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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 11.October.2018, 18:22:04 in der Kategorie pc.windows

Die Intel-Grafik hat mit dem Riesenärger nix zu tun!

> Habe soeben die Meldung, dass ein Update ansteht mit Neustart-Aufforderung.
> Dachte, das wäre gestoppt worden. Und mein Laptop HAT integrierte
> Intel-Grafik und Sound.

Die Intel-Grafik hat mit den großen Problemen des Win10-Updates wohl nichts zu tun. Die Datenverluste einiger Betroffener haben wahrscheinlich eher mit verschobenen benutzerspezifischen Ordnern zu tun.

Warnung: Dieses Posting ist baeuchlein-typisch mit nicht zu unterschätzender Länge sowie der Formulierung meiner eigenen Meinung ausgestattet. You have been warned...!

Der Bericht der PC-WELT führt in die Irre. Der liest sich so, als habe die Intel-Grafik was mit den großen Problemen des Win10-1809-Updates zu tun. Tatsächlich aber ist ein Teil der großen Win10-Update-Probleme wohl damit verbunden, dass Benutzer Ordner wie "Eigene Dateien" oder irgendwas mit eigenen Dokumenten woanders hin verschoben haben. Die PC-WELT hat das in einem anderen Artikel dann auch anders dargestellt, aber leider den ursprünglichen Artikel nicht angepasst.

Eine kurze Beschreibung der Situation liefert hier heise.de. Mehr ins Detail geht's dann in den Foren auf heise.de, dabei fasst es vermutlich dieser Forenbeitrag recht gut zusammen. Microsoft erklärt das hier in längerer Form, aber komplett auf Englisch.

Etwas mehr über das "Drumherum" schreibt der auch hier im Forum nicht ganz unbekannte Günter Born dazu. Dieser Blogeintrag fasst wohl den derzeitigen Stand der Entwicklung einigermaßen gut zusammen; insbesondere der Abschnitt "Die ausführlichere Erklärung Microsofts" führt wohl die wichtigsten Gründe für den Datenverlust und das Stoppen des großen 1809-Updates auf. Der "Kommentarteil" ab "Meine 2 Cents: ..." ist zwar vielleicht etwas harsch formuliert, erscheint mir grundsätzlich aber richtig: Das Tempo ist zu hoch bei MS.

Gehen wir nun mal zu meinem Kommentar diesbezüglich über. Den schreib' ich übrigens, ohne Win10 bisher jemals selber benutzt zu haben. Wer glaubt, das disqualifiziere mich für Kommentare dazu, der kann an dieser Stelle auch aufhören zu lesen.

Wer nun meint, mit Linux statt Windows 10 wär' das alles nicht passiert und so, dem möchte ich auch mal gleich den Wind aus den Segeln nehmen. Wie bei Windows ist auch da anscheinend die Meinung verbreitet, man müsse Dinge auf die Menschheit loslassen, die nicht so richtig getestet sind, weil "man das alles eben nicht mehr testen kann". Beispielsweise kann man das in einem Video-Podcast sehen, den die Leute von heise.de im Mai produziert haben. Deren "c't Uplink" (z.B. hier) wirft zwischen Minute 22 und 30 mal einen Blick auf die Behandlung von Fehlern im Linux-Kernel. Auch da kommt dann 1-2mal die Meinung vor, "das kann man nicht testen", also müsse man es irgendwem (aber wohl nicht allen Benutzern) quasi ungetestet "vorsetzen". Es scheint sich dabei um einen reduzierten Kreis von Benutzern zu handeln, ähnlich wie bei MS' "Insider-Programm", oder wie das heißt. Und über Probleme der Softwarehersteller, richtig auf Fehler-Rückmeldungen zu reagieren, wird sowohl bei jenem Linux-Podcast gesprochen wie auch in einigen Postings darüber, dass die Datenverluste in Windows 10 eben schon im Juni/Juli gemeldet wurden, aber aus einigen Gründen nicht zum Tritt auf die Bremse führten.

Angesichts dessen, dass Linux (z.B. auch als "Android") in diversen Geräten werkelt, über deren Betriebssystem sich die meisten Benutzer kaum Gedanken machen, warte ich da nur drauf, dass da mal der große Knall kommt, weil irgendwas zuwenig getestet wurde.

Was sich daraus dann ergeben wird, können wir auch schon seit dem angekündigten Ende von Windows XP sehen: Viele Leute wollen das alte System dann immer weiter benutzen, weil es ja einfach funktioniert - eine Ansicht, die oft auch gar nicht völlig falsch ist: Hier im Hause laufen auch noch zwei PCs mit XP, und noch sind die großen Schreckensszenarien mit Virenbefall noch und nöcher usw. ausgeblieben. Nein, es sind nicht meine PCs, die damit laufen - jegliches Gejammer in der Richtung könnt ihr - denn das hier wird ja nicht nur Peggy lesen, schätz' ich - mir ersparen...

Funktionieren tut "das alte Zeug" in der Tat noch, aber keiner weiß, wie lange noch. Insofern ist ein uraltes Betriebssystem für mich auch nur in gut abgesicherten Nischenfällen ein Thema, sonst mach' ich das lieber nicht. Der Rest der Welt z.T. schon.

Wenn sich die Software-Produzierer nicht bald was einfallen lassen, um der andauernden Updateritis mal engegen zu wirken, ersaufen wir irgendwann in Bugs, die man durch nicht ausreichendes Testen und Nacharbeiten nun mal an der Backe hat. Und die oft unzureichenden Gegenmaßnahmen der "gewöhnlichen Sterblichen", die dann altes Zeug halt so lange (und ohne weiteres Nachdenken) nutzen, bis es auseinanderfällt, werden dann ihr Übriges tun.
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