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RoyMurphy schrieb am 17.January.2021, 15:20:09 in der Kategorie ot.politik

D. T. auf dem Weg zur Hölle?

> > Als ich heute den Grund für die Vollstreckung der Todesstrafe gelesen
> > habe, war es die Erlösung von einer "angemessenen" Leidenszeit , was
> sogar
> > meinen Groll auf Trump leicht besänftigt hat:
>
> Auf irgendeinem Privatsender gibt es eine Serie wo ein älterer britischer
> Journalist mit Gefangenen im Todestrakt reden darf. Für nicht Wenige wäre
> es eine Erlösung wenn die Todesstrafe endlich vollstreckt würde. Denn die
> sitzen 23 Stunden am Tag über Jahren oder Jahrzehnte in Einzelhaft mit
> minimalen sozialen Kontakten. Interessanterweise sehen einige davon diese
> Strafe sogar als korrekt an, die Todesstrafe nicht die jahrelange
> Isolation.
> Ob die Todesstrafe angemessen ist? Im Kern ist eine Verurteilung über 99
> Jahre oder mehr auch nichts Anderes. Man kann über die Strafhöhen in den
> USA diskutieren, die sind so ziemlich das Gegenteil unserer Kuscheljustiz.
> Aber was dort gut ist ist das Intensivtäter dort keinen Mengenrabatt
> bekommen wie Hier sondern die Jahre für jeden Tat aufaddiert werden. Ein
> Klar wäre dort mit 9 Morden und zig Gewaltverbrechen nicht nach 26 Jahren
> entlassen worden, alleine die Morde hätten dafür gesorgt das er den Knast
> erst wieder in einer Kiste verlässt.
>
> Wie dem auch sei, bevor in den USA ein Todesurteil vollstreckt wird sind
> noch diverse Berufungsverfahren und Prüfungen vorgeschaltet und erst wenn
> alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind kann man beim Gouverneur oder eben
> Präsidenten ein Gnadengesuch einreichen, sozusagen als letzte Instanz.
> Aber was soll diese Person machen wenn zig Juristen nichts am Urteil
> auszusetzen hatten? Eine Zwickmühle. Und ob eine Umwandlung in eine
> lebenslange Haftstrafe die in den USA ja tatsächlich bis zum Tod geht bei
> den dortigen Haftbedingungen besser ist als die Vollstreckung des Urteils?
> Dagegen ist eine Sicherheitsverwahrung in Deutschland geradezu ein
> Kuraufenthalt. Das Kernproblem ist halt was eine gerechte Strafe sein soll
> und was man mit Straftätern machen soll bei denen man geradezu zu 100%
> vorhersagen kann das er nach der Entlassung sehr schnell wieder zum
> Vergewaltiger oder Mörder wird.

Das treibt einen schon um, auch wenn draußen schönstes Winterwetter mit sanftem Schneefall herrscht - oder gerade in solch stimmungsvoller Umgebung?
Einziger Trost eigentlich - ohne christliche Gesinnung bemühen zu müssen - dass zwischen Affekt/Fahrlässigkeit/Notwehr und Strafmündigkeit/Veranlagung/Vorsatz/Zurechnungsfähigkeit juristisch unterschieden wird und die Todesstrafe erst verhängt wird, wenn alle Rettungsseile reißen. Dass damit wegen der vielen Wenns und Abers auch nach Rechtskraft des Urteils noch Jahre der Haft in der Todeszelle in Detailermittlungen und Gutachten investiert werden, zeigt deutlich das Paradoxon zwischen Schuld und Sühne, Recht auf Leben und "Gottes Strafe" bei den Beteiligten.
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