> So sah das zu meiner Musterungszeit noch aus:
>
> Zitat:
> "Die Schmuddelkinder der Bonner Republik: Kriegsdienstverweigerer vor 1968
> Bis 1968 war Wehrdienstverweigerung ein völlig randständiges
> gesellschaftspolitisches Thema. Für die meisten jungen Männer war es die
> Norm, ihren Dienst in der neu aufgebauten Bundeswehr zu leisten. Die
> wenigen Tausend, die jedes Jahr ihr grundgesetzlich verbrieftes Recht auf
> Kriegsdienstverweigerung in Anspruch nahmen und lieber Zivildienst leisten
> wollten, galten dagegen als gesellschaftliche Außenseiter."
Zu meiner Zeit, 1986, war es schon etwas moderater. Ich musste allerdings noch eine ausführliche schriftliche Begründung abgeben, was meine beiden Söhne nicht mehr mussten. Am Ende der Musterung stand ich vor einem Offizier (o.ä.), der auf einem erhöhten Podest saß, auf mich herabblickte
, und noch einmal versuchte, mir "ins Gewissen" zu reden.
Als meine Begründung führte ich die Erzählungen meiner Großeltern aus.
Großeltern 1 wurden während der
Operation Gomorrha in Hamburg ausgebombt und mussten unzählige verbrannte Leichen auf den Straßen ertragen.
Großeltern 2 flüchteten aus Frankfurt/Main in ihre ländliche Heimat in Osthessen und kamen damit der Zerstörung Frankfurts gerade noch rechtzeitig zuvor.