Das hat man früher gemacht, aber ich hatte ja vor 3 Jahren auch noch im Sinn, dass man Runderneuerte für bestimmte Ansprüche bedenkenlos kaufen kann ...

Heute rät man eher davon ab. Je nach gefahrener Höchstgeschwindigkeit auch ratsam.

Mechanisch weiß man nicht wirklich, was man da macht, wenn man eine Eigenart oder einen Schaden des Fahrwerkes damit kompensiert. Karkasse, Gummi, Verbindung zwischen denen? Keine Ahnung.

Schlimmer als meine Ahnungslosigkeit ist jedoch, dass man die Wechselei im Test (Werk, Lebensdauer etc.) nicht berücksichtigt. Wie und warum auch? Ein Reifenplatzer wegen Wechselei (insbsondere mit Laufrichtungswechsel)wäre also weder auszuschließen noch zu begründen, ein Mangel am Reifen oder seiner Konstruktion wäre er nicht.

Im Praxistest könnte man also nach Wechselei und einem Reifenplatzer sagen, es habe geschadet. Nach Lage wissenschaftlicher und technischer Erkenntnis könnte man auch sagen, es habe nicht geschadet. Das Gutachten dazu müsste schon sehr genau sein mit umfangreichen Simulationen auch auf Laufmaschinen und einseitiger Belastung.

Vom einseitige Kurvenfahren vor/nach BAB kommt es sicher nicht. Es ist eher bei Frontantrieb und die Abnutzung sollte nicht so stark unterschiedlich sein, sondern eher gleich rechts und links, wenn alles in Ordnung ist.

Fachlich ist es wirklich nicht mein Gebiet. Zur Veranschaulichung von Wechselprozessen bleibt das Blatt Papier. Normal ist gezieltes und gerades Reißen nicht so einfach. Ein Knick in eine Richtung reicht nicht, der Richtungswechsel und erneuter Knick auch oft nicht mehr. Nach 2x zwei Knick in verschiedenen Richtungen gelingt es aber meist gut, aus DIN A5 2x Din A4 zu machen.

Die Prozesse in einer alternden Polymermischung und deren Verbindung zur Metallkarkasse bzw. anderen Verbundmaterialien beschreibt dieses Modell nur unzureichend. Das Material ist darauf aber auch nicht ausgelegt oder entwickelt.

Fazit: Gute Methode, wenn kein Reifen platzt. Platzt einer, muss es nicht an der Wechselei gelegen haben.


Fährt man viel, sollte eine neue Achsbestückung nicht ins Gewicht fallen bei den Kosten. Erreicht man bei weniger Nutzung durch die Wechselei Lebensdauern von 6-8 Jahren, muss auch das nicht schaden.

Gruß,
Zack