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#448097 Neuzulassungen stagnieren? (verkehr.kfz)

verfaßt von DUMIAU, 22.08.2021, 21:17:34

> Hier zeigt sich die Schattenseite der "Just in Time Production", bei der
> bekanntlich ein Hersteller keine eigene Lagerhaltung unterhält -
> insbesondere für Fremdprodukte - sondern die Teile so bestellt, dass das
> Transportmittel Bahn, LKW - zuweilen auch Schiffsfracht - als Zwischenlager
> dient und nach vorkalkulierter Transportzeit zur Montage eintrifft.

Nun ja, das haben die meisten Hersteller schon lange aufgegeben. Die Lager werden nun eben von Schenker, Dachser, Kühne & Nagel betrieben die dann Just in Time auf den letzten Kilometern machen. Sieht man ja an den Rändern von Städten mit was die Logistiker Heute ihr Geld verdienen, der Transport ist es eher nicht mehr. Die verdienen mit Lagerung und Kommissionierung der Teile. Mercedes hat durchaus noch eigene Lager  :devil: hin und wieder fordern Sie Lieferungen nochmals an weil irgendein Dödel die Ursprüngliche unter der falschen Nummer gebucht hatte, dann sind sie bei heutigen Lagersystemen nur noch zufällig wieder aufzufinden wenn sich nicht Jemand an die eingegebenen Nummern zum Zeitpunkt des Verschwindens erinnert.
> Durch die Globalisierung wurden ja viele bei uns angeblich wegen hoher
> Lohnkosten unrentable Industriezweige ins kostengünstige Ausland
> verlagert, und wie man am Beispiel China ja sieht, von dort nix mehr kommt,

Der Witz ist das es manchmal nicht mal der Preis ist sondern nur die Vorgabe nicht aus Deutschland. Mein AG hat schon Teile in die USA verlagert weil der Kunde die Vorgabe bekam keine Teile mehr aus Deutschland zu beziehen, eine alteingesessene deutsche Firma übrigens, jetzt sind die Teile sogar noch Teurer da in den USA nicht günstiger produziert wird aber die Transportkosten zu Lasten des Kunden gehen, aber das war egal. So behämmert sind auch nur deutsche Firmen.
Vor Jahren las ich auch mal das ein Golf der komplett ohne Lohnkosten produziert würde, rein die Montage am Band, gerade mal 500€ günstiger wäre. Das kann ja kein Argument sein für eine Verlagerung. Oder wie VW, die haben den Polo zumindest den GTI, nach Südafrika verlagert. Ob die Kosten dort so viel geringer sind das sich mehrere 1000km mehr an Transportweg lohnt? War aber eh schon interessant das die Autos die Ford in Spanien produziert die kürzere Transportzeit haben als die VW die aus Spanien kommen. Ford verlädt bei Valancia im Süden und VW im Norden, quasi auf der gegenüberliegenden Seite Spaniens und obwohl die Ford um die ganze iberische Halbinsel schippern muss.

> wenn bei Rohstoffmangel nach der Devise FIFO (wer zuerst bestellt - und den
> besten Preis bietet - wird zuerst beliefert) gehandelt wird. So sitzen dann
> viele deutsche Firmen auf dem Trockenen. Die Balance Produktion - Angebot -
> Nachfrage - Preis gerät aus dem Lot und verursacht im Moment sogar eine
> Inflation von schätzungsweise 5 % bis Jahresende, weil die Preise nicht
> nur im Luxussektor, sondern vor allem in der Grundversorgung (Lebensmittel,
> Kleidung, Energie, Kleidung, Verkehr ...) fast unaufhaltsam steigen.

Nun ja, viele Firmen haben wegen Corona ihre Verträge quasi gekündigt, da muss man sich dann nicht wundern wenn man sich hinten anstellen darf. und die europäische und vor allem deutsche Angewohnheit selbst günstige Preise noch drücken zu wollen macht dich nicht zum bevorzugten Kunden. Wobei China eh kein besonders zuverlässiges Lieferland ist. Eine regionale Firma hat sich einmal auf einen Chinesen eingelassen und es dann gelassen und bei seinen alten Lieferanten geblieben. Die sitzen zwar teilweise in korrupten Ländern aber so lange die Kontaktpersonen ihre Kohle bekommen klappen selbst mündliche Bestellungen im sechsstelligen Bereich. Dort wird zwar die Hand aufgehalten aber auch das Wort

 

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