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#448092 Neuzulassungen stagnieren? (verkehr.kfz)

verfaßt von Hackertomm, 22.08.2021, 18:58:26

> > Ja, diese "Just in Time" Philoposie ist von nach Hinten Los gegangen!
> > Da sind maximal ein paar Tage Vertögerung drin.
> > Aber nicht mehrere Wochen oder Monate wie jetzt zu Pandemie Zeiten.
> > Da sind dann fehlende Teile aus Übersee ein voller Schlag ins Kontor!
> > Bei nahezu jedem Hersteller!
>
> Nun ja, eine gewisse Ignoranz gegenüber Logistikketten ist in der
> Autoindustrie normal. Das Werkstoffe mehrere Monate Lieferzeit haben,
> interessiert nicht, das Sonderwerkzeuge auch in guten Jahren mehrere Monate
> Lieferzeit haben und deswegen Zeichnungsänderungen erst mit mehrmonatiger
> Verzögerung umgesetzt werden können, interessiert nur wenn man die große
> Welle macht, aber das macht den Zulieferer wiederum nicht gerade beliebter.
>

Das Problem kenne ich vom Versuch her!
Da tauschte man fast zwei Jahren, nnur weil das Daimler eigene Fertigungswerk ihre Vorräte auf brauchen wollte!
Dabei war die Änderung an der Nabe wichtig.
Aber die bekamen von der Schmiede oder Gießerei nicht genug Rohteile!
Also waren unsere Achsenleute Monatelang auf Nabenwechsel irgendwo in Deutschland.
Und wir in der Werkstatt bauten derweil Neue Naben zusammen.

> Das Problem der Autoindustrie ist aktuell das sie es sich mit Zulieferern
> verschissen haben die nicht auf diese Industrie angewiesen ist sondern sie
> am ausgestreckten Arm verhungern lassen könnte. Wetten das wenn alles
> wieder läuft die Autoindustrie bei den Chipherstellern Abrufe erst nach
> sehr ausgiebigem Abwägen stornieren wird und in Zukunft deutlich höhere
> Preise zahlen wird als bisher? Zumindest bis wieder eine neue Generation
> Einkäufer das Sagen bekommt und das Spiel von Vorne beginnt, die Lehren
> aus der Lopez-Ära haben ja auch nur wenige Jahre gehalten. Was eigentlich
> Alles über die Lernfähigkeit der Industrie sagt.

Ja das kenne ich, die Zulieferer wurden ja teilweise auf den Zehntel Cent ausgereizt.
Dass dann mancher einfach Nein Sagt, ist da die verständliche Folge davon!
Auch jagte und jagt jetzt noch eine Sparwelle die andere!
Einer dieser Sparwellen verdanke ich meine Altersteilzeit, in deren passiven Phase ich bin.
Der Konzern wollte und will immer noch auf Teufel komm raus, Mitarbeiter abbauen!
Dass dadurch viel Wissen und Know how verloren ging und geht, das versteht in der Führungsebene scheinbar keiner!
Wir in der Werkstatt verstanden es jedenfalls nicht!
Da gingen dann viel altgediente und erfahrene Mitarbeiter entweder in Altersteilzeit oder Rente.
Was dann als Ersatz kam, waren meist Jungspunde mit Null Ahnung und ohne Erfahrung!
Früher konnten die "Alten" die Jungen Einlernen, das brach ab einem gewissen Zeitraum völlig weg!
So gesehen, war ich froh in passive Altersteilzeit zu gehen.
Kommende Woche will ich mal unsere alte Werkstatt besuchen, mal wie es da jetzt aussieht uns was ich da für Geschichten höre.

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