen" verwirklicht werden sollten, z.B. sämtliche Windkraftanlagen nieder zu reißen - was übrigens der blondschopfige Donald McTrump ebenfalls fordert und damit dem Nacktreiter.Wiedumirsoichdir Putin schmeichelt.

Weidel will Windräder abbauen

AfD: Der Feind der Beschäftigten

Fazit für AfD-Gewählthabende: "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber!"
>
> > Diverse Wahlsysteme gelten ja als ausgeklügelt, ob sie auch gerecht
> sind,
> > das bleibt die Frage (nur mal zwei offizielle Beispiele):
>
> Eine Frage, die offen bleiben wird. Es gibt keine absolute Gerechtigkeit.
> Du weißt so gut wie ich, dass Gerechtigkeit immer auch eine Sache des
> jeweiligen Standpunkts ist.

Die "relative Gerchtigkeit" würde mir schon genügen. Aber wie gesagt, dazu muss´man sozialmathematisch hirnen können => Dreisatz, Prozentrechnung, Kalkulation ...

--
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Ich verwende auf dieser Website allein aus Gründen
des Leseflusses das generische Maskulinum (oder "-ende")
und lege Wert darauf, dass alle Inhalte genderunabhängig
zu verstehen sind.

#473275

Timbatuku

24.02.2025, 23:39:11

@ RoyMurphy

ist das überhaupt.........

> Die "relative Gerchtigkeit" würde mir schon genügen. Aber wie gesagt,
> dazu muss´man sozialmathematisch hirnen können => Dreisatz,
> Prozentrechnung, Kalkulation ...

Ja, und trigonometrische Funktionen. Vielleicht ist die Gerechtigkeit ja ne Sinuskurve.  :devil:

#473293

RoyMurphy

Tübingen,
25.02.2025, 17:05:44

@ Timbatuku

ist das überhaupt.........

> > Die "relative Gerchtigkeit" würde mir schon genügen. Aber wie gesagt,
> > dazu muss´man sozialmathematisch hirnen können => Dreisatz,
> > Prozentrechnung, Kalkulation ...
>
> Ja, und trigonometrische Funktionen. Vielleicht ist die Gerechtigkeit ja ne
> Sinuskurve.  :devil:

Und hat man es endlich geschafft, fliegt man tangential weg, weil es den (neidischen?) nicht gefällt.
Wikipedia meint (Zitat aus Google-Search):

"Nach dem Prinzip der relativen Gleichheit (svw. Gerechtigkeit = Zufriedenheit zu gleichen Teilen) wird eine interpersonelle Beziehung dann als ausgeglichen wahrgenommen, wenn die Relation von Input (I) und Konsequenzen (K) zwischen zwei Personen (Person A und B) gleich ist: IA/KA = IB/KB."

So etwas bekommen die im (neuen) Bundestag nicht hin, solange dort noch stammtischgepägte oder rechts-/linksdrehende Zwischenpöbelnde an ihren jeweiligen Wahlerfolgen kleben und mit Gemeinsinn nichts am (Alu-) Hut haben.

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den Schriftverkehr kann man
in der Pfeife rauchen, es erspart
halt die Kosten für den Farbdruck.

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Notiz:
Ich verwende auf dieser Website allein aus Gründen
des Leseflusses das generische Maskulinum (oder "-ende")
und lege Wert darauf, dass alle Inhalte genderunabhängig
zu verstehen sind.

#473277

Karsten Meyer zur Homepage von Karsten Meyer

Konstanz am Bodensee,
25.02.2025, 09:44:26

@ RoyMurphy

ist das überhaupt.........

