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#419035 Linux für Anfänger (pc.linux)

verfaßt von baeuchlein, 14.12.2017, 00:59:18

> > > > Ich kann keine konkrete Distribution empfehlen, da ich seit Längerem
> > nur
> > > > eine bestimmte nutze, die aber alles andere als Anfänger-freundlich
> > ist.
> > >
> > > Falls du Debian meinst, da hat sich schon so einiges getan.
> >
> > Ich meine Debian, ja. Das klemmt aber bisweilen immer noch so stark,
> dass
> > ich jetzt erst langsam auf Debian 8 umstelle, obwohl Nr. 9 schon eine
> Weile
> > lang 'raus ist. Würde ich Anfängern erst mal nicht unbedingt
> > empfehlen.
>
> Ich hab hier Debian 9 auf einem Notebook mit XP-Aufkleber laufen. Hat alles
> anstandslos erkannt, auch WLAN und das Touchpad. Läuft einwandfrei. Und ich
> hab vorher Ubuntu und noch ein paar andere Distris ausprobiert, die haben
> allesamt nicht mal bis zum ersten Login durchgehalten. Das Setup brauchte
> keinerlei Fachwissen, ich hab nicht ein mal das Terminal bemühen müssen.
> Du hast vermutlich etwas exotische oder noch ältere Hardware als ich am
> Start, das dürfte bei dir eher das Problem sein

Glaub' ich nicht.

Ich hatte z.B. Probleme mit dem neuen systemd, die z.T. daher kamen, dass im Debian 8 keine Dokumentation dazu zu finden war. Sonst hätte ich gewusst, dass ein von mir benutzter Kernel damit Probleme macht. Das war anhand der Schwierigkeiten aber nicht zu erkennen.

Dann war da noch der Firefox, der mal als "firefox" und mal als "firefox-esr" bezeichnet wurde. Nachdem ich Ersteres in meinen Window-Manager eingetragen hatte, änderte irgendwas im System die Meinung, und plötzlich tat es der Eintrag im Window-Manager nicht mehr, wohl aber der Aufruf von Hand.

Ferner versucht Debil ja auch immer, die installierten Betriebssysteme zu erkennen und automatisch im grub einzutragen. Leider andauernd wieder neu, und dadurch kommen immer mehr doppelte Einträge zustande. Ich konnte zwar nach langem Herumgewurschtel diese Automatik lahmlegen, aber nicht so, wie es irgendwo in der Dokumentation mal angedeutet wurde.

Schließlich verwechselte der Paket-Manager neulich mal eine Software-Bibliothek mit einer Dokumentation und wollte Erstere durch Zweitere ersetzen. Außerdem wusste der Paket-Manager nicht so recht, ob denn nun die Dokumentation schon vorhanden war oder nicht. Der ach so veraltete Vorgänger dieses Paket-Managers hingegen schaffte es auf Anhieb, hier das Richtige zu installieren.

Von äußerst abartigen Vorkommnissen (z.B. ein "halb" "umountetes" Dateisystem) auf einer NTFS-Partition, die beim Draufkopieren von Dateien mit Umlauten im Namen von einer FAT32-Partition auftreten, könnte ich auch noch was erzählen. Gemeldet sind ähnliche Fehler wohl schon vor einer ganzen Weile, aber es tut sich da wohl nicht viel. Wobei ich hier nicht weiß, ob das nur an den Debianern liegt; hier spielen die Behandlung von FAT32 und NTFS sowie die exakte hardwaremäßige Anbindung der Platte mit der NTFS-Partition wohl eine Rolle.

Und dann gibt es noch zahlreiche Dokumentationen, die furchtbar schwer zu lesen und/oder verstehen sind. Ändert seit Jahren keiner was dran.

Das alles (und so manches Andere) riecht eher nach Fehlern und Unterlassungssünden im Bereich Dokumentation und Software als an Problemen rund um exotische und/oder alte Hardware. Viele dieser Dinge traten sowohl auf einem steinalten Rechner von vor 15 Jahren auf wie auch auf einem 5 Jahre alten Notebook, das meines Wissens keine exotische Hardware hat. Ich hab' den Eindruck, dass die Debianer zu wenig übeprüfen, ob ihre Software wirklich sauber läuft.

Wer sich mit Linux einigermaßen auskennt, kriegt diese Dinge vermutlich nach einiger Zeit in den Griff. Einem Anfänger empfehle ich ein derartig störendes System aber nicht.

 

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