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#447566

manes zur Homepage von manes

Köln,
24.07.2021, 20:14:11

Akkorde erkennen (user.homerec)

Hallo
Leider gibt es eine spezielle Kategorie für Musik nicht. Deshalb setze ich es mal hier hinein:

Ich bin Hobbymusiker. Hpts. Tastateur (Keyboard, Akkordeon). Habe vor vielen Jahren mit Akkordeon angefangen. Im Nachhinein gesehen war das genau das richtige Instrument, weil die Basstöne beim Akkordeon in der Reihenfolge des Quintenzirkels mitsamt den jeweils zugehörigen Akkorden angeordnet sind. Dies hat mir damals geholfen, aus Liedern die dabei vorkommenden Harmonien herauszuhören. Heute spiele ich u.a. in einer Rockband Keyboard und, wenn wir mal einen neuen Song antesten wollen, kann ich den in fast allen Fällen ohne vorheriges Üben mit den entsprechenden Akkorden begleiten. Wie ich das mache, ist mir mittlerweile gar nicht mehr bewußt. Es geschieht automatisch.
Nun hat ein Freund von mir, mit dem ich zusammen in einer Sambaband trommele, mich angesprochen und um Hilfe gebeten. Sein Vater hatte früher als Gitarrist Sinti-Musik gemacht. Aber der Sohnemann wollte zu Lebzeiten des Vaters sich nicht damit befassen. Erst nach dem Tod des Vaters wurde ihm klar, welche Chance er verpasst hat. Nun will er das Verpasste nachholen.
Ich selbst habe nur rudimentäre Fertigkeiten an der Gitarre. Aber ich soll ihm nun beibringen, wie man aus einem Song heraushören kann, welche Harmonien darin vorkommen. Er hat aktuell zwar Gitarrenunterricht. Dabei wird auch auf Harmonienlehre eingegangen, aber nicht so, wie er sich das vorstellt. Einerseits wird zwar dargestellt, mit welchen Tönen man z.B. einen Dominantseptakkord auf dem Grundton C bildet, andererseits aber nicht, wie man heraushört, ob der gehörte Akkord ein Dominantseptakkord ist.
Meine Recherche mit Hilfe von Google hat zahlreiche Fundstellen ergeben, in denen nur das Bilden des Akkordes oder das Erkennen anhand der Noten ( was ist das denn?) dargestellt wird.
Eine halbwegs brauchbare Hilfe, die ich gefunden habe, ist diese Webseite
Hat jemand von Euch einen Tip? Buch, Webseite?

FFPX
Manes

--
Also wenn ich ehrlich sein sollte, müsste ich lügen!

#447568

Johann

25.07.2021, 08:57:13
(editiert von Johann, 25.07.2021, 08:59:10)

@ manes

Akkorde erkennen (ed)

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann möchte die Person Akkorde heraushören anstatt erkennen im Sinne von Sehen. Wenn jemand mit diesen Begriffen Suchmaschinen beschickt, findet sich meines Erachtens recht viel relevante Information. Wenn die Suche auf Videoportale ausgedehnt würde möglicherweise noch mehr.

#447577

bender

Strasshof an der Nordbahn,
25.07.2021, 11:45:12

@ manes

Akkorde erkennen

Eventuell mal auf den Youtube-Kanal von Rick Beato umschauen. Der ist Produzent und hat wirklich Ahnung. Ist aber auf englisch.

--
Grüße aus Strasshof an der Nordbahn (ja, da wo die Natascha im Keller lebte)
bender

sudo apt-get install brain_2.0

#447599

df_doris

Frankreich,
26.07.2021, 10:23:32

@ manes

Akkorde erkennen

Hallo Manes,

was spricht dagegen, dass dein Freund sich auch mit Hilfe des Quintenzirkels durch die Akkordfolgen eines Stücks durchhangelt, so wie du es mit dem Akkordeon gemacht hast?
(siehe Abbildung z.B. >> hier)

Bei einfach harmonisierten Stücken - Pop- und Rocksongs, Schlager, Volkslieder - braucht man als Grundlage häufig nur drei Akkorde:
Dur-Kadenz in der Abbildung grün: die Grundtonart, die Subdominante (links daneben), die Dominante (rechts daneben). Nur die Dominante kann als sogenannten "Spannungston" eine Septime mit dazu kriegen.
Moll-Kadenz in der Abbildung orange: grundsätzlich das gleiche Prinzip, allerdings ist die Dominante immer in Dur, also z.B. Grundtonart a-moll, da kommt dann d-moll und E-DUR - mit oder ohne Septime - dazu.

Zum Üben:
einfache Stücke heraussuchen, durch Ausprobieren die Grundtonart feststellen, sich die erforderlichen Akkorde im Quintenzirkel zurechtlegen, dann dazu spielen, bis es richtig klingt.
Wie du selbst festgestellt hast, automatisiert sich das sehr schnell.

