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#447904

RoyMurphy

Tübingen,
14.08.2021, 19:58:40
(editiert von RoyMurphy, 14.08.2021, 19:59:33)

Neuzulassungen stagnieren? (ed) (verkehr.kfz)

Warum wohl? Weil nur noch dringend ein neues Auto benötigt wird, das Carsharing keine Option ist oder weil die Sorge, dass das angesparte "Vermögen" auf der Bank schneller verreckt als in der Wertminderung eines eigenen Kfz, an den Nerven zerrt.

Aktuelle KBA-Zulassungszahlen (Juli 2021)

Or what else?

--
(b)Schwabengruß - https://www.youtube.com/watch?v=toBbW4eTKsA - aus meiner Heimatstadt Esslingen
Reinhard[/b]
------------------------------------------------------------------------

#447907

Hackertomm

14.08.2021, 20:22:23

@ RoyMurphy

Neuzulassungen stagnieren?

> Warum wohl? Weil nur noch dringend ein neues Auto benötigt wird, das
> Carsharing keine Option ist oder weil die Sorge, dass das angesparte
> "Vermögen" auf der Bank schneller verreckt als in der Wertminderung eines
> eigenen Kfz, an den Nerven zerrt.
>
> Aktuelle
> KBA-Zulassungszahlen (Juli 2021)
>
> Or what else?

Komischweise kommen die Autohersteller mit der Produktion nicht hinter her.
Trotz Krise und Chip Knappheit.
Was auch durch die Presse geistert und im Widerspruch zu dem Artikel steht.

Wenn ich von meinem Hersteller ausgehe, da ist mein Neuer schon 2x raus geschoben worden, jeweils 2 Monate,
Zuerst sollte ich ihn im Juni bekommen, dann wurde er auf August geschoben und dann nochmal, diesmal auf Oktober.
Was für mich als Jahreswagenfahrer Probleme mit sich bringt, den der jetzige Wagen wurde schon letztes Jahr von April auf Juni geschoben.
Wenn dass so mit dem Sieben weitergeht, kann ich dann zum Abholen gleich meine Winterräder mitbringen und montieren lassen!
Ich hätte gerne für nächster Jahr ein Hybridmodell, als Nachfolger für den B, den ich im Oktober bekomme, aber das ist auf Grund der hohen Nachfrage nicht lieferbar!
Da könnte ich was die Zeit angeht 2 Monate gut machen, da hier die Haltedauer nur 10 Monate beträgt.
Rein rechnerisch könnte ich 3 Hybride hintereinander nehmen und wäre zeitlich wieder da, wo ich mal angefangen habe, nämlich wieder im April.

--
[image]

#447934

vordprefect

wo karl ruht..,
15.08.2021, 13:05:37
(editiert von vordprefect, 15.08.2021, 13:06:50)

@ RoyMurphy

Neuzulassungen stagnieren? - Wo denn? (ed)

Hi
> Warum wohl? Weil nur noch dringend ein neues Auto benötigt wird, das
> Carsharing keine Option ist oder weil die Sorge, dass das angesparte
> "Vermögen" auf der Bank schneller verreckt als in der Wertminderung eines
> eigenen Kfz, an den Nerven zerrt.

Wenn man die vorläufige Jahresbilanz sieht, wurden 2021 mehr Autos verkauft.
Zitat aus dem gleichen Artikel:

"Die vorläufige Jahresbilanz 2021 ergibt mit rund 1,63 Millionen neu zugelassenen Fahrzeugen bis einschließlich Juni ein Plus von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vergleichszeitraum 2020."

> Aktuelle
> KBA-Zulassungszahlen (Juli 2021)

> Or what else?

Keine Panik. Wenn ich die Staus auf der Autobahn gestern auf der Rückfahrt von Celle nach Stuttgart gesehen habe, dann sind keineswegs weniger Autos unterwegs  :devil: , und die Leute sind im Urlaub (mit dem Auto) und kaufen später oder überlegen noch. Die Neuwagen - und Gebrauchtwagenpreise steigen derzeit.

Gebrauchtwagen teurer wg. Corona [Süddeutsche Zeitung]

Übrigens - wir waren mit einem Carsharing Auto (z. Zt. billiger als Mietwagen) unterwegs..

--
lg,
volker

so long and thank you for the fish >~°>

Meine Fotos

#448084

DUMIAU

22.08.2021, 15:16:27

@ Hackertomm

Neuzulassungen stagnieren?

