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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 12.March.2017, 03:33:01 in der Kategorie ot.politik

Das wird wohl noch schlimmer.

> >Bald könnte die EU ein Häufchen Verlorener sein, die niemand mehr
> > will und deren Werte keiner mehr achtet.
>
> Wie auch ,wenn die sich nicht mal an ihre eigenen Regeln halten. Da gehen
> EU Mitgliedsländer in eine Richtung, und das ganz offen, für die andere
> Länder quasi geächtet werden.

Eben. Wer seine Werte, Regeln usw. selber nicht achtet, kann nicht erwarten, dass jemand anders es tut und/oder es als toll ansieht. Es ist nicht einfach, seine Werte auch zu leben, gerade wenn dann noch jemand anders ankommt, der sowas für die eigenen Absichten nützt - siehe derzeit jene türkischen Politiker, die hierzulande frei sprechen können wollen, während gerade das in der Türkei eingeschränkt wird. Dennoch schießen wir uns ein Eigentor, wenn wir denen nun unsererseits einfach so ein "Redeverbot" vor den Latz knallen. Dann tun wir was, was schon sehr nahe an dem liegt, was an der Gegenseite kritisiert wird.

Oder aber jene deutschen Politiker, die Autokraten-Vorwürfe in Richtung Ungarn, Polen, Russland, Türkei und auch USA richten, aber von plötzlicher Stummheit überfallen werden, wenn z.B. Horst Seehofer ähnliche Töne spuckt. Oder diejenigen, die einerseits den Bürger zum demokratischen Handeln auffordern, dann aber nichts daran problematisch finden, wie TTIP und andere Dinge unauffällig und undemokratisch am Bürger vorbei entschieden werden sollen.

Wer Werte wirklich achten will, der muss sie gerade dann umzusetzen versuchen, wenn es schwierig wird. Schönwetter-Helden haben wir genug.

> Da kannst du gucken in welchem Land auch immer die Rechten sind überall
> stark auf dem Vormarsch.
> Und wieder, keiner tut was dagegen. Im Gegenteil da wird über dumme
> Menschen im nahen Osten schwadroniert die keine Ahnung von Politik haben
> dabei finde ich das was in den westlichen Nationen so abgeht bald genauso
> schlimm. Zumindest kommen mir die wählenden Bürger nicht viel schlauer vor
> als die im nahen Osten.

Es wurde auch schon öfter gezeigt, dass die einfachen Erklärungen für "dumme Rechts-Wähler" so nun auch nicht zutreffen. Heutzutage ist es oft komplizierter. Außerdem: Das skurrile an der AfD ist, dass sie tatsächlich durch demokratische Prozesse Stimmen kriegt. Da muss man halt mal dickere Bretter bohren und einige komplexe Vorgänge mal lange und mit viel Mühen den Wählern erklären. Das mahnende "Mach' kein Kreuzchen beim Rechten" (fast wie einst "Kauft nicht beim Juden" im dritten Reich) reicht nun mal nicht, irgendwann muss man auch mal erklären, was denn am Weg der AfD falsch ist, wieso es falsch ist und vor allem, was man selber anders machen will. Komischerweise wird sowas viel öfter vom Bürger, der einen bestimmten Lösungsvorschlag ablehnt, verlangt, als dass man es mal bei denjenigen tut, die immerhin Geld dafür kriegen, dass sie bessere Wege aufzeigen und erklären können. Der gemeine Bürger kriegt keine "Diäten" dafür. Der wird ja auch von Meinungsforschern nicht als "Multiplikator" bezeichnet, und das aus gutem Grund.

Und dann ist es eben so, dass die Demokratie und die in sie eingebauten politischen Prozesse irgendwann auch mal "liefern" müssen. Wenn nicht, dann ist es ganz demokratisch, dass man diejenigen nicht mehr wählt, die diese Vorgänge nicht hinkriegen. Und irgendwann kommt dann nicht nur Politikerverdrossenheit auf, sondern sogar eine Geringschätzung der real existierenden "Demokratie". Dann aber gucken wieder alle blöd - außer den politischen Bauernfängern, die lachen sich 'nen Ast.
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