Was das Hören anbelangt:
am besten Akkord-Kadenzen üben, die Dominante (s.o.) immer wal wieder mit und ohne Septime spielen, da hört man ganz bald den Unterschied zwischen normalem Dominant-bzw. Dominantseptakkord.
Übrigens enden - jedenfalls in unserer Musikkultur - beinah alle Stücke mit der Akkordfolge > Dominantsept > Grundtonart.

Wir sind ausgebildete Musiker und spielen gelegentlich als Gäste in Bigbands mit, aber selbst bei den deutlich komplexeren Jazz-Harmonisierungen kommt man mit der Kenntnis des Quintenzirkels recht weit. Auch jeder Blues ist auf diesem System aufgebaut, daher können auch Musiker ungeprobt gemeinsam improvisieren, weil sie sich an das bekannte Harmoniegerüst halten.

Viel Erfolg
Doris

#447608

manes zur Homepage von manes

Köln,
26.07.2021, 16:09:34

@ manes

Akkorde erkennen

Hallo

Vielen Dank für Eure Tips. Im Ergebnis haben wir es nun so gehalten, wie Doris es empfohlen hat. Die zum Thema vorgefundenen YT-Video schienen mir allesamt nicht so besonders gut geeignet zu sein.

Am Sonntagnachmittag rief mich mein Freund an und fragte, ob wir mal ganz spontan einen ersten Versuch machen könnten. Ich hatte zwar noch nichts vorbereitet, aber getreu dem Motto „Schaumerma“ haben wir das dann in Angriff genommen. Teilgenommen hat dabei dann auch unser ältester Sohn, der sich seit Corona-Beginn mit Gitarrespielen befasst.
Es klappte überraschend gut. Zunächst habe ich denen auf dem Keyboard Akkorde vorgespielt und sie erkennen lassen, was für ein Akkord das ist. Nach ein wenig Einübung klappte das schon recht gut, natürlich nur solange die Akkorde nicht allzu komplex waren.
Letztendlich haben wir dann zu dritt „House oft he rising sun“ und „Hotel California“ gespielt, wobei ich mit dem Keyboard jeweils die Melodie und die Gitarristen die Begleitung spielten.

Als nächstes wollen wir uns nun dem Blues widmen. Das Standard-Schema ist ja recht einfach, aber jedem Musiker bekannt. Hat man das verinnerlicht, kann man problemlos feststellen, an welcher Stelle man gerade ist.

Mittlerweile hat sich auch unser Sohn Nr. 3 hinzugesellt. Der hat sein E-Schlagzeug zur Zeit bei uns im Keller stehen und hat vor, uns damit zu begleiten.
Ich würde mich riesig freuen, wenn wir mal wieder ein sogen. Wohnzimmerkonzert zustande bekämen. Sowas haben wir (in anderer Besetzung) vor Corona 1 oder 2 mal im Jahr veranstaltet und es hat immer einen Riesenspaß gemacht.

FFPX
Manes

--
Also wenn ich ehrlich sein sollte, müsste ich lügen!

#447611

Hey_Joe zur Homepage von Hey_Joe

71229 Leonberg,
26.07.2021, 19:17:54

@ manes

Akkorde erkennen

> Hallo
>
> Vielen Dank für Eure Tips. Im Ergebnis haben wir es nun so gehalten, wie
> Doris es empfohlen hat. Die zum Thema vorgefundenen YT-Video schienen mir
> allesamt nicht so besonders gut geeignet zu sein.
>
> Am Sonntagnachmittag rief mich mein Freund an und fragte, ob wir mal ganz
> spontan einen ersten Versuch machen könnten. Ich hatte zwar noch nichts
> vorbereitet, aber getreu dem Motto „Schaumerma“ haben wir das dann in
> Angriff genommen. Teilgenommen hat dabei dann auch unser ältester Sohn,
> der sich seit Corona-Beginn mit Gitarrespielen befasst.
> Es klappte überraschend gut. Zunächst habe ich denen auf dem Keyboard
> Akkorde vorgespielt und sie erkennen lassen, was für ein Akkord das ist.
> Nach ein wenig Einübung klappte das schon recht gut, natürlich nur
> solange die Akkorde nicht allzu komplex waren.
> Letztendlich haben wir dann zu dritt „House oft he rising sun“ und
> „Hotel California“ gespielt, wobei ich mit dem Keyboard jeweils die
> Melodie und die Gitarristen die Begleitung spielten.
>
> Als nächstes wollen wir uns nun dem Blues widmen. Das Standard-Schema ist
> ja recht einfach, aber jedem Musiker bekannt. Hat man das verinnerlicht,
> kann man problemlos feststellen, an welcher Stelle man gerade ist.
>
> Mittlerweile hat sich auch unser Sohn Nr. 3 hinzugesellt. Der hat sein
> E-Schlagzeug zur Zeit bei uns im Keller stehen und hat vor, uns damit zu
> begleiten.
> Ich würde mich riesig freuen, wenn wir mal wieder ein sogen.
> Wohnzimmerkonzert zustande bekämen. Sowas haben wir (in anderer Besetzung)
> vor Corona 1 oder 2 mal im Jahr veranstaltet und es hat immer einen
> Riesenspaß gemacht.
>
> FFPX
> Manes

Hallo Manes,

so als ewiger Blues-Musiker wünsche ich Deiner Familie und Dir viel Erfolg beim jammen!