> Wenn ich von meinem Hersteller ausgehe, da ist mein Neuer schon 2x raus
> geschoben worden, jeweils 2 Monate,
> Zuerst sollte ich ihn im Juni bekommen, dann wurde er auf August geschoben
> und dann nochmal, diesmal auf Oktober.
 ;-) Wäre bei VW fast normal, Bekannter hatte auf seinen Polo fast ein Jahr gewartet, Lieferzeit bei Bestellung 8-12 Wochen.
Aber letztlich kommen die Verzögerungen durchaus vom selbstverursachten Chipmangel. Ganze Werke werden über Wochen oder Monate stillgelegt, bei Mercedes werden aktuell keine Achtzylinder mehr gebaut zugunsten der kleineren Motoren.
Ich wage es zwar zu bezweifeln aber vielleicht lernen die Einkäufer der Autoindustrie das Zulieferer verlässliche Zahlen für den Vorlauf benötigen und ihre Politik Heute komplett stornieren und nächste Woche wollen wir das Vierfache der ursprünglich geplanten Menge in der halben Zeit irgendwann dazu führt das man auf die Schnauze fällt. Letztes Jahr meinte ein Manager eines Chipherstellers das die Autoindustrie zu Dumm sei zu kapieren das Sie mindestens 6 Monate Vorlauf benötigen würden. Und da die Autoindustrie bei den Chipherstellern bestenfalls C-Kunden sind werden sie auch nicht bevorzugt sondern müssen sich einfach in die Schlange der Wartenden einreihen.
Wobei noch was dazu kommt, in China läuft es wohl relativ reibungslos, den es dürfen nur Chips exportiert werden die altuell nicht in China gebraucht werden. In der westlichen Welt wird ja auf die eigene Wirtschaft keine Rücksicht genommen sondern lieber exportiert als die Firmen im Lande vorrangig zu beliefern. Die aktuelle Krise der Autoindustrie ist schlicht selbst verursacht

#448086

Hackertomm

22.08.2021, 15:59:27

@ DUMIAU

Neuzulassungen stagnieren?

> > Wenn ich von meinem Hersteller ausgehe, da ist mein Neuer schon 2x raus
> > geschoben worden, jeweils 2 Monate,
> > Zuerst sollte ich ihn im Juni bekommen, dann wurde er auf August
> geschoben
> > und dann nochmal, diesmal auf Oktober.
>  ;-) Wäre bei VW fast normal, Bekannter hatte auf seinen Polo fast ein
> Jahr gewartet, Lieferzeit bei Bestellung 8-12 Wochen.
> Aber letztlich kommen die Verzögerungen durchaus vom selbstverursachten
> Chipmangel. Ganze Werke werden über Wochen oder Monate stillgelegt, bei
> Mercedes werden aktuell keine Achtzylinder mehr gebaut zugunsten der
> kleineren Motoren.
> Ich wage es zwar zu bezweifeln aber vielleicht lernen die Einkäufer der
> Autoindustrie das Zulieferer verlässliche Zahlen für den Vorlauf
> benötigen und ihre Politik Heute komplett stornieren und nächste Woche
> wollen wir das Vierfache der ursprünglich geplanten Menge in der halben
> Zeit irgendwann dazu führt das man auf die Schnauze fällt. Letztes Jahr
> meinte ein Manager eines Chipherstellers das die Autoindustrie zu Dumm sei
> zu kapieren das Sie mindestens 6 Monate Vorlauf benötigen würden. Und da
> die Autoindustrie bei den Chipherstellern bestenfalls C-Kunden sind werden
> sie auch nicht bevorzugt sondern müssen sich einfach in die Schlange der
> Wartenden einreihen.
> Wobei noch was dazu kommt, in China läuft es wohl relativ reibungslos, den
> es dürfen nur Chips exportiert werden die altuell nicht in China gebraucht
> werden. In der westlichen Welt wird ja auf die eigene Wirtschaft keine
> Rücksicht genommen sondern lieber exportiert als die Firmen im Lande
> vorrangig zu beliefern. Die aktuelle Krise der Autoindustrie ist schlicht
> selbst verursacht

