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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 13.February.2018, 17:47:30 in der Kategorie ot.haushalt

Die Bedenken sind IMHO berechtigt.

> Ich habe mich mit meinen Mitbewohnern ganz schön darüber in die Haare
> gekriegt, dass ich keine Smart Home Elemente in meiner Wohnung haben
> möchte- sie dagegen sagen, es sei "langsam an der Zeit". Meiner Meinung
> nach ist das ganze einfach nur großangelegter Datenklau. Was denkt ihr
> dazu?

Als bloßen Datenklau will ich es nicht bezeichnen, aber nach allem, was ich darüber las und hörte, bezahlt man u.U. einen hohen (und unbekannten) Preis für Dinge wie "intelligente Lautsprecher", "digitale Assistenten" oder Staubsaugerroboter. Von Letzteren ist z.T. bekannt, dass sie den kompletten Grundriß der Wohnung auf irgendwelche Server in China übertragen. Darauf antworte ich aber mit dem guten alten "das geht die nichts an!"

Und wenn es mal wirklich irgendwelchen Kriminellen gelingt, mit Kameras ausgestattete Staubsaugerroboter zu hacken (Forschern oder nicht böswilligen Hackern ist es schon gelungen), dann wird's aber lustig. Auch Kameras oder Mikrofone, die in Laptops oft fest verbaut sind, wurden wohl schon gehackt und somit von außerhalb ein Lauschangriff in die Wohnung ausgeführt.

Dann wären da noch diese "elektronischen Türschlösser", die sich vor einigen Monaten als prima Einfallstor für Einbrecher herausstellten. Da hatten zahlreiche Firmen äußerst intelligente Passwörter ("1234" oder das noch viel sicherere "12345") eingestellt und z.T. den Benutzer nicht drauf hingewiesen, wie er das ändert. Ich meine, es habe sich dabei nicht immer um jenes Zugangspasswort gehandelt, das ein vernünftiger Mensch sowieso kennen/ändern muss, um selber das "elektronische Türschloss" zu benutzen. Jedenfalls war solch ein Verschlussmechanismus dank seines von außen erreichbaren WLANs für Einbrecher viel leichter zu öffnen (und v.a. auch ohne Einbruchsspuren) als das ach so altbackene mechanische Sicherheitsschloss an den Haustüren der "Ewiggestrigen" des Informationszeitalters.

Und wie prachtvoll all die Industriefuzzis mit Sicherheitsproblemen umgehen können, sehen wir aktuell an den über die Bezeichnungen "Meltdown" und "Spectre" bekannten Sicherheitslücken, welche übrigens ebenfalls ein Problem des Datenschutzes darstellen, wen auch an ungewöhnlicher Stelle. Genau diese Sicherheitslücken treten in einer Riesenmenge elektronischer Geräte auf, und die Hersteller von Soft- und Hardware haben es in mehr als sechs Monaten nicht geschafft, was Brauchbares und Fehlerfreies auf die Beine zu stellen, um auch nur ansatzweise die Sicherheitslücken dort zu schließen.

Überlegt euch das gut! Es kann gute Gründe für "Smart Home"-Geräte geben, aber aus reiner Bequemlichkeit würde ich mir sowas nicht ins Haus holen. Das hat einen ganzen Rattenschwanz von Problemen am Popo kleben, und die Hersteller tun oft nix daran.

All das weiß ich zwar zum Großteil nicht aus eigener Erfahrung, aber das von mir dazu Gelesene und Gesehene klang nicht nach übertriebener Paranoia von Spinnern.

Im Übrigen: Was soll denn "es wäre an der Zeit" heißen? Nur, weil einige andere Leute sowas nutzen, muss man es ja nicht selber tun. Oder etwas provokanter: Man muss nicht jeden Scheiß unreflektiert nachmachen.
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