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baeuchlein schrieb am 26.December.2016, 23:48:23 in der Kategorie pc.software

Browser, Einfallstore u.ä.

> > Ein anderer Browser? Keine Ahnung. Je weniger verbreitet der ist, desto
> > sicherer?
>
> Glaubst du, auch nur einer davon wird XP bis zum Sankt Nimmerleinstag
> unterstützen? Mozilla setzt hier ein Zeichen und ich bin mir ziemlich
> sicher, daß der Rest folgen wird.

Mozilla folgt doch selber nur. Jener Internet Explorer, der noch auf XP läuft, wird doch schon seit Monaten oder Jahren nicht mehr "supported". Und Google Chrome gibt ebenfalls seit Monaten bekannt, dass Chrome auf XP (und Vista) nicht mehr unterstützt wird und daher keine Updates mehr kommen. Das meldet Chrome dann oben in einer Zeile beim Start. Nein, da ist Mozilla IMHO kein Vorreiter.

Ich glaube ja eher, dass die Hersteller keinen Bock mehr haben, Tests auf den alten Betriebssystemen zu machen. Was ich auch nachvollziehen kann, auch wenn Vista ja noch 'ne Gnadenfrist bis April 2017 hat und somit Chrome vielleicht ein Bißchen zu früh dran ist. Dass aber so viele Browserhersteller plötzlich dem Anwender Gutes tun wollen und daher den Support für alte Betriebssysteme einstellen, auch wenn sie das noch machen könnten - also, das glaube ich nicht. Diese Annahme ist mir etwas zu idealistisch.

> > Oder man verzichtet halt auf Gewinn- und Schmuddelseiten ...  :teufel:
>
> Das nutzt auch nicht immer was. Du kennst das sicher: über zB SQL Injection
> werden Websites komprommittiert, die eigentlich seriös wären. Das geht
> schneller als man denkt, da nützt es auch nichts, keine Schmuddelseiten
> aufzusuchen.

Es nutzt aber auch nicht immer was, das allerneueste Betriebssystem zu haben und/oder den neuesten Virenschutz, usw. usw..

Ein vergammeltes Betriebssystem ist zwar ganz sicher ein potenzielles Einfallstor für Viren usw., aber das ist nicht das einzige, was zu einer Vireninfektion führt. Zumal die zahlreichen Probleme rund um Windows-Updates in den letzten Jahren oft dazu führten, dass man beim besten Willen nicht den neuesten Patch-Stand hatte. Sowas verführt dann natürlich wieder dazu, dass man sagt: "Ach komm', die Microsoftler machen's doch auch nicht besser!"

IMHO müssen solche Dinge gerade vom Hersteller der führenden Betriebssystem-Familie verbessert werden, aber davon sieht man in der Praxis nicht so viel.

Nein, das ist kein Argument für ein altes XP am Internet - aber einer der Gründe, weswegen die Leute immer weniger Bock drauf haben, eine für sie bisweilen umständliche und Zeit fressende Prozedur durchzumachen, nur weil "irgendwer" behauptet, dann wäre irgendwas sicherer. Wobei die Leute oft auch gar nicht verstehen, wie unsicher das Internet eigentlich ist (wofür die Benutzer selber dann auch wieder nur wenig können).

Ich glaub' fast, wir bräuchten mal eine Sendereihe im Fernsehen über das Internet und "alles drumherum", die den Leuten mal genauer erklärt, wie das so grob abläuft und wieso sie auch selber etwas mit "Hand anlegen" müssen, damit's besser läuft. Sonst bildet sich bei immer weniger Menschen ein Bewusstsein dafür aus. Wenn ich so sehe, wie viele Leute erst jetzt so allmählich begreifen, dass wir ein Problem rund um das "Internet of Things" haben, dann ahne ich, dass die meisten Menschen unterschätzen, was das Internet und sein Drumherum (z.B. auch "Big Data") für sie und uns alle bedeutet.

Da muss Aufklärung her. Und nicht unbedingt für die jungen Menschen in der Schule, wie manch einer meint, sondern gerade auch für ältere Menschen, die schon 50 Jahre oder älter waren, als das Internet aufkam, und die ganz und gar nicht mit dieser Technik aufwuchsen, die sehr vieles im Alltag umgekrempelt hat. Zu Zeiten nicht vernetzter MS-DOS-Rechner war es kein großes Problem, wenn jemand ein viele Jahre altes DOS drauf hatte, da diese Systeme alle isoliert waren. Das ist durch das Internet ganz krass geändert worden, und nun hat sogar der IoT-Kühlschrank 'ne Möglichkeit, im Internet irgendwas in China anzustellen.

Und WLAN in allen möglichen Geräten macht ein weiteres Einfallstor für Angriffe auf, wenn auch ein anders geartetes: Man kann sich mit einem mit WLAN ausgestatteten Laptop irgendwo hin setzen und mal schauen, welches Gerät in einem Haushalt in der Nähe womöglich eine offene Sicherheitslücke hat, um dann irgendeinen Mist anzustellen. Damit wird der IoT-Kühlschrank zwar nicht zum Todesboten im Haushalt, aber Router, Fernseher oder Computer lassen einige fiese Dinge zu, wie unter anderem die Erpressungstrojaner-Flut des letzten Jahres gezeigt hat.

Wenn Mozilla nun die Entwicklung für XP einstellt, wird das diejenigen Leute, auf die's ankommt, zwar irgendwann von "ihrem" XP "wegquälen", aber Einsicht kommt damit bei denen wohl nicht auf. An der aber fehlt es uns auf breiter Front.

So, das war's erst mal mit dem Gammel-XP. Und nächste Woche ziehen wir dann in epischer Breite über's IoT her, okay? :-P
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