Ja, diese "Just in Time" Philoposie ist von nach Hinten Los gegangen!
Da sind maximal ein paar Tage Vertögerung drin.
Aber nicht mehrere Wochen oder Monate wie jetzt zu Pandemie Zeiten.
Da sind dann fehlende Teile aus Übersee ein voller Schlag ins Kontor!
Bei nahezu jedem Hersteller!
Ich weis aus meinen Lehrlingszeiten ab 1974, was bei uns in Untertürkheim und in den anderen Werken am Neckar entlang produziert wurde.
Da kommt jetzt vieles aus Fernost oder europäischen Fremdherstellern.
Auch gab es damals kaum Qualitätsprobleme, weil auch kaum Elektronik verbaut war.
Heutzutage hat man ja den Eindruck, es ist ein Computer, wo ein Auto drumrum gebaut wurde.
Soll heisen, es ist sehr viel Elektronik verbaut, meist für die heutzutage gerne genommenen Luxus und Komfortfunktionen.
Das sind dann meist genau die Steuergeräte die aktuell fehlen.
Beim B250e dem Hybrid, z.B. das AVACS Modul, dieses Wanrnton Modul für E-Fahrzeuge.
Aber ohne AVACS ist keine Zulassung möglich, da es zur KBA Zulassung des Models gehört!

--
[image]

#448087

DUMIAU

22.08.2021, 16:10:06

@ Hackertomm

Neuzulassungen stagnieren?

> Ja, diese "Just in Time" Philoposie ist von nach Hinten Los gegangen!
> Da sind maximal ein paar Tage Vertögerung drin.
> Aber nicht mehrere Wochen oder Monate wie jetzt zu Pandemie Zeiten.
> Da sind dann fehlende Teile aus Übersee ein voller Schlag ins Kontor!
> Bei nahezu jedem Hersteller!

Nun ja, eine gewisse Ignoranz gegenüber Logistikketten ist in der Autoindustrie normal. Das Werkstoffe mehrere Monate Lieferzeit haben, interessiert nicht, das Sonderwerkzeuge auch in guten Jahren mehrere Monate Lieferzeit haben und deswegen Zeichnungsänderungen erst mit mehrmonatiger Verzögerung umgesetzt werden können, interessiert nur wenn man die große Welle macht, aber das macht den Zulieferer wiederum nicht gerade beliebter.
Das Problem der Autoindustrie ist aktuell das sie es sich mit Zulieferern verschissen haben die nicht auf diese Industrie angewiesen ist sondern sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen könnte. Wetten das wenn alles wieder läuft die Autoindustrie bei den Chipherstellern Abrufe erst nach sehr ausgiebigem Abwägen stornieren wird und in Zukunft deutlich höhere Preise zahlen wird als bisher? Zumindest bis wieder eine neue Generation Einkäufer das Sagen bekommt und das Spiel von Vorne beginnt, die Lehren aus der Lopez-Ära haben ja auch nur wenige Jahre gehalten. Was eigentlich Alles über die Lernfähigkeit der Industrie sagt.

#448092

Hackertomm

22.08.2021, 18:58:26

@ DUMIAU

Neuzulassungen stagnieren?

> > Ja, diese "Just in Time" Philoposie ist von nach Hinten Los gegangen!
> > Da sind maximal ein paar Tage Vertögerung drin.
> > Aber nicht mehrere Wochen oder Monate wie jetzt zu Pandemie Zeiten.
> > Da sind dann fehlende Teile aus Übersee ein voller Schlag ins Kontor!
> > Bei nahezu jedem Hersteller!
>
> Nun ja, eine gewisse Ignoranz gegenüber Logistikketten ist in der
> Autoindustrie normal. Das Werkstoffe mehrere Monate Lieferzeit haben,
> interessiert nicht, das Sonderwerkzeuge auch in guten Jahren mehrere Monate
> Lieferzeit haben und deswegen Zeichnungsänderungen erst mit mehrmonatiger
> Verzögerung umgesetzt werden können, interessiert nur wenn man die große
> Welle macht, aber das macht den Zulieferer wiederum nicht gerade beliebter.
>

Das Problem kenne ich vom Versuch her!
Da tauschte man fast zwei Jahren, nnur weil das Daimler eigene Fertigungswerk ihre Vorräte auf brauchen wollte!
Dabei war die Änderung an der Nabe wichtig.
Aber die bekamen von der Schmiede oder Gießerei nicht genug Rohteile!
Also waren unsere Achsenleute Monatelang auf Nabenwechsel irgendwo in Deutschland.
Und wir in der Werkstatt bauten derweil Neue Naben zusammen.

> Das Problem der Autoindustrie ist aktuell das sie es sich mit Zulieferern
> verschissen haben die nicht auf diese Industrie angewiesen ist sondern sie
> am ausgestreckten Arm verhungern lassen könnte. Wetten das wenn alles
> wieder läuft die Autoindustrie bei den Chipherstellern Abrufe erst nach
> sehr ausgiebigem Abwägen stornieren wird und in Zukunft deutlich höhere
> Preise zahlen wird als bisher? Zumindest bis wieder eine neue Generation
> Einkäufer das Sagen bekommt und das Spiel von Vorne beginnt, die Lehren
> aus der Lopez-Ära haben ja auch nur wenige Jahre gehalten. Was eigentlich
> Alles über die Lernfähigkeit der Industrie sagt.

