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Nachricht aus dem Archiv

me3 schrieb am 05.June.2022, 11:12:14 in der Kategorie ot.haushalt

Chemiker anwesend?

Am Anfang meines Berufslebens direkt nach der Ausbildung habe ich im Heizhaus eines Autozulieferers gearbeitet. Dort standen 2 Dampfkessel. Ist jetzt reichlich 40 Jahre her. Das Nachspeisewasser musste zwingend aufbereitet werden. Der Kessel hatte 13bar Betriebsdruck. Das entsprach etwa 184°C Wassertemperatur. Den Begriff VE Wasser gab es damals allerdings noch nicht.
Das Nachspeisewasser wurde mittels Kiesfiltern aufbereitet. Als unterste Schicht war noch eine Chemikalie. Was, weiß ich allerdings nicht mehr. Zusätzlich wurde Hydrazin zugesetzt. Ich meine, das war für die Sauerstoffbindung. Anschließend wurde das Wasser in einen 5000l großen Behälter gepumpt und auf 104°C erhitzt. Erst dann konnte es als Nachspeisewasser für die Dampfkessel verwendet werden. Die Resthärte war dann zwischen 0 und 1°dH. Erst durch diese Maßnahmen wurde Korrosion im Kessel und den Dampfleitungen vermieden bzw. drastisch gesenkt.
Die Kesselinnenseite wurde jährlich einer Korrosion auf Lochfraß unterzogen. Waren solche (seltenen) Stellen zu tief, wurden die geschweißt.
Soweit ich das noch in Erinnerung habe, steigt mit sinkender Härte der Nitratgehalt an und wird vor allem unter 6-8°dH gefährlich. Dieser erhöhte Gehalt greift Messing und Kupfer an.

me3
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