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Nachricht aus dem Archiv

Madame Mim schrieb am 26.January.2017, 13:22:05 in der Kategorie ot.politik

OT: Der unsichtbare 2. Weltkrieg

Hallo baeuchlein!
Ich denke da gab es von Schule zu Schule Unterschiede.Ich, (53)erinnere mich daran das wir irgendwann 9-10.Klasse in Geschichte die trockenen Fakten zum2.Weltkrieg gelernt haben.Das lief allerdings Fächerübergreifend,da wir im Fach "Politik"(das gabs noch) den Aufbau der BRD/DDR und in Deutsch Literatur aus der Nazizeit gelesen hben. In der Oberstufe 11.-13. Schuljahr wurde das Ganze dann noch vertieft.Viele waren davon dann einfach übersättigt.Vielleicht hat das heute oft gehörte: "Irgendwann muß mit der Vergangenheitsbewältigung auch mal Schluß sein" darin seinen Ursprung.

Meine Großeltern haben die Nazizeit als junge Erwachsene und meine Eltern als Kinder/Jugendliche noch erlebt und das Erlebte hat sie geprägt.Es gab viele innerfamiliäre Debatten über diese Zeit.Ich war also zu "nah dran" am Thema um es uninteressant zu finden.Die zentrale Frage für mich war eigentlich immer,wie es gelungen ist eigentlich ganz liebe Menschen wie meine Großeltern dazu zu bewegen bei den Nazis mitzumachen bzw. dieses menschenverachtende System zumindest zu tolerieren.Im Moment erlebe ich die Antwort auf diese Frage. Meine Generation müsste es eigentlich besser wissen,umso mehr gruselt es mich wenn ich sehe wie sich längst überwunden geglaubtes wiederholt.Die Manipulationsmechanismen sind verfeinert worden,aber die Wonne mit der die braven Bürger zumeist noch nur verbal auf die verhassten "anderen",minderwertigen eindreschen ist die gleiche.

Zurück zum Geschichtsunterricht. ich denke,das es bei den Jüngeren eher hinten über fällt.Die Schule setzt ganz andere Prioritäten,da geht es primär darum die jungen Leute fit für den Arbeitsmarkt zu machen.Geschichte und Politik laufen eher nebenher. Zentrale zeitlich gestraffte Lehrpläne und kaputtgesparte Schulen sorgen dafür,das am Ende der Schulzeit im Schnelldurchlauf nochmal 3.Reich und 2.Weltkrieg frontal unterrichtet wird,aber mehr nicht.Mein Sohn hatte nach seinem Schulabschluß 10.Klasse Gesamtschule jedenfalls von "Hiroshima" noch nie gehört.Der Vertretungslehrer hatte genug damit zu tun sie für die zentral vorgegebene Abschlussprüfung mal eben schnell noch vorzubereiten und die bereits angesammelten Defizite der Schüler auszugleichen.



>
> Währenddessen winselt unsere Regierung über "Fake News" und überlegt, wie
> man da mit Gesetzen die Wahrheit festzurren kann, anstatt mal vernünftig
> über diverse Dinge zu berichten und Erklärungen zu liefern. Wofür
> finanziert man eigentlich Schule und einige Medien über Steuern, wenn man
> sich dann nicht mal drum kümmert, dass dort erklärt wird (aber nicht "par
> ordre de mufti"), was wirklich Sache ist?

Junge Leute,die viel Allgemeinwissen haben und daher befähigt sind sich kritisch mit komplizierteren Sachverhalten auseinanderzusetzen und diese zu hinterfragen wären schön,da hätten die teilweise doch sehr dumpfen Fake News von Haus aus keine Chance auf große Resonanz.Nur würden solche jungen Menschen auch anfangen die Entscheidungen unserer Machthaber zu hinterfragen und unter Umständen -oh-Schreck-auch echte(!) Alternativen zur Alternativlosigkeit entwickeln können...
LG
Mim
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