> > noch sinnvoll, die Erst-und Zweitstimme zu splitten,
> > so wie "früher" ?
>
> Das dicke Ende ist bereits erreicht, denn es soll eine Reform der
> Wahlrechtsreform geben, da nun 23 Direktkanditaten (Erststimme) wegen zu
> geringen Stimmenanteils für ihre Partei (Zweitstimme) nicht in den
> Bundestag einziehen werden. Das Problem der Überhangmandate, die den
> Bundestag weiter aufgebläht hätten, ist damit gelöst, aber ungerecht. So
> hat unser Stimmenkönig (Wahlkreis Tübingen) kein Direktmandat erhalten,
> da sein Wahlergebnis hinter dem von Bewerbern anderer Wahlkreise
> zurückliegt.
> Gerecht ist das nicht, denn das führte zu "weißen Flecken" in etlichen
> Wahlkreisen => keine Vertretung im Bundestag.

Es lag in der Verantwortung seiner Partei, ihn auf einen besseren Listenplatz zu setzen.

--
Ich bin sehr aktiv bei facebook, wo ich vor allem Fotos zeige und mich in Gruppen über alles mögliche, insbesondere meine Heimatstadt Konstanz austausche.

#473279

Timbatuku

25.02.2025, 10:35:16

@ Karsten Meyer

ist das überhaupt.........

> Es lag in der Verantwortung seiner Partei, ihn auf einen besseren
> Listenplatz zu setzen.

So einfach und so richtig!  :ok:

#473294

MudGuard zur Homepage von MudGuard

München,
25.02.2025, 17:47:46

@ Timbatuku

ist das überhaupt.........

> > Es lag in der Verantwortung seiner Partei, ihn auf einen besseren
> > Listenplatz zu setzen.
>
> So einfach und so richtig!  :ok:

So einfach und doch so falsch!

Wenn mehr "erfolgreiche" Direktkandidaten vorhanden sind als die Partei Abgeordnete aufgrund der Zweitstimmenverteilung haben darf, werden diejenigen aussortiert, die den geringsten Stimmenanteil in ihrem Bezirk bekommen haben. Und das ganze pro Bundesland.

Die Liste kommt nur dann zum Einsatz, wenn eine Partei mehr Abgeordnete haben darf als sie erfolgreiche Direktkandidaten, denn dann wird die Lücke aus der Liste aufgefüllt.

--
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#473297

Timbatuku

25.02.2025, 18:56:43

@ MudGuard

ist das überhaupt.........

> > > Es lag in der Verantwortung seiner Partei, ihn auf einen besseren
> > > Listenplatz zu setzen.
> >
> > So einfach und so richtig!  :ok:
>
> So einfach und doch so falsch!
>
> Wenn mehr "erfolgreiche" Direktkandidaten vorhanden sind als die Partei
> Abgeordnete aufgrund der Zweitstimmenverteilung haben darf, werden
> diejenigen aussortiert, die den geringsten Stimmenanteil in ihrem Bezirk
> bekommen haben. Und das ganze pro Bundesland.
>
> Die Liste kommt nur dann zum Einsatz, wenn eine Partei mehr Abgeordnete
> haben darf als sie erfolgreiche Direktkandidaten, denn dann wird die Lücke
> aus der Liste aufgefüllt.

Das ist alles richtig und auch bekannt. In diesem Fall ging es aber nur um einen bestimmten Menschen, nämlich:

> RoyMurphy: So hat unser Stimmenkönig (Wahlkreis Tübingen) kein Direktmandat
> erhalten, da sein Wahlergebnis hinter dem von Bewerbern anderer Wahlkreise
> zurückliegt.

Wie dir bekannt sein dürfte (oder auch nicht?), kann ein Kandidat für ein Direktmandat zusätzlich auch auf der Landesliste stehen. Davon wird auch oft Gebrauch gemacht, z.B. wenn die Partei einen bestimmten Kandidaten auf jeden Fall drin haben will, dieser Kandidat sehr wahrscheinlich aber nicht 100% sicher seinen Wahlkreis gewinnt. Gewinnt er seinen Wahlkreis, verfällt sein Platz auf der Landesliste und der nächste in der Reihenfolge zieht ein. Gewinnt er nicht, bekommt er trotzdem über die Landesliste sein Mandat.