Ja das kenne ich, die Zulieferer wurden ja teilweise auf den Zehntel Cent ausgereizt.
Dass dann mancher einfach Nein Sagt, ist da die verständliche Folge davon!
Auch jagte und jagt jetzt noch eine Sparwelle die andere!
Einer dieser Sparwellen verdanke ich meine Altersteilzeit, in deren passiven Phase ich bin.
Der Konzern wollte und will immer noch auf Teufel komm raus, Mitarbeiter abbauen!
Dass dadurch viel Wissen und Know how verloren ging und geht, das versteht in der Führungsebene scheinbar keiner!
Wir in der Werkstatt verstanden es jedenfalls nicht!
Da gingen dann viel altgediente und erfahrene Mitarbeiter entweder in Altersteilzeit oder Rente.
Was dann als Ersatz kam, waren meist Jungspunde mit Null Ahnung und ohne Erfahrung!
Früher konnten die "Alten" die Jungen Einlernen, das brach ab einem gewissen Zeitraum völlig weg!
So gesehen, war ich froh in passive Altersteilzeit zu gehen.
Kommende Woche will ich mal unsere alte Werkstatt besuchen, mal wie es da jetzt aussieht uns was ich da für Geschichten höre.

--
[image]

#448094

DUMIAU

22.08.2021, 19:41:31

@ Hackertomm

Neuzulassungen stagnieren?

> Das Problem kenne ich vom Versuch her!
> Da tauschte man fast zwei Jahren, nnur weil das Daimler eigene
> Fertigungswerk ihre Vorräte auf brauchen wollte!
> Dabei war die Änderung an der Nabe wichtig.
> Aber die bekamen von der Schmiede oder Gießerei nicht genug Rohteile!
> Also waren unsere Achsenleute Monatelang auf Nabenwechsel irgendwo in
> Deutschland.
> Und wir in der Werkstatt bauten derweil Neue Naben zusammen.

Das kommt davon das sie sich meistens vor der Verantwortung drücken können. Aber das passiert auch bei kleineren Firmen. Bei Uns muss man auch immer wieder mal Werkzeuge oder Material bis zum Ende verarbeiten obwohl Jeder weiß das Wegschmeißen unterm Strich billiger wäre wenn man alle Kosten zusammenrechnet, aber die Teppichetage mault dann lieber auf die hohen Wz-Kosten, den Verleseaufwand und den vielen Schrott der dabei produziert wird.

Oder aber es herrscht bei den Ingenieuren eine gewisse Arroganz. Bekannter eines Bruders hat bei seinem älteren Unimog mal das Getriebe nach einer wiederholten Reparatur bei einer anderen Firma die ihm empfohlen wurde überholen lassen. Die haben das Gehäuse an einer Stelle ausgefräst um ein stärkeres Lager und ein stabileres Zahnradpaar unterbringen zu können. Die haben diese Abstellmaßnahme die sie bei ca 100 Getrieben mit Erfolg durchführten ans Werk geschickt, die Antwort war das das gar nie funktionieren könne da der Fehler nur bei Überlastung auftrete.  :kratz: Da stellt sich die Frage warum sie selbst dieses Problem nicht lösen wenn sie es kennen und warum sie nicht auf die Idee kommen das verstärkte Teile ja gerade die Lösung sind.



> Ja das kenne ich, die Zulieferer wurden ja teilweise auf den Zehntel Cent
> ausgereizt.
> Dass dann mancher einfach Nein Sagt, ist da die verständliche Folge
> davon!
> Auch jagte und jagt jetzt noch eine Sparwelle die andere!
> Einer dieser Sparwellen verdanke ich meine Altersteilzeit, in deren
> passiven Phase ich bin.
> Der Konzern wollte und will immer noch auf Teufel komm raus, Mitarbeiter
> abbauen!
Da ist der Nachfolger vom Schnauzer exakt so kompetent wie Dieser, keinen Ahnung von Nichts.
Mein Seniorchef hat mal von einer Aktionärsversammlung erzählt bei der Zetsche von Qualitätsoffensive schwafelte während die Einkäufer durch die Lande reisten um Preise nachzuverhandeln, bei meinem AG Preise die erst wenige Tage zuvor ausgehandelt wurden. Das wurde Ihm dann auch unter die Nase gerieben, ebenso wie sein Geschwafel das Zulieferer zukünftig an den Verlusten beteiligt werden sollten, auf die Frage ob die Zulieferer dann auch an den Gewinnen beteiligt würden gab es nur betretenes Schweigen auf der Tribüne. Wie blöd war dieser Vorstand? Denn das Vertreter aus der Zuliefererindustrie anwesend waren hätten sie wissen können da angemeldet.

