Timbatuku schrieb am 09.December.2018, 12:02:12 in der Kategorie ot.politik
AKK
Die Berichterstattung zum CDU-Parteitag wird langsam bizarr. Verschwörungstheorien kommen auf. Angeblich sei das Mikrofon während der Rede Merz' gedimmt worden, weshalb seine Stimme nicht so kräftig klang. Deswegen hätte er verloren. Ernsthaft? Selbst wenn es wahr wäre, ich hätte geglaubt, es käme auf Inhalte und nicht auf Lautstärke an.
Andere schreiben, die CDU sei nun "tief gespalten". Sicher, das Ergebnis war knapp, aber hätte der Favorit der Wirtschaftsliberalen die Stichwahl für sich entschieden, wäre es ebenfalls kein einstimmiges Votum, sondern eine genauso knappe Entscheidung gewesen, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen. Und dann, so mag man schlussfolgern, wäre die CDU nicht tief gespalten gewesen? Was für ein Quatsch! Mir kommt es so vor, als hätte die CDU unter den langjährigen Vorsitzenden Kohl (25 Jahre) und Merkel (18 Jahre), wo niemand außer dem Vorsitzenden was zu sagen hatte, die demokratischen Spielregeln verlernt. Wahlen sind Wahlen, und auch eine knappe Entscheidung ist eine Entscheidung, die man akzeptieren muss.
Es wurde unter anderem auch von Parteiaustritten nach der Wahl von AKK berichtet. Wer mit ihrer Wahl nicht leben kann, muss halt austreten. Was ist dabei? Möglicherweise hätte eine Wahl von Merz auch Parteiaustritte zur Folge gehabt, nur eben auf der anderen Seite des Spektrums. So what? Eigentlich keine Meldung wert, wird aber augebauscht wie der Weltuntergang.
Was mir noch auffiel: Besonders der "Spiegel" tut sich mit negativer Berichterstattung zur Wahl von AKK hervor. Früher galt der "Spiegel" als linksorientiertes Blatt. Nun scheint es, als wäre er das ganze Gegenteil. Kommt euch das auch so vor?