Wenn man diesen "Stimmenkönig" unbedingt im Parlament hätte haben wollen, lag es in der Verantwortung der Partei, ihn auf einen guten (=besseren) Listenplatz zu setzen. So besehen hatte Karsten Meyer doch recht mit seiner Äußerung.

#473298

MudGuard zur Homepage von MudGuard

München,
25.02.2025, 19:02:45

@ Timbatuku

ist das überhaupt.........

> Wenn man diesen "Stimmenkönig" unbedingt im Parlament hätte haben wollen,
> lag es in der Verantwortung der Partei, ihn auf einen guten (=besseren)
> Listenplatz zu setzen. So besehen hatte Karsten Meyer doch recht mit seiner
> Äußerung.

Er hat aber seinen Bezirk gewonnen. Aber keinen Platz bekommen, weil es mehr Direktmandate für die Partei gab, als es die Zweitstimmen zulassen, und die anderen Direktmandatsgewinner besser waren. Also kam die Liste gar nicht zum Einsatz. Da hätte dem Kandidaten auch kein Platz 1 auf der Liste geholfen.

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#473304

Timbatuku

25.02.2025, 20:33:13
(editiert von Timbatuku, 25.02.2025, 20:35:53)

@ MudGuard

ist das überhaupt......... (ed)

> > Wenn man diesen "Stimmenkönig" unbedingt im Parlament hätte haben
> wollen,
> > lag es in der Verantwortung der Partei, ihn auf einen guten (=besseren)
> > Listenplatz zu setzen. So besehen hatte Karsten Meyer doch recht mit
> seiner
> > Äußerung.
>
> Er hat aber seinen Bezirk gewonnen. Aber keinen Platz bekommen, weil es
> mehr Direktmandate für die Partei gab, als es die Zweitstimmen zulassen,
> und die anderen Direktmandatsgewinner besser waren. Also kam die Liste gar
> nicht zum Einsatz. Da hätte dem Kandidaten auch kein Platz 1 auf der Liste
> geholfen.

Doch, natürlich hätte ihm das geholfen. Dann wäre er jetzt Abgeordneter. Kann es sein, dass du nicht verstanden hast, was ich vorhin geschrieben habe? Ein Kandidat kann sich sowohl um ein Direktmandat bewerben als auch GLEICHZEITIG auf einem aussichtsreichen Platz auf der Landesliste stehen. Schafft er das Direktmandat nicht, zieht er über die Landesliste ein.

Nachtrag: Ach, jetzt verstehe ich, was du meinst. Du denkst, wenn er siegreich war, darf die Landesliste nicht mehr angewandt werden? Na, ich denke doch. Die Landesliste greift IMMER! Auch wenn man sein Direktmandat gewinnt. Nur wenn man übers Direktmandat schon einzieht, dann verfällt natürlich der Listenplatz, weil man ja nicht zweimal in Berlin erscheinen kann.

#473308

MudGuard zur Homepage von MudGuard

München,
25.02.2025, 21:21:41

@ Timbatuku

ist das überhaupt.........

> Nachtrag: Ach, jetzt verstehe ich, was du meinst.

Nein, DU verstehst es nicht.

Es geht ja um den Fall, daß eine Partei mehr Direktmandate errungen hat als ihr nach Zweitstimmen zustehen.
Also bekommen die mit dem schlechtesten Ergebnis ihren Platz im Parlament nicht.

Und da bereits über die (besseren) Direktmandate alle Plätze der Partei vergeben sind, hilft ein Listenplatz nicht.

> Du denkst, wenn er
> siegreich war, darf die Landesliste nicht mehr angewandt werden?

Nö. Das denke ich nicht.
Weil ich das System verstanden habe. Du aber nicht.

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#473313

Timbatuku

25.02.2025, 21:35:20

@ MudGuard

ist das überhaupt.........

