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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 27.August.2018, 23:37:34 in der Kategorie pc.windows

Und nun noch ein Nachschlag: Win98SE & ATI Radeon, u.a. ...

Ich habe, angeregt durch das erste Posting, auch mal etwas mit einem uralten Sack Rechner herumexperimentiert. Dieses inzwischen eher als "rechenfähiger Türstopper" :devil: bezeichenbare Gerät ist etwa 17 Jahre alt und somit bestens geeignet für Windows 98SE. :grins: Die ganzen Pornobilder mehr oder minder schönen Grafiken werden durch eine ATI Radeon 9250SE auf den Monitor geschubst.

Im Vergleich mit Fabians nVidia-Karte sieht man hier schon mal, dass damals die Hersteller die Feinheiten der "Multi-Monitor"-Sachen jeweils in Eigenregie angingen. Die ATI-Treiber haben sich anders verhalten als ich Fabians kurzem "Danke, hat geklappt"-Beitrag unten über die nVidia-Treiber entnehmen konnte.

Die ATI-Treiber hatten Anfang der 2000er Jahre die blöde Angewohnheit, einige Dinge (insbesondere bezüglich der Bildwiederholfrequenz) automatisch zu regeln und den Benutzer dabei bloß nicht an die Einstellungen 'ranzulassen. Insbesondere wurde mit VESA-DDC (die Abfragemöglichkeit für "Plug&Play-Monitore") herumgegurkt bis zum Geht-nicht-mehr... und wenn das nicht ging, machten ATI-Treiber trotzdem, was sie wollten. So kann ich z.B. 800x600 auf einem bestimmten Monitor (bzw. eigentlich ein alter Fernseher mit VGA-Analog-Anschlussmöglichkeit) nicht nutzen, weil ATI 60 Hz statt 56 Hz (der ursprüngliche Standard für diese Auflösung) einstellt. Kann man zwar umstellen, aber nur, wenn man bei 800x600@60Hz überhaupt ein Bild sieht... :uuuh:

Auch sonst war das Ganze sehr hakelig. Welcher Monitor der primäre und welcher der sekundäre sein soll, musste man irgendwo in den vielen Treibermenüs einstellen, Windows machte das nicht. Es war auch empfehlenswert, zunächst mal den "Desktop" auch auf den zweiten Bildschirm zu "erweitern", denn sonst gab es nur auf dem primären Monitor ein Bild. Und es konnte passieren, dass Windows oder der ATI-Treiber plötzlich entschieden, auf dem Monitor ohne Bild die Einstellmenüs anzuzeigen... :gaga:

Man musste sich auch gut überlegen, wo man denn z.B. die Auflösung für einen der Monitore einstellt. Das konnte man mit Windows oder auch dem ATI-Treiber machen. Windows bot weniger Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen, dafür funktionierten die aber auch fast immer, und wenn nicht, wartete man halt 15 Sekunden, bis die Einstellung automatisch zurückgenommen wurde. ATI hingegen erlaubt mehr Modi, aber wenn man Pech hatte, sah man dann auf einem Monitor nix mehr (weil der den Modus nicht konnte), hatte auf diesem aber die Einstellungen in den Menüs vorzunehmen. Dann war Game Over, und man durfte ein altes Backup des Windows' zurückholen. Woraus folgt, dass man gefälligst vor allen Experimenten ein solches Backup anlegen sollte, da man ansonsten womöglich nach einem Experiment im Rektum gekniffen ist. :devil:

Ich habe bei dieser und anderen Gelegenheiten auch mit meinem relativ aktuellen, d.h. 5 1/2 Jahre alten, Notebook herumexperimentiert. Dessen CPU-interne Intel-Grafik ist mit ähnlichen Problemen garniert. Auch da sollte man bei vielen Experimenten, insbesondere in den Treiber-Menüs von Intel, erst ein Backup anlegen, bevor man herumfummelt. So manche Einstellung in den Menüs lässt sich evtl. nicht mehr zurücknehmen, keine Ahnung warum. Und auch hier fummeln irgendwelche, z.T. auf VESA-DDC beruhenden, Automatiken einem in den Angelegenheiten herum, wie ich mit einem DDC-fähigen und einem zweiten, durch einen Defekt nicht mehr DDC-fähigen, VGA-Kabel herausfand. Weitere Komplikationen treten auf durch den alten Fernseher, der nur ganz bestimmte Modi anzeigen kann, sowie die Grafik-Hardware, die zwar drei Monitorausgänge ansteuern kann, aber zwei davon nur über einige gemeinsam genutzte Bauteile. Das Ergebnis davon ist ein ziemliches Chaos.

Unter Linux sah es übrigens kaum besser aus. Die Details erspar' ich uns jetzt mal. BIOSse spielen in einer ähnlichen Kategorie, bloß kann man da dann als Benutzer so gut wie gar nicht mehr eingreifen. Wofür man das braucht? Zum Beispiel, um den Bootmanager so einzustellen, dass man überhaupt sehen kann, welches Betriebssystem man zum Booten auswählt... :grins:

Fazit: Wer sowas selber machen will (egal ob mit alter oder neuer Hardware), sollte vorsichtshalber ein Backup anlegen, und sowieso auf unangenehme Überraschungen gefasst sein. Es würde mich zwar nicht wundern, wenn viele Mehrfachmonitornutzer solche Probleme nie hatten, alldieweil der von mir genutzte Analog-VGA-Anschluss ja mittlerweile von Herstellern immer mehr in die "Schmuddel-Ecke " abgeschoben wird... aber wenn doch: Ich hab' euch gewarnt! :teufel:
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