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#410989 Na ja, die kochen auch nur mit Wasser. Ich zerleg' das mal... (pc.linux)

verfaßt von neanderix, 16.04.2017, 13:10:47

> Das Beispiel mit dem Fernsehsender, dem das Windows-10-Update in die
> Wettervorhersage hinein grätschte, ist mindestens anderthalb Jahre her,
> soweit ich weiß. Seitdem sind mir keine solchen Dinge abseits der
> Privatleute mit Windows 10 mehr bekannt geworden. Offenbar haben alle
> möglichen Fernsehsender es irgendwie geschafft, das umzustellen, ohne dass
> irgendwer gemeldet hätte, dass viele Sendeanstalten nun von Windows
> weggingen und Linux einsetzten. Anscheinend kann man dieses Problem auch
> anders in den Griff kriegen.

Einer Arbeitskollegin ist vor drei wochen das W10-Update mitten in einer Schulung in eine Demonstration reingegrätscht - nein, sie hatte keine Chance, das Update zu verschieben, diese Option wurde gar nicht erst angeboten.
Nun, reingerätschen in einer Mitarbeiterschulung ist eine Sache - richtig böd wird das, wenn es bei einer Präsentation vor den Firmenpräsidenten passiert ... danke, Microsoft, dass wir Updates nicht mehr verschieben dürfen :(, schliesslich weisst du, was zu jeder Zeit für uns am besten ist...

> "Fakt 2": Windows wird mit der Zeit immer langsamer. Nun ja, da ist zwar
> schon etwas dran, aber erstens kann man auch beim Windows diesem Vorgang
> etwas entgegen setzen, und zweitens lässt sich ein alternder Rechner auch
> nicht ewig mit den neuesten Linuxen für alle möglichen Aufgaben benutzen.

Missverständnis: dort ist gemeint, dass dasselbe installierte Windows über die Jahre immer langsamer wird.
Irgendwann hilft dagegen nur noch eines: neu aufsetzen.

Das ist mir bislang bei linux noch nicht untergekommen.

> Mein "Zweitrechner" ist aufgrund des Ablebens mehrerer älterer PCs nun ein
> alter Sack aus dem Jahr 2001, und der ist auch unter modernen
> Linux-Varianten nicht mehr für's Surfen im Internet oder auch nur das
> Benutzen von Office geeignet. Er ist dafür zu lahm und hat zuwenig RAM.
> Lässt sich auch bei dem alten Kasten nicht mehr ändern. Immerhin, andere
> Aufgaben (z.B. Tonaufnahmen und Soundbearbeitung) kann er noch erledigen
> und dank des Linux' auch die Ergebnisse mit dem Win7-Rechner im anderen
> Zimmer austauschen, aber Wunder kann man von so einem alten Rechner auch
> nicht mehr erwarten.

Eine Distri wie Debian würde ich auf so einer kiste auch nicht installieren wollen. Aber mit einem Edubuntu oder mit Xubuntu würde ich es schon versuchen - und wenn alle Fäden reißen gibt es noch Slackware oder Gentoo :D
Hier dann sogar die drastische Variante: selbstkompilierter Kernel - in dem nur das drin steckt, was wirklich nötig ist.
Und auf einmal empfindet man so eine alte Kiste als "rasend schnell"

> Ich könnte natürlich ein 10 Jahre altes Linux auf dem Ding installieren,
> das liefe dann schneller.

Oder den Kernel selbst kompilieren und nur das reinpacken, was wirklich nötig ist.


> "Fakt 3" behauptet, bei Linux brauche man nicht so oft Hardware zu ersetzen
> wie mit Windows. Ist ähnlich wie "Fakt 2", es stimmt nur bedingt und ist
> irgendwann auch nicht mehr zu halten. Es ist allerdings wahr, dass man bei
> Linux meistens noch etwas länger ein aktuelles Betriebssystem auf alter
> Hardware laufen lassen kann, jedoch muss man bestimmte Funktionalität
> irgendwann einfach weglassen. Sind RAM, Prozessor und Grafikkarte zu alt,
> dann ist irgendwann kein vernünftiges Arbeiten mit der grafischen
> Benutzeroberfläche mehr möglich.

Hier kommt es darauf an, was du unter "der grafischen Oberfläche" verstehst? KDE? Gnome? diese beiden sind für einen altrechner zu "wuchtig", da gebe ich dir recht. Aber ein LibreOffice läuft auch unter XFCE...

> Man kann Linux dann zwar noch in einem nur
> mit Text arbeitenden Anzeigemodus benutzen, aber Grafikbearbeitung z.B. ist
> dann erledigt auf dem alten Hündchen. Mein "alter Sack" bewegt sich
> allmählich in diese Richtung; selbst Textverarbeitung mit Libre Office ist
> auf dem Ding kaum noch sinnvoll möglich.

