verfaßt von Timbatuku, 05.09.2024, 19:48:04
> Ich glaube persönlich nicht, das die Diskussion um 09 EUR od. 49 EUR
> Ticket
> auf Wahlergebnisse durchschlägt. Das ist eher ein Randthema und die
> meisten
> Wähler fahren immer noch Auto.
Stimmt!
> Ich habs 9-Euro Ticket genutzt, aber einfach nur, weil es für mich
> billiger war,
> wenn ich die Strecke sowieso mit der Bahn zurücklege..
Meine Enkeltochter hat das 9-Euro-Ticket genutzt, um zusammen mit ihren Freundinnen zum CSD in alle größeren Städte zu fahren. Als Jugendliche hätte sie sonst dafür nicht genug Geld gehabt. So wie die meisten Reisenden mit dem Ticket zusätzliche Fahrten unternommen haben, aber keine um das Auto zu ersetzen.
> Meines Erachtens lohnt sich das 49 EURO oder D-Ticket nur für Pendler, die
> sowieso schon mit dem ÖPNV und der Bahn pendeln oder die Bahn eben auch
> für Ausflüge nutzt. Je weiter man in die "Peripherie" kommt, desto
> unattraktiver wirds mit dem ÖPNV. Da hilft ein 49 EUR-Ticket auch nicht
> weiter, wenn es keine Alternative zum Auto gibt.
Das ist der Punkt! Solange der ÖPNV nicht mindestens so komfortabel wie das eigene Auto ist, wird die sogenannte Verkehrswende nicht gelingen. Zu der Zeit hatte ich einen Termin im Klinikum des Nachbarkreises, da es die in Frage kommende Abteilung im eigenen Kreis nicht gibt. Zufällig lief in einem anderen Forum ein Faden zu eben diesem Thema und aus diesem Anlass machte ich mir mal die Mühe, den Aufwand zu vergleichen. Mit meinem Auto brauchte ich 45 Min. einfache Strecke, der Termin war in 30 Minuten erledigt. Gesamtaufwand 2 Stunden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln inklusive 2x umsteigen je Richtung wäre ich über 6 Stunden unterwegs gewesen. Da muss man für die Entscheidung nicht lange überlegen.
> Ich bin auf dem Land groß geworden, 8 km von der Kreisstadt - da fuhr der
> letzte Bus am Freitagabend um 18:00h aus der Stadt und am Montagmorgen der
> nächste Schulbus wieder. Ich bezweifle, daß das Angebot heute dort viel
> besser ist.
Ist es wahrscheinlich auch nicht. Ein akzeptables Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln hat man eventuell in den Großstädten, in den Metropolen. Sonst nirgends. Ich wohne im Speckgürtel einer Kleinstadt mit gut 40 Tausend Einwohnern. Also nicht gerade Einöde, aber schon noch Tendenz ländlich. Hier fährt der Stadtbus einmal die Stunde, samstags nur bis Mittag und sonntags gar nicht. Das heißt, um die Anschaffung eines Autos kommt man nicht herum, wenn man durchgängig mobil bleiben will. Und steht das Auto erst vor der Tür, dann nutzt man es natürlich auch. Wer lässt denn sein Auto stehen und nimmt den Bus? Das spart doch nix, denn die Fixkosten sind ja trotzdem da und dann kommt der Ticketpreis noch oben drauf.
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