> Dass dadurch viel Wissen und Know how verloren ging und geht, das versteht
> in der Führungsebene scheinbar keiner!
> Wir in der Werkstatt verstanden es jedenfalls nicht!
> Da gingen dann viel altgediente und erfahrene Mitarbeiter entweder in
> Altersteilzeit oder Rente.
> Was dann als Ersatz kam, waren meist Jungspunde mit Null Ahnung und ohne
> Erfahrung!
Aber den Alten am ersten Tag den Job erklären wollen

> Früher konnten die "Alten" die Jungen Einlernen, das brach ab einem
> gewissen Zeitraum völlig weg!
Eh zwecklos, die lernen nicht mal mehr aus Erfahrung

Das Problem ist das in den Büros meiner Meinung nach die Meinung gilt das nur Sie Wichtig und Unersetzlich sind, die Leute in den Werkstätten und in der Produktion sind jederzeit austauschbar. Hatten schon einen Produktionsleiter der der Meinung war das Wir ja nur Knöpfe drücken müssten. Meinte dann mal zu Ihm das das so lange stimme bis ein Problem auftaucht und dann würden seine hochgelobten Idioten dastehen wie eine Kuh wenn es blitzt. Denn schon logisches Denken ist Fremdwort. Blöd ist dabei das sich eigentlich passable Leute von diesen Pfeifen runterziehen lassen. Durfte ich letzte Woche ausbaden, wenn nur noch die Pfeifen an den Maschinen sind klappt nichts mehr. Aber Die werden dann nie an den roten Tisch geholt, da dürfen dann wieder Andere die Rübe hinhalten. Mal schauen was nächste Woche läuft...

> So gesehen, war ich froh in passive Altersteilzeit zu gehen.
> Kommende Woche will ich mal unsere alte Werkstatt besuchen, mal wie es da
> jetzt aussieht uns was ich da für Geschichten höre.

 ;-) Du kannst darüber ja lachen.

#448095

RoyMurphy

Tübingen,
22.08.2021, 20:48:30
(editiert von RoyMurphy, 22.08.2021, 20:50:55)

@ DUMIAU

Neuzulassungen stagnieren? (ed)

> Wobei noch was dazu kommt, in China läuft es wohl relativ reibungslos, denn
> es dürfen nur Chips exportiert werden die altuell nicht in China gebraucht
> werden. In der westlichen Welt wird ja auf die eigene Wirtschaft keine
> Rücksicht genommen sondern lieber exportiert als die Firmen im Lande
> vorrangig zu beliefern. Die aktuelle Krise der Autoindustrie ist schlicht
> selbst verursacht.

Hier zeigt sich die Schattenseite der "Just in Time Production", bei der bekanntlich ein Hersteller keine eigene Lagerhaltung unterhält - insbesondere für Fremdprodukte - sondern die Teile so bestellt, dass das Transportmittel Bahn, LKW - zuweilen auch Schiffsfracht - als Zwischenlager dient und nach vorkalkulierter Transportzeit zur Montage eintrifft.
Durch die Globalisierung wurden ja viele bei uns angeblich wegen hoher Lohnkosten unrentable Industriezweige ins kostengünstige Ausland verlagert, und wie man am Beispiel China ja sieht, von dort nix mehr kommt, wenn bei Rohstoffmangel nach der Devise FIFO (wer zuerst bestellt - und den besten Preis bietet - wird zuerst beliefert) gehandelt wird. So sitzen dann viele deutsche Firmen auf dem Trockenen. Die Balance Produktion - Angebot - Nachfrage - Preis gerät aus dem Lot und verursacht im Moment sogar eine Inflation von schätzungsweise 5 % bis Jahresende, weil die Preise nicht nur im Luxussektor, sondern vor allem in der Grundversorgung (Lebensmittel, Kleidung, Energie, Kleidung, Verkehr ...) fast unaufhaltsam steigen.

--
(b)Schwabengruß - https://www.youtube.com/watch?v=toBbW4eTKsA - aus meiner Heimatstadt Esslingen
Reinhard[/b]
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#448097

DUMIAU

22.08.2021, 21:17:34

@ RoyMurphy

Neuzulassungen stagnieren?

