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Nachricht aus dem Archiv

neanderix schrieb am 23.November.2021, 17:55:06 in der Kategorie ot.haushalt

Zieht euch warm an!

> Damals wurde in ES von Stadtgas auf Erdgas umgestellt und in dem
> betreffenden Gebäude war im Keller noch eine Verschlußkappe, die dem
> Gasdruck des Erdgas nicht stand hielt und Gas ausströmen lies.
> Dazu hatte ES damals recht alte und marode Gasleitungen.

Gut, aber marode Leitungen kann ich dem Brennstoff nicht anlasten, sondern dem Versorger.

Kann mich da an eine "Anekdote" aus meiner kindheit erinnern; mein Vater war bei den hiesigen Stadtwerken und dort Leiter der Abteilung "Installation", d.h. er war für Hausanschlüsse - aber nur im Haus - und die Zähler für Gas und Wasser verantwortlich.
Er erhielt an einem Wochenende einen Anruf während seiner Rufbereitschaft: Gasgeruch.
Eigentlich kein Ding, jedoch ergab eine Prüfung seinerseits, dass im Haus alles ok war, alle Anschlüsse und Übergänge waren dicht. Schlussfolgerung: das Gas kommt von draußen.

Ein Versuch, draußen abzusperren, schlug fehl - also den ganzen Straßenzug abgesperrt (was sich als richtig herausstellen sollte) und dann erstmal die Abteilung Rohrleger gerufen, die dann den Hausanschluss des hauses großzügig ausgebuddelt haben - und was da zu Tage kam, lies meinem Vater die Haare zu Berge stehen: der Gasanschluß (damals Gußrohr) war komplett verrottet und löchrig.
Zwischenzeitlich hatten sich anwohner aus zwei weiteren Häusern gemeldet, ebenfalls: Gasgeruch. Die Öffnung dort führte ein ähnliches Bild zutage.
Also versuchte mein Vater zunächst, seine Vorgesetzten zu erreichen, was aber mislang, die waren nicht verfügbar.
Also organisierte er zunächst eigenmächtig ein Tiefbauunternehmen, das mit einem Bagger einen kleinen Teil der Straße öffnen sollte - war nicht einfach, da seinerzeit alle örtlichen Tiefbauer beim Bau der heutigen A535 gebunden waren, aber einen Bagger und Preßlufthammer hat er dann doch bekommen.
Und dann schlugen die Tiefbauer Alarm.....

An dem geöffneten Teilstück war die Gasleitung praktisch nicht mehr vorhanden, das Gas "floss" praktisch nur durch den vom rohr in dem Lehmboden geformten Tunnel - ein Stück dieser "Leitung" konnte geborgen werden und die hielt mein Vater als Beweisstück zurück um seine folgenden - ihm eigentlich nicht zustehenden - Entscheidungen zu rechtfertigen: er entschied, dass die komplette Straße aufgerissen (ungefähr 500m zwischen zwei Kreuzungen) und die Leitungen samt Hausanschlüssen erneuert werden. Beginn: sofort, da Notfall.
Der Tiefbauer zog ohne mit der Wimper zu zucken einen zweiten Bagger von der Autobahnbaustellle ab, mit zwei Baggern wurde die Straße geöffnet - und das Ergebnis war genauso erschreckend, wie in dem Versuchsstück: Leitung nicht mehr vorhanden.

Diese Kompetenzüberschreitung meines Vaters hat:
- eine Katastrophe verhindert, nachweislich
- für ihn keinerlei negative Folgen gehabt, eher im Gegenteil

> Aber es wäre ja nicht nur Erdgas von der Straße ins Haus, denn es hätte
> die gesamte Heizanlage erneuert werden müssen.
> Was einiges an Kosten verursacht hätte,

OK, das ist ein Argument.
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