verfaßt von Timbatuku, 06.02.2024, 17:20:19
Ich finde es gut, dass du dich mit dem Thema ziemlich sachlich auseinandersetzt.
> Na ja, gleichsetzen kann man die Verhältnisse kurz nach dem 1. Weltkrieg
> mit heute ja nicht.
Stimmt. Es gibt nur wenige Parallelen. Wichtige Parameter sind heute ganz anders als damals.
> Allerdings kann man ja wissen, dass damals wie heute
> z.B. bei der AfD der sogenannte "nationale" Aspekt stark forciert wird.
Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Es kommt halt darauf an, wie stark und vor allem mit welchen Mitteln.
> Damals gab's noch keine Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft wie die EU
> und den Euro, heute schon. Und deren Vorteile sind ja unverkennbar.
Ja. Deren Nachteile auch.
> Mit einem Verbot dieser Partei ist das auch so eine Sache, das hat bei der
> NSDAP auch nicht funktioniert, ganz im Gegenteil.
Wir waren uns doch schon einig, dass die Verhältnisse nicht vergleichbar sind, oder? Wie auch immer, möglicherweise habe ich eine Lücke im Geschichtswissen, denn von einem Versuch, die NSDAP als Partei zu verbieten, weiß ich nichts. Wenn es den aber gab und er erfolglos war, heißt das ja nicht, dass es heute nicht möglich wäre. Man muss sich nur ans Bundesverfassungsgericht wenden, ausreichende Beweise vorlegen, und das Gericht wird ein Verbot verfügen. Dann ist die Partei weg! Deren Anhänger und ihre Gesinnung allerdings nicht.
> Klar, sind die verfassungsfeindlich. Deren Äusserungen und
> Äusserungsstil, so wie Aktionen wie neulich, die ja schon fast den
> Charakter einer Wannseekonferenz tragen, sind unverkennbar.
Das sagst du! Viele andere auch. Wieder andere sagen das Gegenteil. Ich halte mich mangels Fachwissen mit meiner Meinung zurück. Ja, kann sein, dass die verfassungsfeindlich sind. Vielleicht aber auch nicht. Aber ich hätte das gerne von den unabhängigen Richtern des Bundesverfassungsgerichts gehört. Wenn die das sagen, dann stimme ich sofort mit ein und sage: "Ja, die sind verfassungsfeindlich!"
> Denn wenn es derer nur um Protest ginge, warum nicht die Satire- oder
> Tierschutzpartei wählen?
Vielleicht geht es nicht nur um Protest, sondern auch darum, etwas zu ändern.
> Nö, da müssen ja quasi Denkzettel/Belehrungen an diejenigen Gruppierungen
> verteilt werden, die ideologisch nicht in's eigene, kleinkarierte Kalkül
> passen. Ich halte das, vor allem auch menschlich, für eine bedrohliche
> Strömung.
Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, wen oder was du damit meinst, denn Belehrungen an andere verteilen, die ideologisch nicht ins eigene, kleinkarierte Kalkül passen, das können Grüne auch sehr gut. Und nicht nur die.
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