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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 26.September.2017, 03:14:16 in der Kategorie ot.politik

Ich glaube nicht, dass das Problem nur "im Osten" liegt...

Hallo MaPa!

> > [...] das alleine erklaert IMHO nicht das politische
> Erdbeben
> > vom Sonntagabend. Da mache ich auch Versaeumnisse in der gesamtdeutschen
> > Politik der vergangenen 20-25 Jahre mit fuer verantwortlich.

> und das Wegschauen und Hinnehmen.
>
> Es ist salonfaehig geworden. Die Sprueche und Parolen die vor 30 Jahren nur
> hinter vorgehaltener Hand geaeussert wurden kann man jetzt offen raus
> krakehlen [...] Ich schlage mich damit
> schon seit 30 Jahren im Westen damit rum und muss gestehen das ich es muede
> geworden bin.
> Immer wieder die selben aussichtslosen Diskussionen mit den selben Schlag
> Mensch der fuer kein Argumente offen ist kann schon frustrieren.

Da sind wir dann schon bei einem Grund fuer's Hinnehmen. Ich sagte hier ja vor einiger Zeit schon, dass ich jetzt erst mal aufgegeben habe und nicht glaube, dass die Meisten von uns diesen Entwicklungen "pro rechts" derzeit noch was entgegen setzen koennen. Der Zug ist erst mal abgefahren, und die AfD sitzt nicht etwa vorne und steuert die Lokomotive, sondern betaetigt sich auf dem Dach des Zuges als Bahn-Surfer, der ohne eigene Mitwirkung oben drauf mitfaehrt. Die Lok ist mit einigen unserer Mitbuerger besetzt, die wirklich glauben, ihre fest verankerte rechte Weltsicht waere die Realitaet. Andere haben aus verschiedenen Motiven dann in den Passagierwaggons Platz genommen und fahren mit. Ich glaube, an Letztere kaeme man noch am Ehesten heran, aber da muesste man den scheinbar so tollen Ansaetzen zu Problemloesungen seitens der AfD und anderer "rechter Bauernfaenger" mal Kritik und Alternativen entgegen setzen - und auch konkrete Plaene zur Umsetzung zeitnah vorlegen. Das koennen die meisten Privatmenschen in ihrer Freizeit eben nicht, da sie im Leben zumeist einer Erwerbsarbeit nachgehen und weitere Dinge erledigt bekommen muessen und nicht noch unbezahlt dauernd die "Rettung" dieser unserer Republik und Demokratie betreiben koennen.

So plaediere ich immer wieder dafuer, dass diese Aufgabe auch wesentlich von den Politikern mitgetragen wird, die meiner Ansicht nach (auch) dafuer da sind und auch bezahlt werden. Man mag es anders sehen, aber ich teile diese verbreitete "Schuldkultur" (endlich mal wieder einen Ausdruck der Rechten klauen, jippie! :devil:) nicht, wonach so oft der Buerger wieder in die Verantwortung genommen werden soll, waehrend andere Personen Verantwortung vorwiegend ein Jahr vor der Wahl intensiv ausueben und ansonsten ihre politische Leit- und Fuehrungsaufgabe nur selektiv wahrzunehmen scheinen. Und dann, siehe andere Postings von mir, kommen Politikverdrossenheit und Protestwaehler zum Vorschein. Den vorlaeufigen Hoehepunkt haben wir dann am Wochenende am Wahlsonntag (oder auch Qualsonntag) gesehen. Und ich kann noch kein Ende dieser Entwicklung absehen und bin daher fuer kurze und mittelfristige zeitliche Betrachtung des Ganzen sehr skeptisch. Die Schwester der Frau meines Bruders hat einen mehr oder weniger grossen Migrationshintergrund, und ich muss in den letzten Monaten immer oefter dran denken, dass ihre Tochter womoeglich mal sehr froh sein kann, dass ihr erster Vorname sowie der Nachname immerhin typisch deutsch klingen, ganz im Gegensatz zum zweiten Vornamen. Wenn es weiter geht wie bisher, dann kann sie eines Tages vielleicht einfach ihren zweiten Vornamen lange genug unausgesprochen lassen, so dass sie nicht zu viele Nachteile oder Schlimmeres zu befuerchten hat. Vor drei Jahren habe ich diesen Gedanken nie gehabt.

> Netter Gruss von MaPa
> die sich unlaengst eine Abmahnung eingehandelt weil sie die
> Alt-Herren-Fruehstuecks-Stammtisch-Liga fragte ob sie ihnen morgen eine
> Reichsfahne auf den Tisch stellen soll, ob ihrer Ueberzeugung.
> Leider hatte sie vergessen vorher aus zu stempeln.

Tja, das ist dann auch so eine Sache, bei der ich nicht mehr nachvollziehen kann, dass in Deutschland das Hochhalten des heiligen Arbeitgebers und seiner Interessen derartig stark ist. Sicher, ich kann noch verstehen, dass man das auch als geschaeftsschaedigend werten kann, aber ob es in diesem Fall gleich eine Abmahnung sein muss...? Und dass das dann auch noch rechtlich okay sein soll?! Nun ja, in Zeiten, wo Leute 'rausgeschmissen werden, weil sie illegalerweise ein lumpiges Broetchen vom wegzuwerfenden Buffet des Arbeitgebers selbst genutzt haben, muss man wohl mit sowas rechnen. Da weiss ich doch gleich wieder einen Grund dafuer, jene Politik umsetzen zu wollen, welche ich mit meinen Kreuzchen auf dem Wahlzettel hoffentlich ein kleines Stueck weit vorantreiben kann.

Kopfkratzender bis -schuettelnder Gruss vom kleinen Bauch mit groesserer Besorgnis bezueglich der Zukunft unseres (?) Landes :-|
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