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#442511

Ferry

29.11.2020, 22:42:57

Auto Kaufkraft 1974 und heute. (verkehr.kfz)

Moin.

Ich hatte in der AMS gelesen, daß ein VW Bus California 6.1
2.0 TDI Ocean satte 74.000 € kostet.

Zudem war ein Bericht über den VW Käfer von 1974, damals
kostete er 6.800 DM, es stand, nach heutiger Kaufkraft 9.800 €

Umgerechnet, würde der VW BUS von heute, einer Kaufkraft
von 51.000 DM 1974 bedeuten. Wenn ich richtig gerechnet habe.

Ich habe noch ein Heft „Oldtimer Markt“ von 2004
nur Gebrauchtwagen, in der auch die damaligen Neupreise stehen.

Da dache ich, sieh doch mal nach was man 1974 noch so für
andere Autos bezahlen musste.

Neupreise um 1974 ohne etwaiges Zubehör

VW Bus Westfalia | 14.000 DM

Alfa Spider 2 l | 18.000 DM
Alfa Alfetta GT | 19.000 DM
Alfa Romeo Montreal | 35.000 DM
Audi 100 | 11.000 DM
BMW 2002 | 14.000 DM
BMW 3.0 CSL | 32.000 DM (Wollt ich immer haben)
Chevrolet Corvette | 30.000 DM
Citroen DS | 15.000 DM
Citroen Ente | 6.000 DM
DB 280 SL | 35.000 DM
DB 280 SE | 28.000 DM
DB 230/4 Strich8 | 16.000 DM
Ferrari Dino 246 GTS | 45.000 DM
Ford Capri II 2.3 | 15.000 DM
Golf LS 70 PS | 9.500 DM
Golf GTI | 14.000 DM
Jaguar E V 12 | 37.000 DM
Karman Ghia Cab. | 10.000 DM
Käfer Cabriolet | 10.000 DM
Landrover | 23.000 DM
Opel Kadett C | 8.000 DM
Peugeot 504 | 12.000 DM
Peugeot 504 Cabrio | 18.000 DM
Porsche 911 | 30.000 DM
RO 80 | 15.000 DM
Renault Alpine A 110 | 20.000 DM
R 4 | 6.000 DM
Saab 99 | 18.000 DM
TR 6 | 15.000 DM
Volvo 264 | 24.000 DM

Nur ein Beispiel noch:
Mercedes 600 gebaut 1964 - 1981 Neupreis 57.000 DM

Ich weiß, heute sind die Autos sicherer Airbag, Klima, EFH,
Sitze, Reifen, Motoren, mehr PS, ect. Viel weniger Rost. Hatte
gerade einen alten Tatort gesehen von 1975, was da alles für
zerbeulte rostige Autos fuhren.
Aber soviel kann der Kaufkraftunterschied nicht ausmachen.

Also für die 51.000 DM Kaufkraft hätte man
1974 folgende Autos kaufen können:

Einen Westfalia Bus + einen GTI + Käfer Cabriolet
+ einen TR 6 = 53.000 DM
oder
2 Westfalia (einen für den Sohn/Tochter) + einen DB /8 230/4
+ einen R 4 für die Mutter = 50.000 DM
oder
Ein Westfalia + einen Porsche + einen R 4 = 50.000 DM
(Wenn ich so überlege, hätte mir gefallen)

Durchschnittslohn Ende der 60er Brutto monatl. 1.200 DM
Angabe ohne Gewähr

Eine VW Golf LS 70 PS hätte dann 8 Monatslöhne gekostet.



https://www.motor-talk.de/news/so-teuer-sind-autos-von-heute-im-vergleich-zu-damals-t6412822.html

https://rp-online.de/leben/auto/news/vergleich-die-autopreise-damals-und-heute_bid-8980487#7

https://www.lexicar.de/portal/wahrheit-oder-legende-werden-autos-immer-teurer.html

#442513

RoyMurphy

Tübingen,
29.11.2020, 23:45:49
(editiert von RoyMurphy, 29.11.2020, 23:48:55)

@ Ferry

Auto Kaufkraft 1974 und heute. (ed)

> https://www.motor-talk.de/news/so-teuer-sind-autos-von-heute-im-vergleich-zu-damals-t6412822.html
>
> https://rp-online.de/leben/auto/news/vergleich-die-autopreise-damals-und-heute_bid-8980487#7
>
> https://www.lexicar.de/portal/wahrheit-oder-legende-werden-autos-immer-teurer.html

Zunächst mal RESPEKT! zu Deiner Recherche.

Als Erstkäufer eines VW 1500 S im Spätherbst 1968 (gebraucht, Bj. 1961) für 2.500 DM bin ich auch immer wieder bestürzt, was ich gegenwärtig für ein 7 Jahre altes Fahrzeug mit knapp 100.000 km der unteren bis oberen Mittelklasse €uronieren müsste.