Die Links von Doris hab ich gleich mal bei mir auf Zwitscher verlinkt, sind sie doch sehr nützlich.
Den Quintenzirkel hab ich irgendwann mal so richtig begriffen, dann aus den Augen und Ohren verloren, aber jetzt muss ich da mal wieder ran.
Musik mache ich über Cubase, so als Stand-Alone-Typ gerade mal das richtige.
Musik via ZOOM oder WebEx wäre natürlich angesagt....

Gruß,
Jochen

--
[image]

#447612

manes zur Homepage von manes

Köln,
26.07.2021, 21:09:27

@ Hey_Joe

Akkorde erkennen

Hallo Jochen

Welches Instrument spielst Du denn?

Über Zoom klappt synchrones Miteinanderspielen nicht. Wir haben mit der Sambaband Übungssessions gemacht. Dabei hat unser Coach Videos ablaufen lassen und wir haben dazu zuhause die entsprechenden Patterns getrommelt, ohne dass diese in die Zoom-Konferenz kamen. Er hat nur kontrolliert, ob die Schläge richtig kamen.
Ich vermute mal WebEx ist genauso ungeeignet. Es gibt Anbieter, die angeblich nur ganz geringe Latenz anpreisen. Aber selbst, wenn es zutreffen würde, viel zu teuer.

Gelegentlich mache ich mit diversen Musikfreunden schon mal ein gemeinsames Projekt, wo jeder seinen Part aufnimmt und das ganze nachher in einer DAW zusammengeschmissen wird.
Sowas könnten wir beide ja mglw. auch malausprobieren.

Aber wie dem auch sei: Es geht nix über Live. Mit meiner Rockband habe ich den letzten Auftritt 2019 gespielt. Wird Zeit, dass es mal wieder klappt.

FFPX
Manes

--
Also wenn ich ehrlich sein sollte, müsste ich lügen!

#447618

Hey_Joe zur Homepage von Hey_Joe

71229 Leonberg,
27.07.2021, 18:34:59

@ manes

Akkorde erkennen

Hallo Manes,

Gitarre aller Art (von Klassik bis Bass über Spanisch, Elektrisch mit viel Effektgeräten etc.), Schlagzeug und NI Maschine MK3, Synthesizer als Klangexperimente...

Naja, wenn ich nur mehr Zeit dazu hätte!

Aber ich denke auch: Life mit anderen zu spielen ist am besten und geht am besten.

Über das Internet zu musizieren ohne Zoom nur mit Datenaustausch hab ich vor Jahren mit ein paar Kumpels gemacht, aber das Ergebnis war immer schlecht.
Vielleicht lag es an mir oder einem anderen, das persönliche fehlt halt und keiner von uns war Studiomusiker.
Da fehlte es an Routine.

Mach du deine Lifemusik weiter. Du kannst es ja hier gerne mal posten, als Film.
Ich mach meine "musikalischen" Experimente weiter, jetzt hänge ich gerade an Foxy Lady, und so wie ich mal wieder Lust habe, mach ich da einfach weiter und spiel die Drums oder die Gitarre noch mal ein.

Gruß,
Jochen

--
[image]

#447620

df_doris

Frankreich,
28.07.2021, 10:03:26

@ Hey_Joe

Akkorde erkennen

> Musik mache ich über Cubase, so als Stand-Alone-Typ gerade mal das
> richtige.

Und was genau machst du da? Spurenweise aufnehmen, abmischen, dazu spielen ...?
Ich bin mit Cubase seit Atari-Zeiten zugange. Und was waren das für goldene Zeiten, als Midi-In und -Out damals hardwaremäßig fertig und funktionstüchtig verbaut war. Dann der Absturz beim ersten Windows-PC - damals noch Win 3.1. - mit den Problemen, um bei der beschränkten Anzahl der Interrupts nicht nur ein Midi-Interface, sondern auch getrennte Kanäle IN und OUT für die Soundkarte zu konfigurieren. Garnicht zu reden von den Problemen mit dem LPT-Port, auf dem hintereinander weg der Cubase-Dongle, das Midi-Interface und der Drucker steckten und die Daten mehr oder weniger (wider-)willig durchschleiften.

In unserem Alltag sind wir mit den Notebooks längst auf Linux umgestiegen, aber in unserem Musikzimmer steht immer ein Windows-PC mit Midi-fähigem Synthe und ein Mischpult.

Heute benutze ich Cubase hauptsächlich für die Notation um Arrangements zu schreiben, die ich für verschiedene Besetzungen mache. Irgendwann hatte ich auch mal LOGIC getestet, aber wenn mann wie in meinem Fall mit Cubase über Jahre ein Programm nutzt, hat man so viele Tastatur-Shortcuts in den Fingern, dass man ganz schnell wieder zum Gewohnten zurück geht.

Musikalische Grüße
Doris

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