> > Nachtrag: Ach, jetzt verstehe ich, was du meinst.
>
> Nein, DU verstehst es nicht.
>
> Es geht ja um den Fall, daß eine Partei mehr Direktmandate errungen hat
> als ihr nach Zweitstimmen zustehen.
> Also bekommen die mit dem schlechtesten Ergebnis ihren Platz im Parlament
> nicht.
>
> Und da bereits über die (besseren) Direktmandate alle Plätze der Partei
> vergeben sind, hilft ein Listenplatz nicht.
>
> > Du denkst, wenn er
> > siegreich war, darf die Landesliste nicht mehr angewandt werden?
>
> Nö. Das denke ich nicht.
> Weil ich das System verstanden habe. Du aber nicht.


 :fahne:
Boah, ja, jetzt fällt der Groschen pfennigweise ... worüber wir reden ist ja nur von Belang, wenn das Zweitstimmenkontingent durch Wahlkreissieger bereits ausgeschöpft ist. Richtig, dann ist die ganze Landesliste vom 1. bis zum letzten Platz Makulatur.
Entschuldigung, ich stand gerade mächtig auf'm Schlauch.

#473314

Karsten Meyer zur Homepage von Karsten Meyer

Konstanz am Bodensee,
25.02.2025, 21:37:06

@ MudGuard

ist das überhaupt.........

> > Nachtrag: Ach, jetzt verstehe ich, was du meinst.
>
> Nein, DU verstehst es nicht.
>
> Es geht ja um den Fall, daß eine Partei mehr Direktmandate errungen hat
> als ihr nach Zweitstimmen zustehen.
> Also bekommen die mit dem schlechtesten Ergebnis ihren Platz im Parlament
> nicht.

War das denn bei CDU/CSU der Fall?

--
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#473316

Timbatuku

25.02.2025, 21:42:09

@ Karsten Meyer

ist das überhaupt.........

> > > Nachtrag: Ach, jetzt verstehe ich, was du meinst.
> >
> > Nein, DU verstehst es nicht.
> >
> > Es geht ja um den Fall, daß eine Partei mehr Direktmandate errungen hat
> > als ihr nach Zweitstimmen zustehen.
> > Also bekommen die mit dem schlechtesten Ergebnis ihren Platz im
> Parlament
> > nicht.
>
> War das denn bei CDU/CSU der Fall?

Muss ja, denn sonst hätte der Wahlkreissieger ja sein Mandat bekommen.

Hier wird das Wahlprozedere nochmal sehr verständlich beschrieben:
https://www.bundestag.de/parlament/wahlen/wahlrecht-inhalt-975000

#473318

Karsten Meyer zur Homepage von Karsten Meyer

Konstanz am Bodensee,
25.02.2025, 21:47:41

@ Timbatuku

ist das überhaupt.........

> > > > Nachtrag: Ach, jetzt verstehe ich, was du meinst.
> > >
> > > Nein, DU verstehst es nicht.
> > >
> > > Es geht ja um den Fall, daß eine Partei mehr Direktmandate errungen hat
> > > als ihr nach Zweitstimmen zustehen.
> > > Also bekommen die mit dem schlechtesten Ergebnis ihren Platz im Parlament
> > > nicht.
> >
> > War das denn bei CDU/CSU der Fall?
>
> Muss ja, denn sonst hätte der Wahlkreissieger ja sein Mandat bekommen.
>
> Hier wird das Wahlprozedere nochmal sehr verständlich beschrieben:
> https://www.bundestag.de/parlament/wahlen/wahlrecht-inhalt-975000

Danke für den Link. Puh, das ist ja doch noch komplizierter, als ich dachte. Allerdings: Nehmen wir mal an, der Typ wäre auf dem Listenplatz 1 gewesen, wäre er doch wohl drin, oder etwa nicht?

--
Ich bin sehr aktiv bei facebook, wo ich vor allem Fotos zeige und mich in Gruppen über alles mögliche, insbesondere meine Heimatstadt Konstanz austausche.

#473321

Timbatuku

25.02.2025, 22:54:08

@ Karsten Meyer

ist das überhaupt.........