Es sind die Entwicklungskosten und der voraussichtliche Marktanteil sowie die Zulassungsvorschriften incl. Ökobilanz/Schadstoffausstoß und Markenimage, die der Preisgestaltung dienen.
Nur Dacia als Renault-Nischenmarke und die unseligen Prämien- und Rabattschlachten machen noch die Anschaffung eines Neuwagens für Gutverdiener interessant - der Wertverlust kann durch Dividenden im Anlagensektor ausgeglichen werden. Daher werden ja für Besserverdienende, die das Auto noch immer als Statussymbol betrachten, nur beschränkte Stückzahlen gebaut, damit 6-stellige Kaufpreise dafür ausgewiesen werden können, ohne Rücksicht auf die wahren Material- und Arbeitskosten.
Am besten sieht man das Streben nach Prestige auch an Fahrzeugen wie Ford Mustang oder Chevrolet Corvette/Camaro (Kauf-/Listenpreisepreise noch 5-stellig) vs. Audi-, Mercedes- und BMW-Boliden, von Porsche (Listenpreise im 6- bis 7-stelligen Bereich, Fertigung in begrenzter Stückzahl) ganz zu schweigen. Da werden dann Tests angestrengt, um von Rentabilität bis Prominenz, von Alltagstauglichkeit bis Alleinstellungsmerkmal die Preiswürdigkeit zu ermitteln.

Heute kam auf RTL2/Grip der kuriose Vergleichstest zwischen dem neuen Mercedes G (mit Sonderausstattung ca. 140.000,-- €) und dem stylisch fast identischen Suzuki Jimny (mit Serienausstattung ca. 20.000,-- €), der bis auf die Fahrleistungen, verzichtbaren Schnickschnack und noch Hartplastik in der Innenausstattung mit ultimativen Manövriereigenschaften glänzte (=> SUV!): bravourös auf der Nürburgring-Steil-Teststrecke und rückwärts Einparken auf einer Straßenböschung ohne Geländeberührung hinten und vorne - der Mercedes schaffte es wegen zu großer Front-/Heck-Überhänge bzw. wegen zu geringer Bodenfreiheit nicht.
Aucn der Testfahrer des Mercedes G würde einen Jimny kaufen!

--
--------------------------------------------------------------------------
 :-) Grüße aus Tübingen

Reinhard


"Eine Frau muss immer so viel Geld ausgeben, dass ihr Mann sich keine weitere(n) mehr leisten kann."
(Doris Reichenauer - von "Dui dô ond de Sell")

#442525

Hackertomm

30.11.2020, 12:03:28
(editiert von Hackertomm, 30.11.2020, 12:10:50)

@ RoyMurphy

Auto Kaufkraft 1974 und heute. (ed)

> Auch der Testfahrer des Mercedes G würde einen Jimny kaufen!

Ich zwar nicht, aber ich würde auch keinen aktuellen G kaufen.
Denn der ist leider zu einem "Luxus" "Protz Mobil" verkommen!
Mit z.B. einer Innenausstattung, mit dem sich keiner in richtiges Gelände traut.
Den für " richtiges" Gelände wurde er ja ursprünglich entwickelt, wobei ich auch einen bescheidenen Beitrag dazu leistete.
Aber da war der G noch ein Nutzfahrzeug und keine Luxusschleuder für betüchte Angeber!
Heutzutage musst da die Version nehmen, die Extra für Komunen, Militär etc. gefertigt wird.
Das ist das Baumuster 461, der normale G ist ein Baumuster 463 bzw. 464.
Den Werdegang habe ich seit Eintritt in den NFZ-Versuch1980/81 von der damaligen Daimler Benz AG begleitet, bis dann die Entwicklung des G vom PKW Bereich übernomen wurde.
Ab da konnte ich nur noch sporadisch begleiten, da die Fahrzeuge dann im auch im PKW Versuch standen, bis dieser dann nach Sindelfingen überführt wurde.
Damals entstand im Nfz Versuch das Papa Mobil oder die ersten Gs mit V8 Motor für Paris-Dakkar.
oder einige Spezialkonstruktionen.
Ab der PKW Übernahme bekamen wir hier in der Werkstatt nur noch sporadisch Teile, zum Befunden oder Reparieren.
Die Entwicklunf des G liegt jetzt bei Steyr Puch in Österreich.
Auch stand hier bei uns eine Wuchtmaschine, mit der man z.B. die Gelenkwellen des G wuchten konnte, auch diese gibt es nicht mehr, da die Gelenkwellensparte, entwicklungsmäßig in die Türkei verlagert wurde.
Der Foku der Entwicklung liegt jetzt auf "Elektro Mobilität" und die anderen Kernkompetenzen des NFZ Entwicklung fallen hinten runter oder sind reduziert.
Was ich für einen schweren Fehler halte!
Der sich sicher irgendwann rächen wird.
Des es fiel Know How weg oder wurde nach Außen verlagert.

--
[image]

#442533

manes zur Homepage von manes

Köln,
30.11.2020, 17:00:11

@ Ferry

Auto Kaufkraft 1974 und heute.

