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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 28.August.2018, 13:35:19 in der Kategorie ot.kultur

Nehmen wir lieber den richtigen "Angriffspunkt": Meinungsäußerungen!

> Wenn sich Meinungsfreiheit und Meinungsäußerung gegen geltendes Recht und
> zivilisierten Umgangston richtet, hab ich bauchweh.

Vergiss das mit der Meinungsfreiheit - es lässt sich nicht kontrollieren, welche Meinung jemand wirklich hat. Man kann durch Meinungsäußerungen zwar Schlussfolgerungen ziehen, aber ganz sicher sind die auch nicht.

Meinungsäußerungen hingegen können ggf. bestraft werden, v.a. wenn sie zu etwas anstiften. Daher sind sie auch gefährlicher, denn ohne sie bleibt ein Idiot mit einer bekloppten Meinung ein einzelner Idiot, und ist dadurch nur wenig schädlich. Und eine Meinungsäußerung eines Bundestagsabgeordneten, also eines Politikers und damit im Vokabular der Wissenschaft eines Multiplikators - weil seine Meinung gute Chancen hat, nach einer Äußerung in vielfacher Weise von Anderen angenommen zu werden -, ist, wie du schon sagtest, nicht so trivial. Das wird mehr wahrgenommen als das Gelalle eines Besoffenen, auf das ggf. kaum einer hört. (Wenn überhaupt - einst sah ich einen Alkoholisierten, der ein intensives Gespräch mit einer Mauer führte. :-P)

Also, konzentrieren wir uns lieber auf die Meinungsäußerungen als die Meinungen und die Meinungsfreiheit. Da kann man solche politischen Vollpfosten auch wirklich dran packen, wenn man Glück hat. Ich hoffe mal, jener spezielle Genießer der (fast) freien Meinungsäußerung bekommt bald mal gezeigt, was das "fast" in meinem Satz bedeutet. Heinis wie den braucht die Welt nicht, nicht mal als abschreckendes Beispiel - dafür haben wir die Geschehnisse der Nazizeit und manch anderer menschlicher Exzesse. Einigen muss das wohl erneut vor Augen geführt werden.

Das mit dem "zivilen Umgangston" ist im Übrigen schon mit Billigung vieler Menschen auf breiter Front eingebrochen. "Kasernenhofton" in soldatischem Umfeld soll immer noch normal sein. Und andauernd, wenn in Radio und Fernsehen wieder mal von Leuten die Rede ist, die unter schlechten Bedingungen tätig sind und wo meistens auch "händeringend" nach "Fachkräften" gesucht wird (Hotel-und Gastgewerbe z.B.), kommt wie selbstverständlich das Geseier, dass in diesem Gewerbe ein "ruppiger Umgangston" normal sei, mit der stillschweigenden Aussage, das müsse ein Arbeitender halt mitmachen. Ich würde da gerne mal fragen, ob dieser Umgangston auch im Umgang mit den Kunden normal ist...

Nein, den Umgangston haben nicht nur die Rechten "versaut". Genauso wie die AfD nicht alleine für fremdenfeindliche Umtriebe in Deutschland verantwortlich ist. Die AfD surft nur auf der Welle, die schon vorher durch andere Leute und Ereignisse in der Bevölkerung aufkam. Ich habe es 2015 selber gesehen, als in anderen Foren im Internet fremdenfeindliche Äußerungen nicht nur zunahmen, sondern auch noch durch positive Bewertungen massenhaft "geadelt" wurden. Das war einige Zeit vor jenem Spruch von Frau Merkel, der so vielen sauer aufstieß: "Wir schaffen das!" Erst da ging es so richtig los mit der AfD, weil die ab dann eine Welle der Fremdenfeindlichkeit in der Bevölkerung genauso ausnutzen konnte wie die IMHO unglücklich gewählten und leider viel zu spät und zu undeutlich erklärten Worte Merkels.

Na, mal sehen. Hoffentlich merken bald mal die richtigen Leute, dass es so nicht weitergehen darf - weder in Sachsen noch sonstwo in Deutschland.
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