> > > > > Nachtrag: Ach, jetzt verstehe ich, was du meinst.
> > > >
> > > > Nein, DU verstehst es nicht.
> > > >
> > > > Es geht ja um den Fall, daß eine Partei mehr Direktmandate errungen
> hat
> > > > als ihr nach Zweitstimmen zustehen.
> > > > Also bekommen die mit dem schlechtesten Ergebnis ihren Platz im
> Parlament
> > > > nicht.
> > >
> > > War das denn bei CDU/CSU der Fall?
> >
> > Muss ja, denn sonst hätte der Wahlkreissieger ja sein Mandat bekommen.
> >
> > Hier wird das Wahlprozedere nochmal sehr verständlich beschrieben:
> >
> https://www.bundestag.de/parlament/wahlen/wahlrecht-inhalt-975000
>
> Danke für den Link. Puh, das ist ja doch noch komplizierter, als ich
> dachte. Allerdings: Nehmen wir mal an, der Typ wäre auf dem Listenplatz 1
> gewesen, wäre er doch wohl drin, oder etwa nicht?

Nein, wäre er nicht. Wenn, sagen wir mal, der Partei A im Bundesland Hessen 12 Sitze zustehen und 12 Kandidaten der Partei A gewinnen ihren Wahlkreis, dann sind die 12 drin und niemand mehr von der Landesliste. Weil das Kontingent aufgebraucht ist. Wenn 13 Kandidaten ihren Wahlkreis gewinnen, dann kommen 12 von ihnen rein und einer nicht und auch niemand von der Landesliste. Es sind nur 12 Plätze da und wenn die vergeben sind, ist Schicht. So wie im Spiel "Reise nach Jerusalem". Wenn kein Stuhl mehr frei ist, bist du raus. Die vorhandenen Plätze werden zuerst an die Wahlkreisgewinner verteilt. Sind dann noch Plätze übrig, wird von der Landesliste aufgefüllt. Sind keine übrig, kommt die Landesliste in den Reißwolf. Fertig.

#473319

RoyMurphy

Tübingen,
25.02.2025, 22:19:19

@ Karsten Meyer

ist das überhaupt.........

> > So hat unser Stimmenkönig (Wahlkreis Tübingen) kein Direktmandat erhalten,
> > da sein Wahlergebnis hinter dem von Bewerbern anderer Wahlkreise
> > zurückliegt.
> > Gerecht ist das nicht, denn das führte zu "weißen Flecken" in etlichen
> > Wahlkreisen => keine Vertretung im Bundestag.
>
> Es lag in der Verantwortung seiner Partei, ihn auf einen besseren
> Listenplatz zu setzen.

Die Partei (CDU) und schon gar nicht das Vertrauen der Wähler in einen beliebten Politiker konnten diese Schmach verhindern. Es liegt an der total vemaledeiten Wahlrechtsänderung, die den Bundestag verschlanken sollte.

Der Wahlkreis Tübingen hat keine Abgeordneten mehr im Bundestag.

Und so ist es bundesweit etlichen Wahlkreisen (23) ergangen, dass Spitzenkandidaten kein Direktmandat mehr erringen konnten. Die Lokalpolitik (Bürgermeister und Landräte) hat vor der Verabschiedung heftig reklamiert - ohne Erfolg. Und jetzt haben wir den Salat ...

--
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#473322

Timbatuku

25.02.2025, 23:02:13

@ RoyMurphy

ist das überhaupt.........

> Es liegt an der total
> vemaledeiten Wahlrechtsänderung, die den Bundestag verschlanken sollte.
Total vermaledeit - übertreib mal nicht so maßlos.

> Und so ist es bundesweit etlichen Wahlkreisen (23) ergangen,

23 von 299, das ist hinnehmbar. Die Alternative wären wieder 23 Überhangmandate plus XX Ausgleichsmandate gewesen, also wieder rund 700 Leute mitsamt ihrer Entourage und deren Kosten. Um Tübingen kann sich doch auch mal jemand anderes kümmern, oder?