> Hier zeigt sich die Schattenseite der "Just in Time Production", bei der
> bekanntlich ein Hersteller keine eigene Lagerhaltung unterhält -
> insbesondere für Fremdprodukte - sondern die Teile so bestellt, dass das
> Transportmittel Bahn, LKW - zuweilen auch Schiffsfracht - als Zwischenlager
> dient und nach vorkalkulierter Transportzeit zur Montage eintrifft.

Nun ja, das haben die meisten Hersteller schon lange aufgegeben. Die Lager werden nun eben von Schenker, Dachser, Kühne & Nagel betrieben die dann Just in Time auf den letzten Kilometern machen. Sieht man ja an den Rändern von Städten mit was die Logistiker Heute ihr Geld verdienen, der Transport ist es eher nicht mehr. Die verdienen mit Lagerung und Kommissionierung der Teile. Mercedes hat durchaus noch eigene Lager  :devil: hin und wieder fordern Sie Lieferungen nochmals an weil irgendein Dödel die Ursprüngliche unter der falschen Nummer gebucht hatte, dann sind sie bei heutigen Lagersystemen nur noch zufällig wieder aufzufinden wenn sich nicht Jemand an die eingegebenen Nummern zum Zeitpunkt des Verschwindens erinnert.
> Durch die Globalisierung wurden ja viele bei uns angeblich wegen hoher
> Lohnkosten unrentable Industriezweige ins kostengünstige Ausland
> verlagert, und wie man am Beispiel China ja sieht, von dort nix mehr kommt,

Der Witz ist das es manchmal nicht mal der Preis ist sondern nur die Vorgabe nicht aus Deutschland. Mein AG hat schon Teile in die USA verlagert weil der Kunde die Vorgabe bekam keine Teile mehr aus Deutschland zu beziehen, eine alteingesessene deutsche Firma übrigens, jetzt sind die Teile sogar noch Teurer da in den USA nicht günstiger produziert wird aber die Transportkosten zu Lasten des Kunden gehen, aber das war egal. So behämmert sind auch nur deutsche Firmen.
Vor Jahren las ich auch mal das ein Golf der komplett ohne Lohnkosten produziert würde, rein die Montage am Band, gerade mal 500€ günstiger wäre. Das kann ja kein Argument sein für eine Verlagerung. Oder wie VW, die haben den Polo zumindest den GTI, nach Südafrika verlagert. Ob die Kosten dort so viel geringer sind das sich mehrere 1000km mehr an Transportweg lohnt? War aber eh schon interessant das die Autos die Ford in Spanien produziert die kürzere Transportzeit haben als die VW die aus Spanien kommen. Ford verlädt bei Valancia im Süden und VW im Norden, quasi auf der gegenüberliegenden Seite Spaniens und obwohl die Ford um die ganze iberische Halbinsel schippern muss.

> wenn bei Rohstoffmangel nach der Devise FIFO (wer zuerst bestellt - und den
> besten Preis bietet - wird zuerst beliefert) gehandelt wird. So sitzen dann
> viele deutsche Firmen auf dem Trockenen. Die Balance Produktion - Angebot -
> Nachfrage - Preis gerät aus dem Lot und verursacht im Moment sogar eine
> Inflation von schätzungsweise 5 % bis Jahresende, weil die Preise nicht
> nur im Luxussektor, sondern vor allem in der Grundversorgung (Lebensmittel,
> Kleidung, Energie, Kleidung, Verkehr ...) fast unaufhaltsam steigen.

Nun ja, viele Firmen haben wegen Corona ihre Verträge quasi gekündigt, da muss man sich dann nicht wundern wenn man sich hinten anstellen darf. und die europäische und vor allem deutsche Angewohnheit selbst günstige Preise noch drücken zu wollen macht dich nicht zum bevorzugten Kunden. Wobei China eh kein besonders zuverlässiges Lieferland ist. Eine regionale Firma hat sich einmal auf einen Chinesen eingelassen und es dann gelassen und bei seinen alten Lieferanten geblieben. Die sitzen zwar teilweise in korrupten Ländern aber so lange die Kontaktpersonen ihre Kohle bekommen klappen selbst mündliche Bestellungen im sechsstelligen Bereich. Dort wird zwar die Hand aufgehalten aber auch das Wort

#448099

Hackertomm

22.08.2021, 22:08:31
(editiert von Hackertomm, 22.08.2021, 22:10:10)

@ DUMIAU

Neuzulassungen stagnieren? (ed)

> > Früher konnten die "Alten" die Jungen Einlernen, das brach ab einem
> > gewissen Zeitraum völlig weg!

