Hi

> > Ja, aber das verklärte "entbehrungsreiche Leben" wollen auch immer
> weniger
> > - weil viele auch mehr vom Leben erwarten, als nur schuften.

> Ist schon klar...aber ist es nicht so, dass das neue Leben in den
> Großstädten oder im westlichen Ausland am Ende sehr enttäuschend verläuft.

Also alle meine Verwandten haben hier Arbeit gefunden und haben sich ihren
Lebensunterhalt verdient, als Handwerker, auf dem Bau, Hausmeister etc..
Der Fleiß wurde ihnen in die Wiege gelegt .

Ich denke evtl. enttäuschend oder man sieht es mit Wehmut und später auch Stückweit
mit etwas Verklärung. Meine Großeltern haben ein langes Leben gehabt und
bis zur Rente auch noch in Deutschland gearbeitet, aber mit dem Verlust ihrer Heimat
haben sie sich meinem Eindruck nach nie abgefunden. Sie konnten sich an uns Enkeln und
Urenkeln erfreuen, aber das Gefühl des Verlustes kam immer wieder zur Sprache.

Auch meine Eltern fühlten sich in dem Dorf in dem katholischen Oberschwaben nicht so richtig wohl.
Man gehörte nicht "dazu", das besserte sich erst mit uns Kindern und den Kontakten zu unseren
Schulfreunden und deren Eltern.

> Und plötzlich sehen diese Menschen gar nicht mehr so glücklich aus, wie im
> einfachen Schäferleben. Das mache ich jetzt gar nicht mal nur an Rumänien
> fest. Ich sehe das übrigens überhaupt nicht verklärt, sondern mache es an
> der Realität fest.

Das wichtigste ist und war immer der Garten . Ohne Gartengrundstück und
den Anbau von Gemüse und Obst wären meine Eltern und Großeltern erst recht nicht
glücklich gewesen. Alle meine Verwandten haben einen Schrebergarten oder irgendwo
ein Stückchen Land, wo sie etwas anbauen konnten, wie früher eben und es war billiger
als es einzukaufen .