> Offensichtlich ist es wesentlich wichtiger, irgendwelche korrekten
> Maßangaben zu kennen, als sich zu fragen, ob irgendwer mit dem praktischen
> Ergebnis dieser Theorien noch was anfangen kann.

Eine korrekte Maßangabe (egal ob in typografischen Punkt oder Millimeter oder Zoll oder was auch immer) ist Grundlage jeder Theorie. Wie sonst soll man miteinander vergleichen, was brauchbar ist und was nicht? Die Angabe Zeichen x Zeichen ist kein standardisiertes Maß. Bei der Größe eines Raumes sagst du ja auch Meter x Meter und nicht Stühle x Stühle.

> Meine Lesebrille ist vor etwa einem Monat angefertigt worden. Ich glaube
> nicht, dass ich da schon wieder eine neue brauche, zumal das Lesen von
> Büchern jetzt wieder klappt.

So krass hatte ich das auch nicht gemeint. Ich entschuldige mich, wenn das falsch rübergekommen ist.

> Und jetzt kommt noch hinzu, dass das Display des Laptops für gewöhnlich
> weiter weg ist als ein Buch, wie wir neulich schon mal angesprochen hatten.

Stimmt. Und das Display eines Desktoprechners ist nochmal weiter entfernt.

> Dann aber wird erstens eine Schrift dieser Größenordnung wieder schwerer
> lesbar, und zweitens hilft die Lesebrille nicht mehr, weil sie für diese
> Entfernung nicht gedacht ist. Vielleicht würde eine Gleitsichtbrille oder
> eine "Multifokalbrille" helfen, aber ich vermute, dass ich mit diesen
> Brillen große Probleme hätte.

Von einer Gleitsichtbrille kann ich dir nur abraten, jedenfalls für den PC-Arbeitsplatz. Das ist ja der Grund, warum ich mir für den PC eine spezielle Brille fertigen ließ. Gleitsichtbrillen haben je nach Qualität im Nahbereich nur einen relativ schmalen Streifen, durch den man scharf sehen kann. Näheres erklärt der Optiker. Bei einem breiteren Monitor wie z.B. einem 27-Zöller bist du dann nur noch mit dem Kopf am wackeln. Nur mit den Augen hin und her geht nicht, wegen dem erwähnten schmalen Streifen der Brille. Das ist nervig und anstrengend, umso mehr wenn man wie ich zwei Monitore nebeneinander angeschlossen hat.

> Eine Brille speziell für den
> Monitorabstand hingegen - das kann man vergessen. Ich habe in den
> vergangenen Tagen so oft den Platz, an dem ich was eingeben und/oder Lesen
> musste, wechseln müssen, dass ich dabei 3-5 verschiedene Entfernungen zum
> jeweiligen Monitor hatte.

Nun ja, musst du selbst wissen. Ich halte es immer noch für die beste Lösung. Die verschiedenen Entfernungen sind zwar nicht so optimal, aber es ist möglich, den Mittelwert zwischen dem kürzesten und längsten Abstand als Kompromiss zu wählen. Meine Alltagsbrille (Gleitsicht) ist auch so ein Kompromiss. Aufgrund sehr schwankendem Blutdruck habe ich täglich andere Werte. An drei aufeinander folgenden Tagen hat der Optiker beim Sehtest drei unterschiedliche Werte ermittelt. Da bliebt nichts übrig als den Mittelwert als Kompromiss zu wählen. Ich komme damit gut klar.

> Ich habe mehr und mehr den Eindruck, dass es in der Gesellschaft üblich
> geworden ist, Probleme auf den Einzelnen abzuschieben, da wundert es mich
> nicht, dass auch hier keine Motivation da ist, mal den anderen Weg
> einzuschlagen.

Nun ja, die kapitalistische Ausrichtung aller westlichen Gesellschaften und zunehmend auch aller anderen bringt das mit sich. Gewinnoptimierung ist ein Begriff, der dir bekannt sein dürfte. Entwicklung und Produktion soll möglichst wenig kosten, damit der Gewinn gesteigert werden kann. Es ist ja völlig logisch, dass es wesentlich günstiger ist und damit auch gewinnbringender ist, ein Produkt zu entwickeln, was den Bedürfnissen der meisten gerecht wird, ohne dabei Einzelschicksale zu berücksichtigen. Das merkt jeder, der Sonderanfertigungen braucht, am Preis. Dass dich das ärgert, wenn gerade auf dein Bedürfnis keine Rücksicht genommen wird, kann ich sehr gut verstehen. Geht mir ja nicht anders bei Dingen, die ich gerne anders hätte als der Mainstream. Das wird sich aber wohl nicht ändern lassen.