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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 05.January.2018, 01:16:22 in der Kategorie pc.windows

Mehr Rätselhaftes: "Partitionieren" von CDs und DVDs

> Wobei sowas wie Partitionieren gibts bei CDROM tatsächlich. Es gab ja mal
> Datenträger, die auf einem Windows anderen Inhalt anzeigten als auf einem
> Mac. Das wurde mittels Multisession gemacht, ich meine, ich mein Exemplar
> von Myst ist so eine CDROM.

Das geht auch ohne Multisession und lediglich mit drei Inhaltsverzeichnissen. Wenn ich CDs (nicht DVDs!) mit Linux brenne, lasse ich ein ISO-9660-konformes Inhaltsverzeichnis drauf schreiben, dann eines mit zusätzlich den "Rock Ridge Extensions" (erkennbar an einem Verzeichnis "rr_moved" im Hauptverzeichnis der CD), und außerdem noch ein Joliet-Inhaltsverzeichnis für Windows-kompatible "lange Dateinamen". Linux wertet "Rock Ridge" aus, Windows nimmt Joliet, und uraltes MS-DOS stützt sich auf ISO9660 "ohne alles" (ist auch "Fallback" für die anderen zwei Systeme). Oft ist ISO9660 von den anderen leicht unterscheidbar (es hat nur "8.3-Dateinamen"). Die Unterscheidung zwischen "Rock Ridge" und "Joliet" sieht man hingegen oft nur, wenn man z.B. unterbindet, dass "Hilfsdateien" namens TRANS.TBL ins Joliet-System geschrieben werden. Bei "Rock Ridge" müssen sie drin sein, bei ISO9660 sind sie meistens auch zu sehen. Und man kann außer TRANS.TBL u.U. noch andere Dateinamen vom Eintragen ins Joliet-System ausnehmen, was dann noch mehr Unterschiede beim "sichtbaren" Inhalt der CD erzeugen dürfte. Habe ich aber nicht ausprobiert, mich interessierte immer nur das TRANS.TBL, das in Joliet unnötig ist. Ach ja, die maximale Länge von kompletten Pfad- und Verzeichnisnamen ist bei Joliet auch kürzer als bei "Rock Ridge", wie ich schon ein paar Mal erleben durfte.

Das Standard-Brennprogramm für CDs konnte zumindest vor einigen Jahren auch eine Hybrid-CD brennen (vorbereitet durch ein anderes Programm, genisoimage), die zusätzlich zu den oben schon genannten Inhaltsverzeichnissen irgendwie auch noch HFS (für Macs) an Bord hatte. Habe ich aber nicht ans Laufen gekriegt, also vergaß ich den Krempel zügig wieder.

Und dann hat Microsoft denselben Trick in Grün mal bei der schon mal von mir erwähnten Installations-DVD von Win7 x86 angewandt. Ein zum Booten und Installieren geeignetes UDF-Dateisystem sowie ein ISO9660-System mit lediglich einer README-Datei sind drauf. Die README-Datei sagt sinngemäß aus, "mit deinem Rechner geht das nicht, ätsch!". In meinem Fall las ein altes BIOS dann nur diesen Teil, so dass der Rechner nicht mal testweise Win7 kriegte. Ein moderner Rechner hingegen "sah" auch beim Booten von DVD das UDF-System und wollte gleich loslegen mit der Installation.

Ob diese DVD mit zwei Inhaltsverzeichnissen oder mit zwei Dateisystemen gemacht wurde, weiß ich nicht, aber da UDF ja wohl ein Dateisystem ist, spricht einiges für zwei getrennte Dateisysteme auf dieser DVD. Obwohl, andererseits erwähnte der deutsche Wikipedia-Artikel zu UDF irgendeine Möglichkeit, beides zusammen zu frickeln. Muss auch gehen, meine selbstgebrannten DVDs haben ja auch Inhaltsverzeichnisse "für" UDF und ISO9660, aber sind mit 4,7 bzw. 8 GByte Daten belegt. Da kann es ja nicht sein, dass zwei komplett verschiedene Dateisysteme drauf sind. Die DVD müsste dann ja zweimal dieselben Daten enthalten und wäre dann auf die Hälfte der oben genannten Kapazitäten beschränkt... :kratz:

Alles nicht so einfach wie gedacht, wenn man nur genau genug hinschaut.
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