Hallo
Erinnert mich an meinen ersten VW-Bus. Das war ein gebrauchter Sambabus, den ich zusammen mit einem Freund 1970 für 500 DM gekauft habe. Noch mit Röhrenradio, das nach dem Einschalten 3 Minuten brauchte, bis es laut war, dann aber nach dem Aussteigen und Ausschalten noch 3 Minuten brauchte, bis es nicht mehr zu hören war.
Und ein Schiebedach über die gesamte Länge des Fahrzeuges !!!!

Wenn ich den heute noch hätte, wäre der jetzt sicherlich auch ca. 50.000 Euro wert (eine zwischenzeitiche Renovierung vorausgesetzt).

Benzin hat damals ca. 30-40 Pfg. gekostet. Aber alle meine Bullis waren Schluckspechte.

FFPX
Manes

--
Also wenn ich ehrlich sein sollte, müsste ich lügen!

#442744

DUMIAU

06.12.2020, 16:15:47

@ manes

Auto Kaufkraft 1974 und heute.

> Hallo
> Erinnert mich an meinen ersten VW-Bus. Das war ein gebrauchter Sambabus,
> den ich zusammen mit einem Freund 1970 für 500 DM gekauft habe. Noch mit
> Röhrenradio, das nach dem Einschalten 3 Minuten brauchte, bis es laut war,
> dann aber nach dem Aussteigen und Ausschalten noch 3 Minuten brauchte, bis
> es nicht mehr zu hören war.
> Und ein Schiebedach über die gesamte Länge des Fahrzeuges !!!!
>
> Wenn ich den heute noch hätte, wäre der jetzt sicherlich auch ca. 50.000
> Euro wert (eine zwischenzeitiche Renovierung vorausgesetzt).

Diesen Wert überschreiten mittlerweile schon simple nackte T1, ein Samba in gutem Zustand kratzt an den 100000€ und oftmals ist dann nur noch das Blechstück mit der Fahrgestellnummer original. Flüchtiger Bekannter hat vor einigen Jahren bei einer Firma gearbeitet die alte VW-Busse restauriert, da haben sie einen stinknormalen T1 mit einteiliger Frontscheibe restauriert und die Rechnung belief sich dann am Ende auf 85000€. Original waren an der Kiste dann bestenfalls noch 20-30% der Teile und das sei noch eine relativ gute Basis gewesen.
In den USA kannst du einen Samba komplett aus Neuteilen aufbauen, brauchst dann nur eine originale VIN und kannst Reibach machen, deswegen sind viele Sambas auf dem Markt Fakes, denn es sind normale T1 die im Zuge der Restaurierung auf Samba umgebaut wurden, zum Teil mit Fahrgestellnummern aus Zeiten als es den Samba schon nicht mehr gab. Aber wer Heute noch einen echten rumstehen hat hat einen Schatz.

#442750

manes zur Homepage von manes

Köln,
06.12.2020, 18:20:07
(editiert von manes, 06.12.2020, 18:23:47)

@ DUMIAU

Auto Kaufkraft 1974 und heute. (ed)

Hallo

Ich hatte insgesamt 4 Bullis. Nach dem Sambabus kam ein einer mit selbst gebauter Campingeinrichtung. Mit dem wollten wir (anfangs der 70er) nach Afrika, konnten das aber wegen Pockenimpfung damals nicht.
Danach einen VW-Bus mit Westfalia-Einrichtung, mit dem wir öfters zum Mittelmeer gefahren sind. Und zuletzt einen T3, Baujahr 1986, mit Wasserkühlung !! Viele schöne Touren mit 3 Pänz und 4 Fahrrädern. Dann im vorigen Jahr Zylinderkopfdichtung undicht. Mein Sohn hat mir den dann abgekauft. Der (Bus, nicht der Sohn) steht jetzt in unserer Garage und wartet darauf, dass er wieder reaktiviert wird und dann soll er verkauft werden. Bin mal gespannt.

FFPX
Manes

--
Also wenn ich ehrlich sein sollte, müsste ich lügen!

#442790

DUMIAU

07.12.2020, 16:40:18

@ manes

Auto Kaufkraft 1974 und heute.

> Hallo
>
> Ich hatte insgesamt 4 Bullis. Nach dem Sambabus kam ein einer mit selbst
> gebauter Campingeinrichtung. Mit dem wollten wir (anfangs der 70er) nach
> Afrika, konnten das aber wegen Pockenimpfung damals nicht.
> Danach einen VW-Bus mit Westfalia-Einrichtung, mit dem wir öfters zum
> Mittelmeer gefahren sind. Und zuletzt einen T3, Baujahr 1986, mit
> Wasserkühlung !! Viele schöne Touren mit 3 Pänz und 4 Fahrrädern. Dann
> im vorigen Jahr Zylinderkopfdichtung undicht. Mein Sohn hat mir den dann
> abgekauft. Der (Bus, nicht der Sohn) steht jetzt in unserer Garage und
> wartet darauf, dass er wieder reaktiviert wird und dann soll er verkauft
> werden. Bin mal gespannt.
>
> FFPX
> Manes

Die T3 sind Gebraucht auch nicht gerade Schnäppchen, auch wenn das kaum Einer vesteht.

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