> ... dass Spitzenkandidaten kein Direktmandat mehr erringen konnten.

Wenn sie kein Direktmandat erringen konnten, dann waren sie wohl kaum Spitzenkandidaten. Wohl eher stumpfe Kandidaten.

#473327

RoyMurphy

Tübingen,
25.02.2025, 23:42:43

@ Timbatuku

ist das überhaupt.........

> > Es liegt an der total
> > vemaledeiten Wahlrechtsänderung, die den Bundestag verschlanken sollte.
> Total vermaledeit - übertreib mal nicht so maßlos.

Wenn man heutzutage übertreibt, kratzt man gerade mal an der Oberfläche. Welche Kalküle dahinterstecken, kann man als reglementierter Bürger ja gar nicht mehr einschätzen - wenn es einem nicht politisch neutral erklärt wird.
>
> > Und so ist es bundesweit etlichen Wahlkreisen (23) ergangen,
>
> 23 von 299, das ist hinnehmbar.

Auf keine Fall! Der Tübinger Wahlkreis mit 200.000 Wahberechtigten existiert für den Bundestag einfach nicht mehr. Und ob sich ein benachbarter Wahlkreis um die Interessen Tübingens kümmern wird, steht in den Sternen bei den gewaligen Aufgaben, denen sich Merz und das Parlament im März oder nach Ostern wird stellen müssen.

Die Alternative wären wieder 23 Überhangmandate plus XX Ausgleichsmandate gewesen, also wieder rund 700.

> Leute mitsamt ihrer Entourage und deren Kosten. Um Tübingen kann sich doch
> auch mal jemand anderes kümmern, oder?

Pardon, das ist Blödsinn. Wer bitteschön soll das sein?
>
> > ... dass Spitzenkandidaten kein Direktmandat mehr erringen konnten.
>
> Wenn sie kein Direktmandat erringen konnten, dann waren sie wohl kaum
> Spitzenkandidaten. Wohl eher stumpfe Kandidaten.

Betrachte nochmals den Wahlzettel: In der linken Spalte stehen die Spitzenkandidaten der jeweiligen Partei. Früher erhielt die Kandidatur mit den meisten Stimmen ein Direktmandat.
Das waren laut Adam Riese und Nachfolgern 299 Abgeordnete. Ihnen den Weg ins Parlament einfach abzuschneiden mit. "Ätsch, zu wenige Stimmen im bundesweiten Wettbewerb!" ist nicht nur peinlich, sondern höchst diskriminierend.
Das Fraktionenverhältnis im Bundestag sollte durch die Zweitstimme eine gerechte Verteilung garantieren, was den Wust von Überhangmandaten verursachte.
Aber auf eine Zusammenlegung kleiner Wahlkreise in ähnlicher Umgebung (Kooperationsmöglichkeiten) wollten sich die Debattierenden ja nicht einlassen.
Vereinfacht dargestellt wären evtl. 250 Wahlkreise gut für 250 Direktmandate. Bei 500 Abgeordneten ständen 250 Stellen für weitere gut platzierte Mandatsträger zur Verfügung. Das hätte natürlich für die Entourage der Parteien bei den derzeit extremen Wahlergebnissen gravierende Folgen.
Aber einen heftigen Austausch von Parteisoldaten dürfte es mit dem aktuellen (Aus-) Wahlrecht auch geben.

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#473346

Timbatuku

26.02.2025, 12:24:34

@ RoyMurphy

ist das überhaupt.........

> Das waren laut Adam Riese und Nachfolgern 299 Abgeordnete. Ihnen den Weg
> ins Parlament einfach abzuschneiden mit. "Ätsch, zu wenige Stimmen im
> bundesweiten Wettbewerb!" ist nicht nur peinlich, sondern höchst
> diskriminierend.