Aber mit LaTeX *g,d &r*

> "Fakt 4": Diese bekannten Hansel haben's auch schon gemacht. Ja, schön -
> ich persönlich nutze Linux ja auch schon. Aber was läuft da
> eigentlich jeweils mit Linux? Wirklich alles, was die Betreffenden
> jeweils mit Computern machen? Und warum steht auf dieser "Fakten"-Seite
> nicht, dass die Stadt München gerade ihr "LiMux"-Projekt einstampft?
> Dabei sollte die Verwaltung komplett auf Linux umgestellt werden, das hat
> aber nicht funktioniert. Soweit ich es mitgekriegt habe, ist es so, dass
> wichtige Linux-Programme (vermutlich v.a. Libre Office) die Standardformate
> von Windows-Programmen doch nicht so toll und fehlerfrei öffnen konnten,
> wie das von manchen Linux-Nutzern immer behauptet wird. Kann ich auch
> bestätigen; das Libre Office bei dem von mir genutzten Linux versaut seit
> einiger Zeit bei eingelesenen Word-Texten und anschließendem Abspeichern im
> gleichen Format (allerdings RTF und nicht DOC/DOCX) stets die Umlaute und
> murkst auch irgendwie an der Schriftart herum. Kann man vergessen.

Äh ... das LiMux jetzt eingestampft wird, hat rein politische Gründe, keine sachlichen.
Für den derzeitigen Münchner OB ist Windows das einzig wahre Betriebssystem und MSO die einzig wahre Office-Suite, basta.(1)
Dass es noch nicht überall rund lief - geschenkt, das war allen beteiligten bekannt und es war vom Start weg klar, dass man durchaus 10++ Jahre rechnen musste, bis es soweit sein würde.


> Beispielsweise murkst die von mir benutzte
> Distribution bei vielen sich bietenden Gelegenheiten sinnlos an
> Installationen von Windows herum (z.B. durch unnötiges Herumfummeln an den
> Partitionen von Windows), in den meisten Fällen sogar ohne jegliche
> Rückmeldung an mich.

Dann machst du was falsch bzw. hast was falsch eingestellt. Normalerweise fummeln Linux-Installationen nirgends dran rum, schon gar nichts selbständig und im Hintergrund.

> Windows-Administrator, und die wurden mit den folgenden Windowsen weiter
> ausgebaut. Dass viele Leute speziell unter XP doch ein uneingeschränktes
> Benutzerkonto benutzten, hat nicht damit zu tun, dass XP es nicht anders
> erlauben würde, sondern damit, dass man es den Leuten nicht ausreichend
> beigebracht hat, was das für Vorteile hat.

Vorallem damit, dass "die leute" diese Trennung shclicht nicht wollen. Wenn ich Bekannten ein Windows mit getrenntem Anwender- und Adminkonto eingerichtet hab dann hiess es nach einiger zeit immer "kannst das nicht umstellen, ich will nicht immer wechseln müssen, wenn ich was installieren will" - meine Warnungen wurden immer in den wind geschlagen.
Allerdings hab ich mich dann, wenn sie jammernd kamen weil sie sich was eingefangen hatten auch geweigert, das in Ordnung zu bringen.

> Außerdem fluche ich bei Linux deutlich öfter über die
> "Berechtigungsscheiße". Dadurch, dass Zugriffsrechte unter Linux meistens
> zunächst restriktiver gesetzt werden als unter Windows, und dadurch, dass
> (meiner Meinung nach) weniger Mechanismen zum Erleichtern des Umgangs mit
> diesen Problematiken unter Linux vorhanden sind, lässt Linux bei mir
> deutlich häufiger irgendwas nicht zu, was vielleicht sicherheitstechnisch
> problematisch sein kann, in der Realität aber die Benutzung unnötig
> erschwert. Als 08/15-Benutzer unter dem von mir genutzten Linux darf ich
> das System nicht herunterfahren, darf die Druckereinstellungen nicht
> ändern, darf u.U. keine Netzwerkverbindungen zu anderen Rechnern
> "aufmachen" und auch viele USB-Geräte (z.B. Scanner!) nicht benutzen. Darf
> alles nur der Administrator. Spätestens beim USB-Scanner ist das einfach
> nur noch Schwachsinn.

Ebenso darf nur der Admin das optische Laufwerk oder eine ext. HDD benutzen. Und?
Fügst du alle user, die all das können sollen, einer entsprechenden Nutzergruppe hinzu, das wars.

> Es ist wohl eher so, dass man für Probleme unter Linux nicht so viel
> Unterstützung kriegt wie im Falle von Windows.

Bekommst du sehr wohl. nahzu jedes PC-Forum hat heute einen Linux-Bereich.

> Tja, unter Linux ist Thunderbird auch eines der bekanntesten
> Mail-Programme. Outlook in welcher Form auch immer gibt's da zwar nicht
> (außer per Windows-Emulator vielleicht), aber dafür auch nicht unendlich
> viele Alternativen.

ich frage mich nur, warum soviele auf Outlook geradzu "schwören". Outlook ist für mich bei weitem nicht da "Gelbe vom Ei" um das mal höflich auszudrücken, es kann dafür zu vieles nicht, was ein guter mailclient können sollte.

Volker

--
Im übrigen bin ich der Meinung, dass der Gender-Neusprech bekämpft und eliminiert werden muss.

Probleme mit Windows? Reboot
Probleme mit Unix? Be root

 

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