> Eh zwecklos, die lernen nicht mal mehr aus Erfahrung

Manche nicht, die sind durchaus fähig und wissbegierig neues zu Lernen.
Aber halt nicht alle.

> Das Problem ist das in den Büros meiner Meinung nach die Meinung gilt das
> nur Sie Wichtig und Unersetzlich sind, die Leute in den Werkstätten und in
> der Produktion sind jederzeit austauschbar. Hatten schon einen
> Produktionsleiter der der Meinung war das Wir ja nur Knöpfe drücken
> müssten. Meinte dann mal zu Ihm das das so lange stimme bis ein Problem
> auftaucht und dann würden seine hochgelobten Idioten dastehen wie eine Kuh
> wenn es blitzt. Denn schon logisches Denken ist Fremdwort. Blöd ist dabei
> das sich eigentlich passable Leute von diesen Pfeifen runterziehen lassen.
> Durfte ich letzte Woche ausbaden, wenn nur noch die Pfeifen an den
> Maschinen sind klappt nichts mehr. Aber Die werden dann nie an den roten
> Tisch geholt, da dürfen dann wieder Andere die Rübe hinhalten. Mal
> schauen was nächste Woche läuft...

Ja, frag mal bei uns, wie man ein Gelenk einer bestimmten Gelenkwellenbaureihe Schadensfrei zerlegt!
Das konnte bei Daimlers nur ich, denn ich war der "Gelenkwellen Papst", so stellte mich mal einer meiner Meister vor.
Und jetzt viellicht noch ein paar Türken, denen ich das beigebracht habe.

Denn ich habe diese Gelenke damals mit Entwickelt und kenne sie so gut, dass ich mir da entspr. Vorrichtungen gebaut habe, mit denen das Zerlegen Neuer und gelaufener Gelenke fast ein Kinderspiel war.
Ich hatte ja die Zeichnungen der Einzelteile, wo alle Maße drauf waren und ich habe mal Maschinenschlosser gelernt, da war das nicht sehr schwierig.
Denn Aufsägen oder irgendwie Gewalt anwenden, dass kam da nicht in Frage, denn wir wollten die Teile unbeschadet befunden und ggf. sogar wieder zusammenbauen und weiter Laufen lassen!
Denn auf die herkömmliche Art kann man diese sog. Kompaktbaureihe nicht zerlegen, dazu ist kein Platz da.
Denn es war eine der ersten Wartungsfreien Gelenkwellen, gut bei Straßenrollern für 1 Million Kilometer!
Heute ist es Daimlers Brot und Butter Gelenkwelle, die vorallem beim Actros und anderen schweren LKW´s eingesetzt wurde.
Gut, die Vorrichtung zum Zerlegen habe ich da gelassen, aber ich glaube kaum, dass außer mir, noch einer weis, wie er sie benutzen muss!
Ist ja auch nicht nötig, da das Thema Gelenkwelle Entwicklungsmäßig in die Türkei verlegt wurde.

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#448100

Hackertomm

22.08.2021, 22:18:07

@ DUMIAU

Neuzulassungen stagnieren?

> Nun ja, viele Firmen haben wegen Corona ihre Verträge quasi gekündigt, da
> muss man sich dann nicht wundern wenn man sich hinten anstellen darf. und
> die europäische und vor allem deutsche Angewohnheit selbst günstige
> Preise noch drücken zu wollen macht dich nicht zum bevorzugten Kunden.
> Wobei China eh kein besonders zuverlässiges Lieferland ist. Eine regionale
> Firma hat sich einmal auf einen Chinesen eingelassen und es dann gelassen
> und bei seinen alten Lieferanten geblieben. Die sitzen zwar teilweise in
> korrupten Ländern aber so lange die Kontaktpersonen ihre Kohle bekommen
> klappen selbst mündliche Bestellungen im sechsstelligen Bereich. Dort wird
> zwar die Hand aufgehalten aber auch das Wort.

Nunja, auf der Suche nach Preiswerteren Lieferanten von Hinterachsbrücken haben wir fast alle Kontinente abgegrast!
Spanien, Portugal, Asien, China etc. da war alles dabei, nur wegen der Jadg nach ein paar Cent Einsparung.
Aber was dann die Prüfstandsversuche und die Nachbesserungen bei den Herstellern kosteten, danach frag keiner!
Kaum war da ein Hersteller durcherprobt und freigegeben, kamen die schon wieder mit einem anderm Hersteller an.
Und ich glaube dieses Spiel, spielen sie auch heutzutage noch!