Du lieber Himmel, das ist doch nicht diskriminierend! Diskriminierend ist es, wenn man ihnen wegen ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihres Aussehens das Mandat verweigert. Hier geht es um eine Regel, dass Sitze nach der Rangfolge verteilt werden. Findest du es denn auch diskriminierend, wenn der Tabellenletzte wegen zu wenig geschossener Tore aus der Bundesliga absteigen muss?

Immerhin, wie ich gerade gelesen habe, sind unter den 23 Wahlkreissiegern ohne Mandat auch 4 von der AfD, die nun nicht ins Parlament kommen. Freuen wir uns doch lieber darüber, als immer nur das Negative zu sehen.  ;-)

#473369

RoyMurphy

Tübingen,
27.02.2025, 00:14:49
(editiert von RoyMurphy, 27.02.2025, 00:19:20)

@ Timbatuku

ist das überhaupt......... (ed)

> > Das waren laut Adam Riese und Nachfolgern 299 Abgeordnete. Ihnen den Weg
> > ins Parlament einfach abzuschneiden mit. "Ätsch, zu wenige Stimmen im
> > bundesweiten Wettbewerb!" ist nicht nur peinlich, sondern höchst
> > diskriminierend.
>
> Du lieber Himmel, das ist doch nicht diskriminierend! Diskriminierend ist
> es, wenn man ihnen wegen ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihres Aussehens
> das Mandat verweigert. Hier geht es um eine Regel, dass Sitze nach der
> Rangfolge verteilt werden. Findest du es denn auch diskriminierend, wenn
> der Tabellenletzte wegen zu wenig geschossener Tore aus der Bundesliga
> absteigen muss?

Schlechtes Beispiel für mich: Mich interessieren Sport- (Leistungs-/Rang-) Tabellen überhaupt nicht!
Aber als gewählten Direktkandidaten eines Wahkreises würde ich mich bzw. sogar meine Wählerschaft als diskriminiert - ok, besser: - von der politischen Willensbildung ausgeschlossen fühlen.
Die 5%-Hürde könnte man am amderen Ende des Wahlrechts auch kritisieren, aber sie ist in einem offenen Parteisystem nötig, um nicht im Chaos oder im Patt unterzugehen. Die betroffenen Wählenden haben sich eben "einsame Slogans" zu eigen gemacht, die sowieso keine Abstimmung im Bundestag überstehen würden.

Hier eine umfassende Auswertung der Wahlergebnisse:

„Alarmiert“ und „ernüchtert“ vom Wahlergebnis: So blicken die Tagesspiegel-Leser auf den Wahlausgang

Mich darfst Du "gerne" der Gruppe der "Verärgerten => 32,7 %" und der Gruppe "Zynismus =12,3 %" zuordnen, mit dem kurzerhand eine scheinheilige Lösung für die Verringerung der Sitze im Bundestag geschaffen wurde. Denn Direktmandatsträger haben in ihrer Umgebung bestimmt keinen Bock geschossen.
Aufgrund massiver Vorwürfe betroffener Wahlkreise und Parteibüros soll ja das Wahlrecht alsbald überarbeitet werden.
>
> Immerhin, wie ich gerade gelesen habe, sind unter den 23 Wahlkreissiegern
> ohne Mandat auch 4 von der AfD, die nun nicht ins Parlament kommen. Freuen
> wir uns doch lieber darüber, als immer nur das Negative zu sehen.  ;-)

OK, ich kenne sie und die Wählerschaft nicht, die sie ins Parlament schicken wollte. Sie wären im Erfolgsfall jene Mückenschisse in der parlamentarischen Landschaft geworden, von denen der Gauleiter, ähm, Alexander Gauland mal im Zusammenhang mit der NS-Zeit gefaselt hat

--
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zu verstehen sind.

#473377

Timbatuku

27.02.2025, 12:04:36

@ RoyMurphy

ist das überhaupt.........

> Schlechtes Beispiel für mich: Mich interessieren Sport- (Leistungs-/Rang-)
> Tabellen überhaupt nicht!