--
[image]

#448101

DUMIAU

22.08.2021, 22:23:10

@ Hackertomm

Neuzulassungen stagnieren?

> Gut, die Vorrichtung zum Zerlegen habe ich da gelassen, aber ich glaube
> kaum, dass außer mir, noch einer weis, wie er sie benutzen muss!
> Ist ja auch nicht nötig, da das Thema Gelenkwelle Entwicklungsmäßig in
> die Türkei verlegt wurde.

Irgendwann wir ein ganz schlauer Ingenieur eine Vorrichtung für exakt diese Aufgabe konstruieren die dann eine sechsstellige Summe kostet und nur halb so gut ist.

Schätze eh das bis in einigen Jahren Mercedes auch nur noch eine leere Hülle ist wie Telefunken, Grundig oder AEG. Die Chinesen schöpfen das Knowhow ab, machen sie ja schon bei den Benzinern, und wenn sie haben was sie wollen geht der Konzern komplett in die Hände von Investmentgesellschaften bis nichts mehr da ist. Gibt ja keinen Großaktionär mehr der wirklich Interesse am Konzern an sich hätte.

#448103

DUMIAU

22.08.2021, 22:38:43

@ Hackertomm

Neuzulassungen stagnieren?

> Nunja, auf der Suche nach Preiswerteren Lieferanten von Hinterachsbrücken
> haben wir fast alle Kontinente abgegrast!
> Spanien, Portugal, Asien, China etc. da war alles dabei, nur wegen der Jadg
> nach ein paar Cent Einsparung.
> Aber was dann die Prüfstandsversuche und die Nachbesserungen bei den
> Herstellern kosteten, danach frag keiner!
> Kaum war da ein Hersteller durcherprobt und freigegeben, kamen die schon
> wieder mit einem anderm Hersteller an.
> Und ich glaube dieses Spiel, spielen sie auch heutzutage noch!
Jap, es muss gespart werden, koste es was es wolle. Das würde sich erst ändern wenn der Einkauf auch für die Folgekosten die Verantwortung tragen müsste. Ein nicht so kleiner Konzern in der Region hat vor Jahren auch zur Entlastung seines Stahlbaus und einer geplanten Kostensenkung Stahlkonstruktionen im Ausland schweißen lassen. Mit Glück hatten nur die Lackierer Arbeit, mit Pech war die Lackierung perfekt aber es mussten fast alle Schweißnähte nachgearbeitet werden. Und wer war Schuld an der Verzögerung und den Kosten? Natürlich der Stahlbau. Ähnliches im Getriebebau. Da mussten Sie mal an die 30 Gehäuse von Hand auf gängige Gewinde prüfen, kaputte und fehlende händisch nachschneiten und Gußgrate entfernen, war bei der alten Gießerei nie nötig. Aber dann den Gettriebebau blöd anmachen warum sie die Getriebe noch nicht montiert hätten. Der Meister der Abteilung soll dann kommentarlos aus dem Raum gegangen sein, habe eines dieser tollen günstigen Gehäuse geholt und dem Verantwortlichen auf den Schreibtisch geknallt und sei aus dem Büro verschwunden und hat seiner Abteilung für den Rest des Tages freigegeben und die geplanten Überstunden gestrichen. Sein Kommentar dazu gegenüber der Chefetage, ging hoch bis zu den Eigentümern, sei gewesen das er sich und seine Abteilung nicht blöde anmachen lasse.Zum Einen seien die Gehäuse 8 Wochen nach Liefertermin gekommen und mussten dann erst noch entlackt werden um alle Mängel zu finden, denn unterm Lack waren auch Risse versteckt und dann hätten sie 4 Tage zu zwei Schichten je 10 Stunden versucht diesen Pfusch auszubügeln und dann sei er nicht bereit sich auch noch blöd anmachen zu lassen. Er hat dann wohl auch zig Mails vorgelegt wo er nach dem Status der Lieferung fragte, ohne je eine Antwort zu bekommen und anschliessend Mails wo er auf die diversen Fehler der Teile hingewiesen habe und ebenfalls keine Antwort bekam. Erst als der Kunde die Lieferung anmahnte sei eine Reaktion erfolgt, er wurde zu seinen Vorgesetzten zitiert und angeschissen. Nun denn, der Meister ist noch bei dieser Firma...
Hauptsache beim Einkauf weniger als 10€ gespart in dem man bei einer Gießerei bestellte die noch nie beauftragt wurde und Keiner wusste wie deren Qualität ist und dann gleich einen kompletten Auftrag erteilen bei dem der Zeitplan eigentlich keine Verzögerung erlaubt hatte.

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