Nun gut, bastel dir halt ein anderes Beispiel, wenn dir Sport nicht zusagt. Es war halt das erste, das mir einfiel. Optionen gibt es genug. Überall im täglichen Leben haben wir es mit Rangfolgen und auch mit Regeln zu tun.

> Aber als gewählten Direktkandidaten eines Wahkreises würde ich mich bzw.
> sogar meine Wählerschaft als diskriminiert - ok, besser: - von der
> politischen Willensbildung ausgeschlossen fühlen.

Gegen Gefühle ist man machtlos. Dennoch, in diesem Fall ist es unberechtigt. Die Regeln standen vorher fest. Dass es diese Fälle geben würde, war vorhersehbar. Sowohl dem Gesetzgeber (Parlament) als auch dem Überwachsungsorgan BVerfG war das klar. Trotzdem wurde das Gesetz in Kraft gesetzt und vom BVerfG als verfassungskonform abgesegnet. Einzig die Abschaffung der Grundmandatsklausel wurde vom Gericht kassiert, so weit ich weiß.

Und noch ein Beispiel: Du willst auf eine Insel, zu der im Jahr nur eine einzige Fähre fährt. Die Fähre hat eine Kapazität von 100 Fahrzeugen. Die Warteschlange vor der Fähre ist bereits 100 Fahrzeuge lang - du kommst als 101. Dann fährst du nicht mit. Fühl dich ausgeschlossen, aber du fährst nicht mit.

> Die 5%-Hürde könnte man am amderen Ende des Wahlrechts auch kritisieren,
> aber sie ist in einem offenen Parteisystem nötig, um nicht im Chaos oder
> im Patt unterzugehen.

Gutes Beispiel! In diesem Fall findest du den Ausschluss nötig und findest dich mit der Regel ab. Andere sehen das anders. Frag mal Christian Lindner. Der antwortet dir bestimmt, dass eine 3%-Hürde genauso gut das Chaos verhindern würde. Oder frag welche aus der Tierschutzpartei. Die antworten dir: "Chaos? Welches Chaos?" Die Debatte ist müßig. Die Regeln wurden nun mal beschlossen, vom Gericht akzeptiert, und damit sind sie für den Moment gültig. Es steht ja nichts im Weg, die Regeln wieder zu ändern, wenn man das will. Aber ich prophezeie dir heute bereits: Egal, wie das Wahlrecht künftig geändert wird, es wird wieder Kritik hageln, es wird wieder das Gericht angerufen, und es wird wieder große Unzufriedenheit nach der Wahl geben.

> Mich darfst Du "gerne" der Gruppe der "Verärgerten => 32,7 %" und der
> Gruppe "Zynismus =12,3 %" zuordnen, mit dem kurzerhand eine scheinheilige
> Lösung für die Verringerung der Sitze im Bundestag geschaffen wurde.

In der 32,7% umfassenden Gruppe der Verärgerten sind garantiert auch die AfD-Leute, die sich eine Regierungsbeteiligung ausgerechnet hatten. Frau Weidel (oder war's die Storch?) hat das ja bereits deutlich gemacht. Antidemokratisch, nennt sie das. Dabei wurde die Opposition jahrzehntelang von der zweitstärksten Fraktion gebildet, während die stärkste und die kleinste Fraktion eine Koalition bildeten. Das war, als wir noch mit drei Parteien ausgekommen sind.  ;-)

> Denn Direktmandatsträger haben in ihrer Umgebung bestimmt keinen Bock
> geschossen.

Sagt doch auch keiner. Sie sollen ja auch nicht in irgendeiner Form "bestraft" werden, sondern nach den Regeln ist für sie nur einfach kein Stuhl mehr frei.

> Aufgrund massiver Vorwürfe betroffener Wahlkreise und Parteibüros soll ja
> das Wahlrecht alsbald überarbeitet werden.

Nur zu! Ich habe nichts dagegen. Meine Prophezeiung dazu siehe oben.

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